Bleiburg bauen?

[SAL-87]

Foto Nummer 3

[SAL-87]

Und das letzte Foto.

Bereit zum Messen. Die Bleiabschirmung ist rundum ca. 70mm dick und 80 Kilo schwer.

[nukulus]

hi marcel

echt schön geworden die bleiburg! die kammer aus kupfer finde ich sehr schön und gelungen

langsam aber sicher werde ich mir wohl auch so eine bauen "müssen"...

gruss
yves

[Peter-1]

Tolle Bleiburg !
Da kannst Du sicher die Aktivität einer einzelnen Paranuß messen. 
Wie groß ist denn das Volumen der Meßkammer? Paßt da z.B. vom KIT oder aus Gottow eine 500 Gramm Bodenprobe noch rein?

Peter

[SAL-87]

hi marcel

echt schön geworden die bleiburg! die kammer aus kupfer finde ich sehr schön und gelungen

langsam aber sicher werde ich mir wohl auch so eine bauen "müssen"...

gruss
yves

Danke 

Die innere Kammer aus Kupfer weißt in der Tat ein Recht interessantes und aus der ,,Not" heraus geborenes Detail auf. 
Und zwar war es erwartungsgemäß mit einem kleinen Lötkolben leider nicht möglich die 3mm Kupferplatten vernünftig aneinander zu löten. Selbst wenn die Kupferplatten vorher ordentlich auf dem Kamin erwärmt wurden gelang es mir leider nicht. 
Bevor ich jedoch das Hartlot auspacke, wollte ich es mal mit der Heißklebepistole versuchen. Also die Verbindungsstellen mit 60er Sandpapier angeraut, gesäubert und mit dem Heißkleber innen ,,Kehlnähte" gezogen.
Das Ergebnis übertraf meine Erwartungen deutlich. Der Heißkleber hält bombenfest und die Einzelteile waren fest und schnell miteinander verbunden.

Tolle Bleiburg !
Da kannst Du sicher die Aktivität einer einzelnen Paranuß messen. 
Wie groß ist denn das Volumen der Meßkammer? Paßt da z.B. vom KIT oder aus Gottow eine 500 Gramm Bodenprobe noch rein?

Peter

Die schaffen es leider nie bis in die Bleiburg. 

Das Volumen der inneren Kammer beträgt 247 cm3. Schiebt man den RadiaCode so weit hinein, dass der Kristall relativ mittig in der Kammer ist, bleiben noch ca. 200cm3 übrig.

500 Gramm Erde sind also leider deutlich zu viel für die kleine Kammer.
Dadurch dass sich der Backround aber auf <100 mcps reduziert, lassen sich auch noch sehr gut kleine Proben mit sehr geringer Aktivität messen.

Ich glaube den Screenshot habe ich schon mal irgendwo hier hochgeladen. Gemessen wurden 40 Gramm getrocknete Pilze ( damals noch ohne die Kupferkammer ). Die Probe lag nur ca. 130 mcps über dem Hintergrund. Das Spektrum kann sich dafür absolut sehen lassen.


Viele Grüße
Marcel

[DG0MG]

Die Bleiabschirmung ist rundum ca. 70mm dick und 80 Kilo schwer.

Wow, da hab ich mit meinen 30 kg dieser "Barrenchen" noch Platz nach oben 

[Henri]

Dadurch dass sich der Backround aber auf <100 mcps reduziert, lassen sich auch noch sehr gut kleine Proben mit sehr geringer Aktivität messen.

Danke, das war die Info, die mir noch gefehlt hat

Ich habe mir nur 25mm Walzblei gewickelt, aber das ist auch schon beeindruckend, was da alles drin steckenbleibt.

Übrigens, kleine Messkammern haben durchaus ihre Tücken. In diesem "Klassiker" hier https://gammaray.inl.gov/Shared%20Documents/naicat.pdf  ist das ab S.11 (pdf-Seite 18) sehr gut beschrieben.

Viele Grüße!

Henri

[SAL-87]

Dadurch dass sich der Backround aber auf <100 mcps reduziert, lassen sich auch noch sehr gut kleine Proben mit sehr geringer Aktivität messen.

Danke, das war die Info, die mir noch gefehlt hat

Ich habe mir nur 25mm Walzblei gewickelt, aber das ist auch schon beeindruckend, was da alles drin steckenbleibt.

Übrigens, kleine Messkammern haben durchaus ihre Tücken. In diesem "Klassiker" hier https://gammaray.inl.gov/Shared%20Documents/naicat.pdf  ist das ab S.11 (pdf-Seite 18) sehr gut beschrieben.

Viele Grüße!

Henri

Das 24h Hintergrundspektrum ist gerade fertig geworden. Man kann den Unterschied mit der Kupferkammer doch etwas erkennen.
Grün eingeblendet ist ein 24h Spektrum ohne die Kupferkammer, mit ansonsten jedoch gleicher Messanordnung.

Danke für den Link 
Das Dokument werde ich mir morgen am Pc durchlesen. Auf dem Handy lässt sich der Link bei mir leider nicht öffnen.

Viele Grüße
Marcel 

[DL3HRT]

Das 24h Hintergrundspektrum ist gerade fertig geworden. Man kann den Unterschied mit der Kupferkammer doch etwas erkennen.
Grün eingeblendet ist ein 24h Spektrum ohne die Kupferkammer, mit ansonsten jedoch gleicher Messanordnung.

Das Kupfer nimmt vor allem die Röntgenfluoreszenzstrahlung des Bleis weg und ist daher vor allem bei den niedrigen Energien sehr wirksam. Ich habe in meiner großen Bleiburg auch einen Kupferkern, der sich sehr bewährt hat.

[SAL-87]

Die Bleiabschirmung ist rundum ca. 70mm dick und 80 Kilo schwer.

Wow, da hab ich mit meinen 30 kg dieser "Barrenchen" noch Platz nach oben 

Ich habe die insgesamt 100 Barren in drei Bestellungen geordert. Die Barren aus der ersten und zweiten Bestellung ( jeweils 25 Barren ) waren Gleichmäßiger gegossen als die 50 Barren aus der letzten Bestellung. Für den Preis und dafür, dass man sich die Sauerei beim Gießen spart geht die Qualität aber dennoch absolut in Ordnung.

Viele Grüße
Marcel

[DG0MG]

dass man sich die Sauerei beim Gießen spart geht die Qualität aber dennoch absolut in Ordnung.

Man darf auch die Energie nicht vergessen, es braucht sicher einiges an Propan, um so eine Menge Blei zu schmelzen. Ich fands auch okay.

[SAL-87]

Das Kupfer nimmt vor allem die Röntgenfluoreszenzstrahlung des Bleis weg und ist daher vor allem bei den niedrigen Energien sehr wirksam. Ich habe in meiner großen Bleiburg auch einen Kupferkern, der sich sehr bewährt hat.

Ich habe über Nacht erneut ein Spektrum von Pilzen aufgezeichnet. Der Unterschied zwischen dem Spektrum mit Kupferkammer und einem ohne Kupferkammer ist deutlicher als ich es mir vorher erhofft habe.
Ohne Kupferkammer war der Peak bei 84 keV sehr dominant und störend. Mit der Kammer erhält man ein schönes Spektrum und der störendere Peak geht darin mehr oder weniger unter.
Zieht man dann noch den Hintergrund ab, erhält man besonders im Querformat ein sehr schönes Spektrum das sich wirklich sehen lassen kann.

Mit dem aktuellen Setup für den RadiaCode bin ich nun sehr zufrieden. Natürlich wäre eine größere Messkammer mit mehr Abstand zum Detektor schön, aber 200 Kilo Blei für den RadiaCode aufzutürmen finde ich nicht mehr verhältnismäßig. Wobei... 

Man darf auch die Energie nicht vergessen, es braucht sicher einiges an Propan, um so eine Menge Blei zu schmelzen. Ich fands auch okay.

Ja, auf jeden Fall! Vor einigen Jahren habe ich mir einen Bleibarren aus altem Geschossblei gegossen. Mit einer selbstgebastelten Halterung für einen alten Topf und dem Brenner darunter war das Unternehmen zwar von Erfolg gekrönt, aber die dafür investierte Zeit und das benötigte Gas dafür standen in keinem Verhältnis zum Ergebnis.


Viele Grüße
Marcel

[DG0MG]

Mit der Kammer erhält man ein schönes Spektrum und der störendere Peak geht darin mehr oder weniger unter.

Wo kriegt man denn gleichmal so dickes Kupferblech in so kleiner Menge her?

[SAL-87]

Mit der Kammer erhält man ein schönes Spektrum und der störendere Peak geht darin mehr oder weniger unter.

Wo kriegt man denn gleichmal so dickes Kupferblech in so kleiner Menge her?

EBay. Ich habe mir ein Kupferblech mit den passenden Abmessungen bestellt und daraus die einzelnen Teile für die Kupferkammer herausgeschnitten.

Für die Kupferkammer benötigte ich 2 mal 100x70x3 mm, 2 mal 100x40x3mm und 2 mal 64x40x3 mm.
Die beste verfügbare Konfiguration auf eBay war also ein Blech mit den Abmessungen 400x100x3mm.
Von dem Stückchen Kupfer das über blieb habe ich mir noch eine kleine Platte zurechtgeschnitten, welche in die Kupferkammer passt und zwischen Detektor und Probe zum Abschirmen von Betastrahlung platziert werden kann. Sofern denn nötig.

Viele Grüße
Marcel

[DL3HRT]

Wo kriegt man denn gleichmal so dickes Kupferblech in so kleiner Menge her?

Für meine Bleiburg brauchte ich innen einen Kupferzylinder. Den hätte ich niemals mit den passenden Maßen bekommen. Ich habe daher 0,4 mm Kupferfolie/-band verwendet und aufgewickelt, bis ich bei 3 mm Wandstärke angekommen war.