Neues SAFECAST-Gerät: bGeigieZen

Begonnen von NoLi, 09. August 2023, 17:48

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NoLi


Dsl71


DG0MG

Was haben denn M5-Stacks mit bGeigies zu tun und warum bestehen neuerdings Unmengen an Beiträgen nur noch aus Links, die einem wie ein Knochen einem Hund hingeworfen werden?

Wo bleibt ein ausführliches Befassen mit den Inhalten, eine eigene Meinung, der Anfang einer Diskussion?
Gefällt mir so nicht.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Henri

Zitat von: DG0MG am 09. August 2023, 19:15Wo bleibt ein ausführliches Befassen mit den Inhalten, eine eigene Meinung, der Anfang einer Diskussion?
Gefällt mir so nicht.

Da schließe ich mich an, das ist mir auch schon etwas aufgestoßen in der letzten Zeit. Durchs Internet klicken kann man sich auch alleine, da braucht man kein Forum für...

Dsl71

Die verwenden so einen M5-Stack, deswegen hab ich darauf verlinkt. Ich kannte dieses Teil noch nicht, clevere Wahl wie es scheint für einen GC build.

Aja, habt ein bisserl Mitleid, ich bin ja noch ein Neuling.... und die Lernkurve ist schon steil in dieser Materie.

@Henri ohne @NoLi hätt ich das nie gefunden...

NoLi

Wenn man eine Diskussion über ein neues (Fach)Produkt führen bzw. initiieren möchte, beginnt man in der Regel mit dessen Vorstellung.

Norbert

Flipflop

Nun, ich zum Beispiel wusste gar nichts von dem neuen Gerät. Da reicht doch ein Hinweis und ein Link dazu.

Im übrigen ist das auch Zeit = Arbeit. Und jeder kann es sich aussuchen was ihn interessiert.

Das fertige Gerät kostet 750 Dollar und ist schon Ausverkauft. :unknw:
Der Bausatz 475 Dollar.

Henri

Zitat von: NoLi am 09. August 2023, 17:48Introducing the newest bGeigie

https://bgeigiezen.safecast.jp/

Norbert

Das Gerät basiert auf dem gleichen LND 7317 Pancake wie die alten SafeCast-Geräte. Also ein weiterhin relativ hoher Verkaufspreis und eine fehlende Energiekompensation.

So recht verstehe ich nicht, wieso man ein Gerät für die Erfassung der Ortsdosisleistung mit einem Sensor designt, der für den Nachweis von Oberflächen-Kontaminationen gedacht ist...  :unknw:

Das Gerät ist zur Zeit noch im "Alpha"-Stadium. Man kann sich bereits eines reservieren lassen für den Zeitpunkt, an dem die Entwicklung abgeschlossen sein wird.

Als Bausatz kostet es als pre-order $ 475,- und damit deutlich mehr als ein RadiaCode, der aber viel mehr kann... nur sich nicht mit dem SafeCast Netzwerk verbinden halt.

Ob die Dinger sich wohl gut verkaufen werden? Der GQ GMC 600+ hat das selbe Pancake, ist aber deutlich praktischer zum Messen, und hat ein auch in der Sonne ablesbares LCD. Das neue SafeCast Gerät setzt auf OLED oder TFT (das wird nicht genau angegeben), die für den Außeneinsatz bei Sonnenschein weniger taugen, vor allem wenn man den Stromverbrauch im Rahmen halten möchte.

DL4LNX

Zitat von: DG0MG am 09. August 2023, 19:15Was haben denn M5-Stacks mit bGeigies zu tun

Sie haben in Ihrem ersten Model wohl einen Arduino als Prozessor benutzt und sind für dieses Model auf einen M5Stack Core umgestiegen. Im Grunde ist das auch nur ein ESP32 (ESP32-D0WDQ6-V3) in einem Gehäuse mit einem 2 Zoll Farbdisplay 320x240 und einem Lautsprecher.
Das Konzept scheint hier wohl zu sein, mit möglichst wenig Aufwand oder möglichst wenig Teilen, bereits vorhandene Module aus der IOT Entwicklungswelt zu nehmen und auf einer selbst designten Platine als Aufsatzmodule zu vereinen.

Als Zählrohr kommt ein LND-7317 in 2 Zoll zum Einsatz https://www.lndinc.com/products/geiger-mueller-tubes/7317/. Um die dafür notwendigen 500 Volt zu erzeugen, befindet sich auf der Unterseite eine HV Spannungsversorgung. Ich glaube es handelt sich dabei um diese hier: https://github.com/Safecast/safepulse
Durch das geschlossene Gehäuse ist die Option des Zählrohres für die Alpha Messung dann aber nicht mehr anwendbar.

Als GPS Modul kommt ein Beitian BN-880Q zum Einsatz, laut Datenblatt kann es GPS, BDS und Gallileo, 1Hz aktualisierungsrate laut Hersteller 2m CEP (Circular Error Probable).

Es werden hier 16MB Flashspeicher onboard genannt, ich gehe aber davon aus, dass es sich dabei um den Flashspeicher aus dem M5Stack Modul handelt, darüber hinaus MicroSD (hier wird aber nicht sofort ersichtlich wozu das dann genutzt wird).

Energieversorgung erfolgt via Lithiumakku in 18650

Gehäuse ist ein Pelican 1015 micro - die Idee ansich finde ich gar nicht schlecht. Wir hatten auch einen Funkamateur, der grundsätzlich (zum Leidwesen seiner Frau) die Tupperware zweckentfremdet hat.

Laut Store soll das fertig aufgebaute Gerät mit 750$ zu buche schlagen, der Bausatz mit 475$

Laut der Herstellerseite solle sich um Open Source handeln, der Schaltplan ist stand jetzt aber nur ein nicht lesbarer Screenshot in KiCAD, gleiches gilt für die Platine, die alle Module miteinander verbindet.

Die Firmware/Software kann ich nicht beurteilen.




DL4LNX

Zitat von: Henri am 09. August 2023, 20:22nur sich nicht mit dem SafeCast Netzwerk verbinden halt.

Ist das ähnlich der ganzen Citizen Science Sensor Netzwerke über Luftqualität, Lärm, etc. ?

Lennart

Zitat von: Henri am 09. August 2023, 20:22Das Gerät basiert auf dem gleichen LND 7317 Pancake wie die alten SafeCast-Geräte. Also ein weiterhin relativ hoher Verkaufspreis und eine fehlende Energiekompensation.

So recht verstehe ich nicht, wieso man ein Gerät für die Erfassung der Ortsdosisleistung mit einem Sensor designt, der für den Nachweis von Oberflächen-Kontaminationen gedacht ist...  :unknw:


Das verstehe ich auch nicht, dann hätte man zumindest auf die Anzeige einer DL verzichten sollen und nur den CPS/CPM-Wert anzeigen dürfen.

Das Zählrohr ist obendrein für den Einsatzzweck unnötig fragil.

Dsl71

Opensource würde halt auch bedeuten dass die FW im Source erhältlich ist. Und ja, der GMC 600+ ist ja fertig schon preiswerter. Und ich mag Ihn, er ist ordentlich empfindlich und wird mir beim Erzgebirge Ausflug Anfang Oktober gute Dienste leisten denk ich. ( Das Pilsener und Budweiser sowieso)

@Lennart bis jetzt hat der Sensor die Autotüre überlebt. Aber ich pass eh bei all meinen empfindlichen Sachen auf, zb Thermocams nicht in die Sonne und ins Feuer halten.

Flipflop

Kalibrierung der Safecast-Dosisratenmessungen

Leider auf Englisch, geht es da um das Vorgängermodell? Vielleicht interessant? :unknw:

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0265931X17306884

Henri

Zitat von: Flipflop am 09. August 2023, 21:13Kalibrierung der Safecast-Dosisratenmessungen

Leider auf Englisch, geht es da um das Vorgängermodell? Vielleicht interessant? :unknw:

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0265931X17306884


Man kann so ein Gerät natürlich nach dem Energiemix eines Spaltprodukte-Gemisches kalibrieren. Aber wenn man es dann mit technischen Nukliden oder Uranerzadern zu tun hat, stimmen die angezeigten Werte nicht mehr. Es findet halt keine Energiekompensation statt. Die kann man durch Anpassen eines Kalibrierfaktors natürlich nicht ersetzen...



Zum Dokument hinter dem Link (unter dem Reiter "View Open Manuscript" frei zugänglich):

Aus dem Abstract lässt sich entnehmen

ZitatMethodology

The proposed methodology is based on an iterative algorithm that:

    1.

    Performs decay correction of the entire DOE data and the Safecast data for a specific temporal window to a specific date.
    2.

    Performs linear regression to characterize the bias in the decay corrected Safecast data for this temporal window with respect to the decay corrected DOE data.
    3.

    Creates a general function that characterizes the trend in the linear regressions performed over multiple extending temporal windows.
    4.

    Applies the

Also geht es anscheinend um die nachträgliche Bearbeitung der gesamten SafeCast-Datenbank für ein definiertes Zeitfenster, um die Genauigkeit sämtlicher Messdaten zu verbessern. Das ist  was völlig anderes als die Kalibrierung eines einzelnen Geräts.

Und dies wurde (wenn ich's beim Querlesen richtig erfasst habe) so gelöst, dass man versucht hat, die Kalibrierfaktoren für Cs-137 anhand von mit Hubschrauberflügen gewonnenen Messdaten nachträglich zu präzisieren.

NoLi

Zitat von: Henri am 09. August 2023, 20:22...
Das Gerät basiert auf dem gleichen LND 7317 Pancake wie die alten SafeCast-Geräte. Also ein weiterhin relativ hoher Verkaufspreis und eine fehlende Energiekompensation.

So recht verstehe ich nicht, wieso man ein Gerät für die Erfassung der Ortsdosisleistung mit einem Sensor designt, der für den Nachweis von Oberflächen-Kontaminationen gedacht ist...  :unknw:
...

Dieses Pancake-Zählrohr ist in den USA weit verbreitet und vom Preis-Leistung-Verhältnis (Neupreis USA um die 80 EURO) und der Empfindlicheit den meisten anderen Zählrohren deutlich überlegen und daher auch für höherempfindliche Consumer-Geräte geeignet. Selbst teure Geräte wie von THERMO SCIENTIFIC und BERTIN verwenden dieses Zählrohr teilweise.

Wenn man sich das Gammaenergie : relative Anzeige Diagramm (bezogen auf Cs-137/Ba-137m) mal anschaut, halten sich die Messfehler trotz fehlendem Energiefilter in weiten Bereich in Grenzen; lediglich unterhalb von 200 keV wird dieser Fehler deutlich größer. Voraussetzung für eine Dosisleistungsbestimmung ist der Betrieb innerhalb des Pelicase, weil dieses Gehäuse eventuell vorhandene Betastrahlung weitestgehend abschirmt (bezogen auf Y-90 mit 2,3 MeV Beta-max.).
Und in Japan hat man es derzeit auf dem Festland eh fast nur noch mit Cs-137/Ba-137m zu tun.

Da die Initiative des SAFECAST-Netzwerkes im Jahr 2011 von den USA ausging, bedient man sich auch heute noch hauptsächlich der US-amerikanischen Bauteie bei Neuentwicklungen.

Norbert