Referenzisotop: Cs-137 oder Co-60?

[NoLi]

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Sieht so aus, als ob die chinesischen Zählrohre und Consumer-Strahlungsmessgeräte überwiegend mit Co-60 kalibriert werden. Dies würde die immer wieder feststellbaren Minus-Abweichungen bei der Überprüfung mit Cs-137 erklären.
Internationaler Standard zur Kalibrierung von Dosisleistungsmessgeräten ist Cs-137. Warum der chinesische "Sonderweg"?

Norbert

[Henri]

Internationaler Standard zur Kalibrierung von Dosisleistungsmessgeräten ist Cs-137. Warum der chinesische "Sonderweg"?

Ich kann mir vorstellen, dass man im technischen/medizinischen Bereich ja einfach öfter mit Co-60 zu tun hat/hatte ("Kobalt-Kanone"). Außerdem entsteht Co-60 auch durch Neutronenaktivierung von Eisen. Es ist also schon recht interessant, dies genau messen zu  können.

Kerntechnische Unfälle, bei denen das Cs-137 eine größere Rolle spielt, treten doch sowieso nie auf und wenn doch, macht man das nicht groß publik...


Da Co-60 eine Halbwertszeit von nur gut 5 Jahren hat, kann man außerdem deutlich mehr Kalibrierquellen verkaufen, als dies mit Cs-137 möglich wäre    

[NoLi]

Internationaler Standard zur Kalibrierung von Dosisleistungsmessgeräten ist Cs-137. Warum der chinesische "Sonderweg"?

Ich kann mir vorstellen, dass man im technischen/medizinischen Bereich ja einfach öfter mit Co-60 zu tun hat/hatte ("Kobalt-Kanone"). Außerdem entsteht Co-60 auch durch Neutronenaktivierung von Eisen. Es ist also schon recht interessant, dies genau messen zu  können.

Kerntechnische Unfälle, bei denen das Cs-137 eine größere Rolle spielt, treten doch sowieso nie auf und wenn doch, macht man das nicht groß publik...


Da Co-60 eine Halbwertszeit von nur gut 5 Jahren hat, kann man außerdem deutlich mehr Kalibrierquellen verkaufen, als dies mit Cs-137 möglich wäre    

Mir drängt sich noch eine andere Vermutung auf:

Cs-137 bildet das mittlere Energiespektrum von medizinischer und technischer Strahlenanwendung am besten ab.
Co-60 bildet das mittlere Energiespektrum von frischem, max. 1 Woche altem Atombombenfallout am besten ab...

Ich hoffe aber, dass deine Vermutungen zutreffender sind. Die Asiaten haben ja öfter Probleme mit im Schrott eingeschmolzenen Kobalt-60 Quellen und den daraus hergestellte Produkten (selbst mit den zu uns exportierten).

Norbert

[Henri]

Ich hoffe aber, dass deine Vermutungen zutreffender sind. Die Asiaten haben ja öfter Probleme mit im Schrott eingeschmolzenen Kobalt-60 Quellen und den daraus hergestellte Produkten (selbst mit den zu uns exportierten).

Norbert

Ja, da gab es z.B. mal diese Aufzugsknöpfe aus Edelstahl. Aber die wurden dann auch ganz schnell wieder "eingesammelt", nachdem man darauf aufmerksam geworden war 

[Lennart]

Außerdem entsteht Co-60 auch durch Neutronenaktivierung von Eisen.

Du meinst wohl von Stahl   

Das ist natürlich auch nur dann möglich, wenn Cobalt ein Legierungsbestandteil ist. Besonders bei Werkzeugstählen für die Zerspanung (Schnellarbeitsstahl / HSS) werden relativ große Mengen Cobalt für die Wärme- und Verschleißbeständigkeit beigemengt. Das wird auch gerne durch Bezeichnungen wie z.B. "HSS-CO8" angegeben, in diesem Fall also 8 % Cobalt.

Soll auch keine "Klugscheißerei" sein, aber die Unterscheidung zwischen Eisen und Stahl liegt mir sehr am Herzen 

[Kermit]

medizinischen Bereich ja einfach öfter mit Co-60 zu tun hat

Die Zeiten sind zumindest in D schon lange vorbei  , Energiebereiche über 1MeV (bis 15 MeV) "macht" man heute in der Medizin mit Linearbeschleunigern.

Das hat den Vorteil, das man eine abschaltbare Strahlenquelle hat und zusätzlich lässt sich die Energie noch variieren.
Weiterhin spielt die Halbwertszeit der Strahlenquelle keine Rolle mehr.

Wie das im asiatischen Raum aussieht, kann ich nicht sagen.

Cs-137 bildet das mittlere Energiespektrum von medizinischer und technischer Strahlenanwendung am besten ab.

Genau, daher "findet" man beim Röntgen, der Strahlentherapie und der NUK auch häufiger Cs-137 Kalibrierquellen.

[NoLi]

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Ja, da gab es z.B. mal diese Aufzugsknöpfe aus Edelstahl. Aber die wurden dann auch ganz schnell wieder "eingesammelt", nachdem man darauf aufmerksam geworden war 

Ja, und Edelstahlservierschalen, Gartenfackeln, Teedosen, Edelstahlseile, Edelstahlbootszubehör, Stege und Armbänder von Uhren, Henkeleinlagen von Handtaschen, Halbzeuge aus Edelstahl (Stangen etc.), Edelstahlventile und -rohre, Edelstahlflansche, Schrauben, ...
Und dies waren nur die Sachen, die vom Zoll bei der Einfuhr bzw. Ausstellungen erkannt und sichergestellt wurden...

Norbert