Hilfe bei Reparatur DP-5WB

Begonnen von Flexsn, 13. Oktober 2023, 21:04

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Flexsn

Guten Abend liebe Forumsgemeinde,

Seit einiger Zeit bin ich stiller Mitleser. Bin 41 Jahre und habe rudimentär Kenntnisse in der Elektronik als Funkamateur. Einen Strahlenschutzkurs musste ich beruflich bedingt auch schon belegen.

Nun liegt auf meinem Basteltisch der GZ DP-5WB, Baujahr 1990. Als Teststrahler habe ich aus Omas Schrank verschiedene Urangläser.

Die Beleuchtung des Gerätes funktioniert. Das Knacken ist auch gut in den Kopfhörern beziehungsweise sogar auch zu hören, wenn die Kopfhörer auf dem Tisch liegen.

Einen Schaltplan habe ich bis jetzt leider nicht.

Allerdings zeigt das Messinstrument keinerlei Zeigerausschlag.

Könntet Ihr mir bei der Fehlersuche helfen?

Liebe Grüße
Holger

Radium

Moin,
tolles Gerät hast du da! Auf welchen Messbereich hast du dein Gerät gestellt? Wenn es knackt, ist das ja schon mal ein gutes Zeichen.
Gruß Fiete
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63,

Flexsn

Guten Abend Fiete,

ich staune, wie schnell ich hier Antworten bekomme. Ich bin in dem Messbereich x0.1.

Auch beim Batterietest gibt es auch keinerlei Zeigerausschlag.

Der Nachteil, zumindest in dieser Situation, an der letzten Version dieses Geigerzählers ist, dass in der Hülse kein Teststrahler eingebaut ist.

Neben dem Klick in den Lautsprechern ist auch ein lautes Fieber zu hören. Im Verdacht habe ich drei Kondensatoren (siehe Bild).

Lg Holger

NoLi

Hallo Holger.

Ist dies der mit dem braunen Gehäuse und der braunen Sonde?

Norbert

Flexsn

Guten Abend Norbert,

nein, das Gehäuse ist grün und die Sonde ist auch grün.

Lg Holger


Henri

Zitat von: Flexsn am 13. Oktober 2023, 21:04Bin 41 Jahre und habe rudimentär Kenntnisse in der Elektronik als Funkamateur

Schon wieder einer!  :D

Herzlich willkommen hier, Holger, und viel Spaß!

Viele Grüße!

Henri


PS:
Zum DP-5V gibt es schon einen Thread:
https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,306.0.html

Die Kondensatoren sind wohl verlässlich hinüber:
https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=24124

Am besten alle Kondensatoren tauschen. Dann geht er sicher wieder.

DG0MG

#6
Zitat von: Flexsn am 13. Oktober 2023, 21:04Einen Schaltplan habe ich bis jetzt leider nicht.

Hallo Holger,
bevor Du pauschal Bauteile tauschst, erstmal in den Schaltplan schauen:

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Man sollte auch bedenken, dass das ein 35 Jahre altes, nach MILITÄRISCHEN Standards gebautes Gerät ist. Die verbauten Teile sollten - auch in der Sowjetunion - einen gewissen Mindeststandard erfüllen. Die "Schlurgsphase" kam erst mit den Billigteilen nach 1990. Demnach kann man eine gewisse Ausfallwahrscheinlichkeit von Teilen ableiten - an Röhren oder Widerständen würde ich nicht als erstes suchen.

Zuerst mal das Messinstrument "P1" selbst überprüfen (mit Vielfachmesser). Vorsicht dabei, 10µA sind nicht sehr viel. Wenn es Durchgang hat, vielleicht klemmt es nur? Das hab ich bei den tschechischen Dosimetern EDOS festgestellt: Bei mehreren waren die Spitzenlager der Messinstrumente durch feuchte Lagerung verkeimt, so dass sich der Zeiger nicht mehr bewegte.

R15 und R13 sind eher unwahrscheinlich als Fehlerquelle, aber wenn der Schalter S2 von Anschluss 8 nach Masse keinen Durchgang hat, geht Dein Messinstrument auch nicht.

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Flexsn

Lieber Henri und lieber OM Admin,

Offtopic:
Ich bin richtig angetan von diesem Forum. Durch dieses Forum habe ich schon viel über meine ehemalige Heimat, das Vogtland, dazugelernt. Schön zu sehen, dass es so viele Funkamateure gibt, dazu ein sehr freundlicher Umgang und natürlich die enorm hohe fachliche Kompetenz.

Zurück zum Thema:
Vielen herzlichen Dank für den Zeitplan. Diesen kann ich sehr gut lesen.

,,aber wenn der Schalter S2 von Anschluss 8 nach Masse keinen Durchgang hat, geht Dein Messinstrument auch nicht." S2 ist doch der Resetknopf. Nur zum Verständnis: drücke ich den Reset Knopf, ist der Schalter offen und es gibt keinen Durchgang. Im unbeteiligten Zustand muss also dieser Schalterdurchgang haben?

Als Messgerät habe ich leider nur ein Multimeter. Ich habe einmal ein paar Bilder mit angefügt. Das Gerät ist noch gänzlich unverbastelt. An allen Schrauben ist der Lack zur Sicherung noch unbeschädigt. Den Kondensatortausch kenne ich tatsächlich auch nur von deutlich älteren Geräten, wie zum Beispiel Funkgeräten aus den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren.

Das Gerät zeigt keinerlei Korrosion. Scheint also trocken gelagert worden zu sein. Die Ledertasche hat auch keine Abnutzungspuren.

Das Messinstrument scheint aus meiner Sicht doch recht leichtgängig zu sein. Sobald ein Schalter betätigt wird oder das Gerät bewegt wird, bewegt sich der Zeiger.

Ich werde einmal in Ruhe den Stromlaufplan zum Zeigerinstrument verfolgen.

Da auch beim Batterietest, die Batterien sind voll, überhaupt kein Zeigerausschlag erfolgt, habe ich auch als erste Vermutung, dass der Fehler erst einmal in der Umgebung des Messinstrumentes sein müsste.

Schönes Wochenende und bst 73.
Holger




Flexsn

Update:

der Schalter S2 zu 8 auf Masse hat Durchgang, schaltet auch sauber.

Lacht mich nicht aus, aber sagt mir bitte, wie ich den Durchgang des Messinstrumentes messen kann?


Liebe Grüße
Holger

DG0MG

Zitat von: Flexsn am 14. Oktober 2023, 14:46Lacht mich nicht aus, aber sagt mir bitte, wie ich den Durchgang des Messinstrumentes messen kann?

Die Widerstandsmessfunktion des Multimeters sollte genügen.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Flexsn

Danke für die schnelle Antwort. Entschuldigung, dass ich nochmal nachfragen muss. Muss ich es dafür ausbauen? Und wo befinden sich die Messpunkte? Würden eine Messung an den zwei Befestigungsmuttern schon reichen?

Bst 73
Holger

DG0MG

Nein Du musst es nicht ausbauen. An der Rückseite in der Mitte sind normalerweise die beiden Anschlüsse zugänglich, meist als Bolzen oder Lötösen und auch in der Polarität markiert. Wenn Du da mit den Prüfspitzen des Multimeters rangehst, sollte der Innenwiderstand des Instrumentes auf dem Multuimeter angezeigt werden. Etwas Vorsicht ist geboten, da der Endausschlag des Instrumentes auf deinem Foto mit 10µA(!) angegeben ist, das ist ziemlich wenig und damit ist das Instrument sehr empfindlich. Ich glaube aber eher, dass die 10 µA nicht der Endausschlag, sondern der Multiplikator sind, also: "n x 10µA", so dass 50µA Endausschlag gelten.
Vorsichtshalber würde ich also z.B. einen 22kOhm-Widerstand in Reihe zu den Messstrippen schalten, man weiß nicht, mit welcher Messspannung das Multimeter arbeitet. Nicht, dass der Messvorgang das Instrument zerstört.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Flexsn

Guten Abend,

wenn ich mich nicht vermessen habe, komme ich auf 4,7 Kiloohm. So langsam habe ich aber das Gefühl, dass die Fehlersuche doch eine Hausnummer zu viel ist. Ich möchte euch auch nicht zu sehr damit behelligen.

Liebe Grüße
Holger

Radioquant98

Hallo DG0MG,

der Schaltplan ist leider ohne Werte. Hast Du die Bauteileliste dazu?

Holger, wenn du den Widerstand des Instrumentes mißt, dann muß es auch etwas mehr oder weniger nach links oder rechts ausschlagen. Es könnte aber auch C8 Schluß haben.

Viele Grüße
Bernd

Henri

Zitat von: Flexsn am 14. Oktober 2023, 20:49So langsam habe ich aber das Gefühl, dass die Fehlersuche doch eine Hausnummer zu viel ist. Ich möchte euch auch nicht zu sehr damit behelligen.

Jetzt hast Du schon so viel gefragt, da kannst Du doch nicht aufgeben??  :unknw: