FAG Kugelfischer Thermo FH40F2 FH40F1 FH40F3 FH40F4

Begonnen von DG0MG, 27. Juli 2018, 12:27

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DL3HRT

Der Zählmodus ist eine praktische Funktion, wenn man niedrige Dosisleistungen mit hoher Genauigkeit bestimmen möchte.


Der Zählmodus wird aktiviert, indem man bei eingeschaltetem Gerät die EIN/AUS-Taste gedrückt hält und gleichzeitig die Taste für die Displaybeleuchtung drückt. Im Display erscheint eine "0".

Das Gerät zählt nun so lange, bis genau 400 Impulse registriert wurden. Das kann bei niedriger Umgebungs-Dosisleistung durchaus länger als 20 Minuten dauern. Bei entsprechend aktiven Quellen steht der Messwert schon nach wenigen Sekunden fest. Nach Ablauf der Messung wird die Dosisleistung auf Basis der benötigten Messzeit berechnet und im dauerhaft im Display angezeigt. Durch erneutes Drücken der EIN/AUS-Taste gelangt man wieder in den normalen Messmodus.

Die Zahl von 400 Impulsen wurde gewählt, damit man eine durchschnittliche Messwertabweichung <5% erreicht.

DL3HRT

Ich habe die Kurzbedienungsanleitung etwas überarbeitet: Download

DL3HRT

Ich habe schone eine ganze Weile versucht herauszufinden, worin der Unterschied zwischen Firmwareversion 4.02 und 5.04 besteht. Die Bedienung der Gerät ist identisch, zumindest habe ich bisher keine Unterschiede feststellen können.

Jetzt glaube ich aber, dass ich auf der richtigen Spur bin. Mir ist bei den Geräten immer aufgefallen, dass die Dosisleistung bei normaler Umgebungsstrahlung etwas zu hoch angezeigt wird. Bei Benutzung des Zählermodus (400 registrierte Impulse) bin ich in den seltensten Fällen unter 0.2 µSv/h gekommen, obwohl laut DWD die ODL in unserer Gegend niedriger ist (ca. 0.1 µSv/h .. 0.12 µSv/h). Ich habe das auch an anderen Orten mit ähnlichem Ergebnis getestet.

Das ist an sich nicht weiter schlimm, da die Geräte erst ab 0.5 µSv/h eichbar sind. Daher darf man unterhalb dieser Grenze nicht auf hohe Genauigkeit pochen.

In der Firmwareversion V5.04 scheint man in dieser Hinsicht dennoch etwas getan zu haben. Als ich heute das Gerät im Zählermodus gestartet habe, zeigte es nach 400 Impulse 0.13 µSv/h an. Auch im "freilaufenden" Messbetrieb sinkt der Anzeigewert sehr häufig unter 0.1 µSv/h.

Um auszuschlließen, dass genau dieses Gerät ein Problem hat wäre es schön, wenn DG0MG meine Beobachtung mit seinem Gerät verifiziert.


DL3HRT

Einen Unterschied in der Firmware habe ich nun doch festgestellt. Bei V5.04 startet die Anzeige nicht mehr mit 0.00 µSv/h sondern mit einem praxisnahen Wert von 0.08 µSv/h. Damit stellt sich der Messwert bei normaler Umgebungsstrahlung deutlich schneller ein.

DG0MG

Zitat von: DL3HRT am 13. März 2019, 17:15
Ich habe schone eine ganze Weile versucht herauszufinden, worin der Unterschied zwischen Firmwareversion 4.02 und 5.04 besteht. Die Bedienung der Gerät ist identisch, zumindest habe ich bisher keine Unterschiede feststellen können.

Jetzt glaube ich aber, dass ich auf der richtigen Spur bin. Mir ist bei den Geräten immer aufgefallen, dass die Dosisleistung bei normaler Umgebungsstrahlung etwas zu hoch angezeigt wird. Bei Benutzung des Zählermodus (400 registrierte Impulse) bin ich in den seltensten Fällen unter 0.2 µSv/h gekommen, obwohl laut DWD die ODL in unserer Gegend niedriger ist (ca. 0.1 µSv/h .. 0.12 µSv/h). Ich habe das auch an anderen Orten mit ähnlichem Ergebnis getestet.

Das ist an sich nicht weiter schlimm, da die Geräte erst ab 0.5 µSv/h eichbar sind. Daher darf man unterhalb dieser Grenze nicht auf hohe Genauigkeit pochen.

In der Firmwareversion V5.04 scheint man in dieser Hinsicht dennoch etwas getan zu haben. Als ich heute das Gerät im Zählermodus gestartet habe, zeigte es nach 400 Impulse 0.13 µSv/h an. Auch im "freilaufenden" Messbetrieb sinkt der Anzeigewert sehr häufig unter 0.1 µSv/h.

Um auszuschlließen, dass genau dieses Gerät ein Problem hat wäre es schön, wenn DG0MG meine Beobachtung mit seinem Gerät verifiziert.

Hab ich an unterschiedlichen Plätzen (@home, im Auto, @work) gemacht.
Wenn ich die beiden Geräte nebeneinanderlege, zeigt das ältere, geeichte fast immer einen etwas höheren Wert an, als das jüngere mit der höheren Firmware. Gelegentlich wars aber auch mal andersherum. Benutze ich auf dem jüngeren den Zählmodus (der alte hat den ja gar nicht) dann sind die Zählmoduswerte IMMER niedriger, als die Anzeige des älteren. Nicht viel, der Unterschied beträgt vllt. 70nSv.

Ist das bei Dir jetzt der englische FH40F2M mit der 5er Firmware oder noch ein anderer?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DL3HRT

Ja, es ist ein englisches FH40F2M.Bei dem ist allerdings die Seriennummer mit #009247 überklebt. Anscheinend war das eine Art Test. Möglicherweise hat man ein älteres Gerät genommen und nur den EPROM gewechselt.

DL3HRT

Bei dem Gerät mit Firmwareversion V5.04 liefert das Zählrohr tatsächlich weniger Impulse. Das hat natürlich nichts mit der Firmware zu tun. Entweder läuft das Zählrohr bei diesen Geräten mit einer niedrigeren Spannung oder man hat etwas am Energiefilter um das Zählrohr herum geändert. Auf jeden Fall sieht es beim Zählrohr ein wenig anders aus als bei den Geräten mit Firmwareversion V4.02.

DL3HRT

Ich habe mir das FH40F2M mit der Firmwareversion V5.04 etwas genauer angeschaut. Meine Idee war, den EPROM auszulesen und dann in Geräten mit V4.02 auzuprobieren.

Leider ist der EPROM eingelötet, so wie auch beim Gerät von DG0MG. Das ist eigentlich ungewöhnlich. Vielleicht wollte der Hersteller genau das verhindern was ich vorhatte, nämlich das Update älterer Geräte? Dazu passt, dass die Seriennummer #9247 auf meinem Gerät aufgeklebt war. Nach Entfernen des Aufklebers kam die alte Seriennummer #1158 zum Vorschein, also ein älteres Gerät mit V4.02. Dieses wurde offensichtlich durch Austausch der Digitalplatine aufgerüstet.

Den EPROM direkt in der Schaltung auszulesen dürfte schwierig werden. Bleibt noch das Auslöten. Das ist mir zu riskant, da die Platine Schaden nehmen könnte.

Schade, denn V5.04 scheint doch Vorteile bei niedriger Dosisleistung zu bieten.

DL3HRT

Ich habe heute eine Messreihe über 10 Messungen durchgeführt, um die beiden Firmwareversionen besser vergleichen zu können. Die Messungen erfolgten im Zählermodus, so dass bei jeder einzelnen Messung 400 Impulse ausgewertet wurden. Insgesamt wurden, über die gesamte Messreihe gesehen, 4000 Impulse pro Gerät ausgewertet. Die beiden Geräte lagen mit den Stirnseiten aneinander. Damit waren die Zählrohre möglichst dich zueinander platziert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Messwerte. Das Gerät mit Firmwareversion V5.04 zeigt im Mittel 50 nSv/h weniger an, was besser zum erwarteten Messwert passt. Da ich im Gebäude gemessen habe, liegt der Messwert etwas höher als die hier üblichen 0.10 µSv/h.
#   V4.02  V5.04 Differenz
    µSv/h  µSv/h   µSv/h
1   0,18   0,15   -0,03
2   0,21   0,17   -0,04
3   0,21   0,14   -0,07
4   0,20   0,15   -0,05
5   0,20   0,15   -0,05
6   0,19   0,17   -0,02
7   0,21   0,15   -0,06
8   0,20   0,14   -0,06
9   0,21   0,17   -0,04
10  0,19   0,15   -0,04
-----------------------
    0,20   0,15   -0,05 Mittelwert

DG0MG

Ich hätte mir jetzt gewünscht, dass Du eher die Zeit gestoppt hättest, die es jeweils dauert, bis die 400 Impulse eingelaufen sind. Denn die kann ja wohl nicht von der Software abhängen.

Sollte die zwischen den Geräten stark streuen, muss das eine andere Ursache als die Software haben.
Du schriebst oben, einer bringt MEHR impulse als der andere, wenn ich das richtig verstanden habe. Dann muss natürlich auch die errechnete Dosisleitung unterschiedlich sein.

Ist die Zeit (mit Stopuhr gemessen) bis 400 Imp. in etwa gleich, dann sind auch die Zählrohre gleich. Ist trotzdem die angezeigte Dosisleistung unterschiedlich, so würde ich die Ursache in der Zeitmessung suchen. Wenn man das Foto der Platine anschaut, sieht man neben dem Prozessor kein Quarz, sondern so ein dreibeiniges blaues Ding, einen Keramikresonator.

Meine Vermutung: Deren Frequenz streut recht stark. k.A. bei welcher Frequenz die jetzt schwingen sollen, aber einfach mal beide Geräte einschalten und mit einem SSB-Empfänger (KW-Rx) versuchen, die Oszillatoren zu hören, z.B. bei 2 oder 4 MHz. Wenn beide eingeschalten sind, sollte man die Differenz zwischen beiden Frequenzen auch am Schwebungston hören.
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DL3HRT

Ich habe zwar nicht die Zeit gestoppt (geht auf Arbeit nicht so gut) aber manchmal war das Gerät mit V5.04 schneller fertig als das Gerät mit V4.02 und dennoch wurde eine niedrigere Dosisleistung angezeigt. Also eine eindeutige Änderung in der Firmware.

Zeit stoppen muss ich ein anderes Mal.

DG0MG

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DG0MG

Aktuell wird mal ein FH40F3 für einen geradezu fantastischen Preis angeboten:


Zumindest bot das aber die Gelegenheit, die Tabelle im ersten Beitrag für das FH40F3 zu vervollständigen.
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NoLi

Achtung, es gibt verschiedene Ausführungen dieses Gerätetyps.

Das Typ F1 ist ein Hochdosisleistungsmessgerät bis 1 Sv/h, das F2 ein Niederdosisleistungsmessgerät bis 10 mSv/h. Dementsprechend ist das F1 für sehr niedrige Dosisleistungen (im Background-Bereich oder nicht viel darüber) kaum geeignet, der Typ F2 dagegen schon. Das FAG F1 ist mit dem Graetz X-50 ZS vergleichbar, das F2 mit dem Graetz X-5.
Ferner haben die unterschiedlichen Ausführungen auch verschiedene Programmversionen. Die abgebildete 2000er Seriennummer hat eine relativ geringe Anzeigedämpfung, d.h. der Anzeigewert unterliegt stärkeren Schwankungen wie z.B. bei den 6000er-Seriennummern (hier wurde ein verbesserter Algorithmus verwendet). Die 6000er Nummern haben zusätzlich die Möglichkeit einer Einzelimpulszählung bis 400 Impulse (entspricht 5% Genauigkeit) mit entsprechender Dosisleitungsanzeige-Mittelwertbildung, sowie eine eingebaute Dosimeterfunktion. Das beim Ebay-Link angebotene Gerät zeigt die Dosisleistung in der alten Einheit "mr/h" an, eine Umschaltung auf µSv/h ist nicht möglich bzw kann nur im Herstellerwerk durchgeführt werden.

Gruß
Norbert

DL3HRT

ZitatDie 6000er Nummern haben zusätzlich die Möglichkeit einer Einzelimpulszählung bis 400 Impulse (entspricht 5% Genauigkeit) mit entsprechender Dosisleitungsanzeige-Mittelwertbildung, sowie eine eingebaute Dosimeterfunktion.
Diese Funktion gibt es auch schon bei 4000er Nummern. Die Firmwareversion kann ja abgefragt werden. Bei Version V4.02 steht die volle Funktionalität zur Verfügung. Ich habe ein F2 mit V5.04. Das startet mit einem sinnvollen Wert für die ODL (0.07 µSv/h - V4.02 startet immer mit 0.0) und hat auch geringere Abweichungen vom Ist-Wert. V5.04 scheint aber nicht verbreitet zu sein.