Hilfe bei Reparatur DP-5WB

Begonnen von Flexsn, 13. Oktober 2023, 21:04

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Flexsn

Hallo Henri, Hallo Bernd,

bei der vorsichtigen Messung des Instrumentes sehe ich leider keinen Zeigerausschlag.
Auf meinem Schaltplan sind leider keine Messwerte eingetragen, was mir zusätzlich große Schwierigkeiten bereitet.

@ Henri: deine Motivation ist Goldwert, und ich muss dir voll und ganz zustimmen. Da ich aktuell auch Urlaub habe, es draußen regnet und ich solch alte Geräte gerne erhalten möchte, habe ich eine zweite Kontrollrunde über die Platinen gedreht und siehe da:

Der Kondensator C10 hat einen Kurzschluss. Die anderen Kondensatoren sind mit 420kOhm aus meiner Sicht auch hochohmig. Beim Anlegen der Messpannung verändert sich der Wert auch nicht.

Lg Holger

Henri

Zitat von: Flexsn am 15. Oktober 2023, 15:13Der Kondensator C10 hat einen Kurzschluss. Die anderen Kondensatoren sind mit 420kOhm aus meiner Sicht auch hochohmig. Beim Anlegen der Messpannung verändert sich der Wert auch nicht.

Na dann :-)

Hast Du das Meßinstrument auch mal geprüft im abgeklemmten Zustand?

4,7 k sind für ein Amperemeter etwas sehr viel. Aber immer noch zu wenig, als dass man denken könnte, es sei durchgebrannt...

DG0MG

Zitat von: Radioquant98 am 15. Oktober 2023, 13:30der Schaltplan ist leider ohne Werte. Hast Du die Bauteileliste dazu?

Ja, hab ich oben nachgetragen.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Radioquant98

Danke DG0MG,

Wenn C10 Schluß hat haben die Zählrohre keine Betriebsspannung. Und wenn Kondensatoren, außer Elkos, unter 100MOhm haben sind sie hinüber.
Also dann erstmal defekte Kondensatoren ersetzen.

Viele Grüße
Bernd

NoLi

Zitat von: Radioquant98 am 15. Oktober 2023, 20:27...
Wenn C10 Schluß hat haben die Zählrohre keine Betriebsspannung.
...
Dann sollte man aber auch keine Knackgeräusche aus dem Kopfhörer wahrnehmen können :unknw:
Oder könnten die Knackgeräusche von einem durchgeknallten bzw. durchknallenden Kondensator kommen?

Norbert

Flexsn

Lieber Admin, lieber Bernd und lieber Norbert,

habt ganz herzlichen Dank für Eure herzliche und motivierende Unterstützung. Ich denke der Patient kann gerettet werden.

Da ich aktuell auch Bauteile für ein russiches Funkgerät R107 brauche, werde ich die Kondensatoren mit bestellen.

Vielen herzlichen Dankk auch für die Bauteilbeschriftung. Jetzt muss es klappen.

Eine kurze Nachfrage habe ich zu C9 trägt doch die Beschriftung 4700n. Das sind doch 4,7uF, oder?

Liebe Grüße
Holger


Turbo-Tom

#21
C10 wird im abgeschlteten Zustand des Geräts über den Schalter S1-2, Kontakte 1-12 nach Masse kurzgeschlossen. Zudem würde ich bei einem Gerät aus Mitte der 1980er keine Metallpapierkondensatoren mehr erwarten, das dürften alles Kunststofffolientypen im Alu-Becher sein, wie sie zu dieser Zeit in der UdSSR gerne verwendet wurden. Sehr unwahrscheinlich, dass da etwas kaputt geht. Ich würde bei den Schaltern mit der Suche anfangen, vielleicht auch beim Instrument selbst. Der superdünne Draht des Drehspulinstuments korrodiert nach der langen Zeit auch mal aufgrund verbliebener Flussmittelreste durch... Die 4.7kOhm, die Du gemessen hat, entsprechen dem Vorwiderstand R13, was dann auch auf einen Defekt des Instruments hindeuten würde.

LG  und viel Erfolg,
Thomas

Edit: Ich muss mich korrigieren "MBM" steht wohl für "MetalloBumaschniy" (металлобумажный) - Metallpapier, offenbar ölgetränkt. Wenn die Kondensatoren aber hochohmig sind, würde ich den Fehler nicht dort suchen. Die Elkos C13 und C14 würde ich mir jedoch genauer ansehen...

Radioquant98

Zitat von: Flexsn am 15. Oktober 2023, 23:37Eine kurze Nachfrage habe ich zu C9 trägt doch die Beschriftung 4700n. Das sind doch 4,7uF, oder?

Liebe Grüße
Holger

Nein, das ist kyrillisch und ist 4700pF also 4,7nF.

Wer weiß was da knackt. Von den Zählrohren kann es nicht kommen.

Viele Grüße
Bernd

Flexsn

Guten Morgen Tom, guten Morgen Bernd,

mit dem beschrifteten Schaltplan konnte ich nun auch noch mal Bauteil für Bauteil prüfen.

Bei C10 ist kein Widerstand messbar, auch bei Betätigung der Resettaste.

Der Hinweis von Thomas war genau richtig. Ich habe auch das Messinstrument separat noch einmal geprüft und dessen Widerstand schwankt ernorm. Einen richtigen Messwert kann  ich gar nicht messen, auch wenn der Zeiger ganz ruhig bleibt. Meist beginnt er bei zwischen 3-4Mohm.

Da das deutlich hörbare Knackgeräusch in der Intensität etwas zunimmt, wenn ich beispielsweise Omas Uranschnapsglas mit offener Blende an das Zählrohr halte, würde ich schon denken, dass hier entsprechend die Aktivität gemessen wird.

Nun muss ich wirklich überlegen, wie ich weiter vorgehe. Wenn ich sehe, dass dies bereits der 23. Beitrag zu dieser Reparatur ist, habe ich große Befürchtungen, eure Geduld überzustrapazieren und als Neuling gleich mal wieder aus dem Forum zu fliegen.

Liebe Grüße
Holger

Radioquant98

Dann ist die Drehspule hinüber. Da hilft wohl nur ein Spenderinstrument.

Ich hatte auch mal so ein Gerät mit defektem Instrument und innen total verrostet.

Dieser dünne Draht der Spule korrodiert bei Feuchtigkeit schnell durch.

Du kannst es ja mal öffnen, nicht das nur ein Draht abgefallen ist - ist aber eher unwahrscheinlich.

Viele Grüße
Bernd

Flexsn

Guten Morgen Bernd,

ich staune über die Schnelligkeit der Antworten. Das geht ja fast in Echtzeit und so viel über die Fehlersuche bei alten Geräten habe ich schon lange nicht mehr gelernt.

Schade um das schöne Gerät. Es ist noch komplett neu und zeigt keinerlei Korrosion. Eigentlich wollte ich die Ecke Klingenthal, Gottesberg, Johanngeorgenstadt etc. einmal genauer untersuchen.

Eine letzte Frage hätte ich noch, bevor dann wahrscheinlich dieser Thread geschlossen werden kann.

Könntest du mir noch sagen, wie ich das Instrument ausgeschraubt bekomme. Ich sehe da links und rechts nur zwei kleine Schräubchen im Gehäuse. Alle anderen Verschraubungen scheinen mit einer teerähnlichen Masse verschlossen zu sein.

Lg Holger

Radioquant98

Hallo Holger,

da hast Du Glück gehabt, das ich auch gerade etwas im Netz gesucht habe.

Oh, das ist schon so lange her ......

Da mußt Du selber mal gucken welche Schrauben das Chassis mit dem Meßwerkgehäuse verbinden.
Die vergossenen Schrauben , manchmal nur Knete oder aber Siegellack werden wohl das Meßwerksgehäuse mit dessen Innereien verbinden.
Ein Bild von hinten aufs Meßinstrument wäre gut um .....

Wenn es dir vorwiegend um die Funktion geht, würde ich ein passendes Instrument suchen. Dazu brauchst Du aber genaue Daten - Innenwiderstand, Strom oder Spannung bei Vollausschlag. Sonst stimmen Deine Meßbereiche nicht mehr. Notfalls kann man auch irgend ein Anderes nehmen und die Anpassung mit einen OPV machen.

Viele Grüße
Bernd

Raven

Weg tun würde ich das Gerät jedenfalls nicht, gelegentlich stolpert man auf eBay und co. Über Defekte Geräte für einen schmalen Taler, welche dann als Spender Gerät dienen könnten.
Ich schaue heute Abend Mal ob ich vielleicht was finde und schicke dir dann eine PN  :)

Flexsn

Lieber Raven, lieber Bernd,

das wäre ja ein frühzeitiges, kleines Weihnachtsgeschenk, wenn der Geigerzähler doch noch laufen würde.

Anbei habe ich einmal drei Fotos des Anzeigeinstrumentes angefügt.

Liebe Grüße
Holger

DG0MG

Zitat von: Radioquant98 am 16. Oktober 2023, 09:45Dann ist die Drehspule hinüber. Da hilft wohl nur ein Spenderinstrument.

In der Teileliste steht für das Messgerät P1 "измеритель  m1360-21 ту25-04-117-77".
Auf ebay habe ich damit jetzt keins gefunden, aber z.B. hier auf einer ukrainischen Verkaufsplattform: https://violity.com/en/114568048-mikroampermetr-m1360-21

Man könnte z.B. auch mal einen der üblichen ukrainischen Verkäufer fragen, ob er nicht genau so ein Instrument verkaufen möchte.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!