"Achtung!" - Selbstleuchtende "Bares für Rares"-Objekte waren radioaktiv verstra

Begonnen von NoLi, 18. Juli 2023, 14:22

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NoLi

https://www.swyrl.tv/article/achtung-leuchtende-bares-fuer-rares-objekte-waren-radioaktiv-verstrahlt-1

"ZDF-Trödelshow mit Horst Lichter

"Achtung!" - Selbstleuchtende "Bares für Rares"-Objekte waren radioaktiv verstrahlt

Als bei "Bares für Rares" die Studiobeleuchtung gedimmt wurde, ereignete sich geradezu Wundersames.

Die Erklärung für das Strahlen wusste Expertin Wendela Horz: "Diese Steine wurden gefärbt mit Uranoxid. Das ist radioaktiv und leuchtet bei Schwarzlicht Kobaltblau auf."

Die Münder der "Bares für Rares"-Kandidaten Carola und Konrad standen offen.

"Das ist ein ganz, ganz, ganz besonderes Grün, wie ich es hier noch nie hatte", frohlockte Exepertin Wendela Horz in der Montagsausgabe von "Bares für Rares". Sie sprach gar von einem Zauberschmuck!

Licht aus, Magie an: Als in der Montagsausgabe bei "Bares für Rares" die Studiobeleuchtung gedimmt wurde, ereignete sich geradezu Wundersames auf dem Expertinnentisch von Wendela Horz. Horst Lichter und das Kandidatenpaar strahlten mit dem Objekt im die Wette - durchaus im wörtlichen Sinn.

Als ob Horst Lichter geahnt hätte, dass die Farbe des Schmucks eine besonders große Rolle spielen würde, rief er eingangs bei deren Anblick: "Oh, das Grün mag ich!" Wendela Horz konnte das gut nachempfinden: "Das ist ein ganz, ganz, ganz besonderes Grün, wie ich es hier noch nie hatte!" Welch spannende Geschichte sich dahinter wohl verbergen mochte?

Die Expertin hatte sichtlich Freude daran, Horst Lichter und die Zuschauer neugierig zu machen: "Es ist kein normales Grün, sondern ein Zaubergrün", versprach die gelernte Goldschmiedin.

"Wollt ihr erst den Zauber sehen ..?"

Ob das Ehepaar Carola und Konrad aus Wuppertal wusste, was es mit dem dreiteiligen Schmuckset auf sich hatte? Den Erlös jedenfalls wollten sie in ihre bevorstehende Goldhochzeit stecken. Carola hatte den Schmuck einst von der Schwiegermutter geerbt. Gerne trug sie in bei entsprechenden Anlässen wie Tanzbällen selbst.

"Wollt ihr erst den Zauber sehen oder erst wissen, wie alt die Schmuckstücke sind?", fragte Wendela Horz und erzeugte dadurch noch mehr Spannung. Was hatte das edle Set bestehend aus Kettenanhänger, Ohrhängern und Ring wohl Magisches an sich? Natürlich interessierte beides, aber zunächst erläuterte sie zeitlichen die Fakten.

Der Schmuck müsse in den 1940er-Jahren entstanden sein. "Damals waren diese Steine und auch dieses Grün total angesagt." Seit 1920 etwa würden Spinelle, die auch in der Natur vorkommen, synthetisch hergestellt. In diesem Fall wurden vier der Steine gefasst in 585er-Gold und verziert mit Röschen. "Doch das Besondere an dem Stein ist ..." - "Jetzt kütt es!", hielt es Lichter kaum noch aus.
"Strahlend" schöne Schmuckstücke - zum Glück nicht gefährlich

"Achtung! Könnten wir vielleicht mal das Licht ein bisschen runterfahren?", bat die Expertin und schaltete zugleich eine kleine Schwarzlichtlampe an. "Ui, da sind Lampen drin", entfuhr es Horst Lichter, als die grünen Steine daraufhin extrem zu leuchten begannen. Die eigentliche Erklärung für das Strahlen folgte auf dem Fuß: "Diese Steine wurden gefärbt mit Uranoxid. Das ist radioaktiv und leuchtet bei Schwarzlicht Kobaltblau auf."

Die Münder von Carola und Konrad standen offen. Diesen Effekt kannten sie offensichtlich noch nicht. Strahlender Schmuck! Und sogar radioaktiv verstrahlt! War das gefährlich?

Wendela Horz klärte auf: "Bei den meisten bestrahlten Edelsteinen ist die Radioaktivität nicht in einem Bereich, der gesundheitsschädlich ist." Na, zum Glück. Der Wunschpreis für die strahlend schönen Stücke lag bei 500 Euro. Der Expertinnen-Schätzpreis für das ungewöhnliche Set lag wegen des hohen Goldankaufswerts sogar bei 700 bis 800 Euro.

Auch die Händler fanden Gefallen an dem Schmuck mit den Zaubersteinen. Susanne Steiger konnte sie am Ende für 550 Euro ersteigern."


Video:  https://www.zdf.de/show/bares-fuer-rares/bares-fuer-rares-vom-17-juli-2023-100.html
(ab 21:25 min)

Norbert

Henri

In dem Artikel werden ja zwei unterschiedliche Dinge vermischt: einmal die Einfärbung von Glas mit Uran, was dann zu der erwähnten Fluoreszenz im UV-Licht führt, und dann die Herstellung künstlicher Schmucksteine durch externe Bestrahlung, die dann aber keine Fluoreszenz zeigen.  :rtfm:

Bestrahlte Edelsteine müssen z.T. längere Zeit abklingen, da sie deutlich radioaktiv sind. Bei Billigimporten wurde darauf gern mal verzichtet:

https://www.gks-zertifizierung.de/themen/radioaktive-edelsteine.html

Und auch Uranglas sollte man besser nicht ständig direkt auf der Haut tragen.


NoLi

Noch eine gravierende Fehleinschätzung der Expertin:

Ich habe noch nie Uranglas gesehen, das blau leuchtet. Uranionen fangen UV-Photonen ein und geben dafür immer grünes Fluoreszenzlicht ab. Uranglas kann im Normallicht, je nach weiteren Zuschlagsstoffen, unterschiedliche  Farben aufweisen, auch blau, rotbraun, türkis, gelb...unter UV-Bestrahlung leuchtet es immer grün!

Schmucksteine weisen einen Schliff auf, der Licht mit möglichst großer Effizienz reflektiert ("Brillanz"). Die UV-Lampe der Expertin hat viele UV-LED und damit eine entsprechend hohe UV-Lichtintensität; das reflektierte UV-Licht wird das schwächere grüne Fluoreszenzlicht überdeckt haben.


Zitat von: Henri am 18. Juli 2023, 22:24...
https://www.gks-zertifizierung.de/themen/radioaktive-edelsteine.html
...
Siehe auch:  http://www.opengeiger.de/Projekt_1_Topase.pdf

Norbert

Henri

Zitat von: NoLi am 18. Juli 2023, 23:06Siehe auch:  http://www.opengeiger.de/Projekt_1_Topase.pdf

Bis zu ~50 Bq/g wurden gemessen bei einem im Internet erworbenen Topas. Dieser hatte eine Aktivität von 71,4 Bq bei einer Masse von ca. 1,4 g.

Tja, als "Experte" sollte man sich vielleicht eine UV-Lampe mit Filterscheibe leisten, die Licht aus dem sichtbaren Spektrum zurückhält.  ;)