Der normale, radioaktive Niederschlag

Begonnen von SAL-87, 28. April 2020, 15:34

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SAL-87

Da nach einer Trockenperiode bekanntlich ein leicht radioaktiver Niederschlag zu erwarten ist, habe ich heute Morgen das Regenwasser von einer 22 Quadratmeter großen Fläche gefiltert und den Schlamm aus Blütenstaub und den Zerfallsprodukten des Rn222 und Rn220 vor das Dosisleistungsmessgerät gepackt.

Ein Versuch, den man auch mit einfachen Mitteln und ohne weitere Kosten leicht zuhause durchführen kann. 
Benötigt wird nur ein Strahlenmessgerät und ein dichtmaschiges Stofftuch, welches vor dem Ablauf der Regenrinne befestigt wird.
Das Messgerät sollte nach Möglichkeit in Impulse/Sekunde anzeigen können und ein für Alpha- und Betastrahlung sensibles Zählrohr besitzen.

Radon steigt aus dem Boden auf und zerfällt dann in der Luft weiter. Diese Zerfallsprodukte binden sich auch gerne an die in der Luft befindlichen Partikel und werden durch den Regen aus der Luft wieder ausgewaschen.
Dieser Effekt ist auch dafür verantwortlich, dass nach einem Regenschauer eine leicht erhöhte Ortsdosisleistung gemessen werden kann.

Zerfallsreihen des Rn222 und Rn220
https://de.wikipedia.org/wiki/Radon-Zerfallsprodukte#Zerfallsreihen_unter_Gesichtspunkten_des_Strahlenschutzes



Unter Normalbedingungen werden von der AD-17 Sonde ca 0,05 bis 0,20 Impulse/Sekunde registriert.





Der durch das Stofftuch gefilterte Schlamm aus Blütenstaub und den Zerfallsprodukten des Radon 222 und Radon 220





Die gemessenen Impulse erhöhen sich um den Faktor 10.





Der Maximalwert lag bei 1,40 Impulsen pro Sekunde.





Grüße
Marcel