Trinitit - ein besonderes Material

Begonnen von DL3HRT, 25. September 2019, 19:11

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etalon

Zitat von: wrdmstr inc. am 08. September 2022, 11:44hab mal mein trinitit reingepackt hinter 4mm plexiglas..meins hat deutlich weniger aktivität, der 344kev ist ausgeprägter, bei 8kev ist fast gar nix zu sehen, der 32kev geht im 38(41)kev unter, ich vermute das die 8kev in den alubechern der meisten szintillatoren stecken bleiben

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ich mach nochmal eins ohne plexiglas

Ja, bei so niedrigen Energien ist jeder mm Abschirmung tödlich. Das ist ja das Schöne an dem Spielzeug, da hat man nur nen Millimeter Plastik dazwischen, wenn überhaupt. Wahrscheinlich kommt von dem Plexiglas auch der hohe Comptonuntergrund in deinem Spektrum.

Ich messe gerade meine zwei Brösel. Das sind aber so trübe Funzeln, da muss ich noch ein paar Tage messen...  ;D

Aber da ist auch fast kein Eisen drin, im Gegensatz zu dem Teil von meinem Kumpel. Dafür aber mehr Eu-152, so wie bei dir...




etalon

Zitat von: DL3HRT am 08. September 2022, 12:48Es kommt natürlich auf die Dicke der Gehäusewände an aber ich gehe davon aus, dass ein großer Teil der 7 keV Strahlung abgeschirmt wird.

Das ist absolut sicher so. Wenn man aber eine entsprechend effiziente Anregung hat, dann macht das die schlechte Detektoreffizienz zumindest zum Teil wieder wett. Geht natürlich mit zunehmend dichteren Materialien wie Alu im Vergleich zu Plastik immer schlechter, daher sieht man ja diesen Peak auch so selten bei Trinitit-Spektren.

Na-22

Falls genaue Zahlen für die Abschirmung von Interesse sind, kann ich das Pythonpaket XRayDB empfehlen:
https://xraypy.github.io/XrayDB/examples.html#example-calcs
Damit hat man schnell die interessierende Kurve ermittelt.

etalon

Gerade im Röntgenbereich muss man auch sehen, wo die Absorptionskanten verschiedener Materialien liegen. Das kann bei ungünstiger Materialkonstellation schon einiges an Effizienz da vorne kosten. Dafür kann man diese Effekte aber auch gut zur Filterung von Röntgenstrahlung verwenden...  ;)

DL3HRT

Wie hoch ist denn eigentlich der Eisengehalt im Trinitit? Allzu viel kann es ja nicht sein.


wrdmstr inc.

jetzt hab ich den 8kev peak auch  :yahoo: 
und das ist FE-60?

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etalon

Zitat von: wrdmstr  inc. am 08. September 2022, 21:12...
und das ist FE-60?

Wie kommst du denn darauf?  :scratch_one-s_head:  :scratch_one-s_head:

Das sind die Fe-Ka Linien, liegen eigentlich bei 6,4 keV...  ;D

wrdmstr inc.

dachte wegen Co60 und so  :blush:  :blush:
also ist das nur eine art bremsstrahlung an den Eisenteilchen in der Masse die von dem anderen (Cs/Eu/Am)erzeugt wird?

die software will den scheinbar gar nicht als peak erkennen

etalon

Zitat von: Prospektor am 08. September 2022, 18:51
Zitat von: DL3HRT am 08. September 2022, 17:24Wie hoch ist denn eigentlich der Eisengehalt im Trinitit? Allzu viel kann es ja nicht sein.

Über den Artikel hier bin ich vor einiger Zeit Mal gestolpert. Darin ist eine Tabelle enthalten mit den Hauptbestandteilen von Trinitit:

Artikel: https://www.researchgate.net/publication/265555566_Rapid_analysis_of_trinitite_with_nuclear_forensic_applications_for_post-detonation_material_analyses

Tabelle: https://www.researchgate.net/profile/William-Mcdonough-3/publication/265555566/figure/tbl3/AS:614184492486671@1523444402494/Major-element-oxide-composition-obtained-via-EPMA-analysis-of-trinitite.png

Das ist sehr interessant! Zeigt aber in diesem Fall nur die Fe-Varianz einer Probe. Das variiert garantiert von Stück zu Stück über einen weiten Bereich, genau so wie die Anteile aller enthaltenen Radionuklide...

etalon

Zitat von: wrdmstr inc. am 08. September 2022, 21:25dachte wegen Co60 und so  :blush:  :blush:
also ist das nur eine art bremsstrahlung an den Eisenteilchen in der Masse die von dem anderen (Cs/Eu/Am)erzeugt wird?

die software will den scheinbar gar nicht als peak erkennen

Nein, das ist charakteristische Röntgenstrahlung, die hat mit dem Bremsstrahlungskontinuum nichts zu tun. Wird vor allem von Betateilchen mit Eisenatomen erzeugt. Geht aber auch mit Gammas oder Alphas, nur mit deutlich schlechterem Wirkungsgrad...

Da vorne funktioniert die Peaksuche wohl nicht so wirklich  :unknw:

Prospektor

Zitat von: etalon am 08. September 2022, 21:28
Zitat von: Prospektor am 08. September 2022, 18:51
Zitat von: DL3HRT am 08. September 2022, 17:24Wie hoch ist denn eigentlich der Eisengehalt im Trinitit? Allzu viel kann es ja nicht sein.

Über den Artikel hier bin ich vor einiger Zeit Mal gestolpert. Darin ist eine Tabelle enthalten mit den Hauptbestandteilen von Trinitit:

Artikel: https://www.researchgate.net/publication/265555566_Rapid_analysis_of_trinitite_with_nuclear_forensic_applications_for_post-detonation_material_analyses

Tabelle: https://www.researchgate.net/profile/William-Mcdonough-3/publication/265555566/figure/tbl3/AS:614184492486671@1523444402494/Major-element-oxide-composition-obtained-via-EPMA-analysis-of-trinitite.png

Das ist sehr interessant! Zeigt aber in diesem Fall nur die Fe-Varianz einer Probe. Das variiert garantiert von Stück zu Stück über einen weiten Bereich, genau so wie die Anteile aller enthaltenen Radionuklide...

Was heißt denn da "nur"?  ;D
Hast du genauere Angaben?  :) 
Die Varianz ist logischerweise vorhanden, hat aber offensichtlich Grenzen (nach oben).
Die deutlich stärker Fe haltigen Varianten, die laut einiger Quellen im Netz dann auch die Reste des Stahlturms enthalten sollen, sind wohl eher schwarz gefärbt und vergleichsweise selten.
Die grüne (häufigste) Variante hat den Grünton (zB Olivin) demnach hauptsächlich vom Fe im natürlichen Sand/Boden.
Da man das Fe vom Boden und dem Turm aber natürlich nicht auseinander dividieren kann, dürfte es einen mehr oder weniger fließenden Übergang geben. (Evtl. würde man mit nem Massenspektrometer noch die anderen Legierungsbestandteile des Stahls finden)

PS: es gibt auch noch ne rötliche, deutlich Cu-haltige Variante  :)

etalon

Zitat von: Prospektor am 08. September 2022, 22:22Was heißt denn da "nur"?  ;D
Hast du genauere Angaben?  :) 
Die Varianz ist logischerweise vorhanden, hat aber offensichtlich Grenzen (nach oben).
Die deutlich stärker Fe haltigen Varianten, die laut einiger Quellen im Netz dann auch die Reste des Stahlturms enthalten sollen, sind wohl eher schwarz gefärbt und vergleichsweise selten.
Die grüne (häufigste) Variante hat den Grünton (zB Olivin) demnach hauptsächlich vom Fe im natürlichen Sand/Boden.
Da man das Fe vom Boden und dem Turm aber natürlich nicht auseinander dividieren kann, dürfte es einen mehr oder weniger fließenden Übergang geben. (Evtl. würde man mit nem Massenspektrometer noch die anderen Legierungsbestandteile des Stahls finden)

PS: es gibt auch noch ne rötliche, deutlich Cu-haltige Variante  :)

Nein, hab ich natürlich nicht.  :D  Ich weiß auch nicht, ob das schon mal repräsentativ untersucht wurde. Ich würde, alleine schon aus den Messergebnissen heraus, vermuten, dass die Varianz zwischen einzelnen Stücken noch deutlich größer ist, je nachdem, an welcher Stelle vom Nullpunkt weg sie entstanden sind.

Das Stück von meinem Kumpel ist eher grau mit vielen schwarzen Einschlüssen. Unter dem Mikroskop sieht das für mich schon eisenhaltig aus, auch wenn ich keinen analytischen Beweis liefern kann. Aber alleine das unterschiedliche Messergebnis zu meinen Stücken lässt diesen Schluss schon zu.

Wenn das Fe aus dem Boden wäre, dann würde ich erwarten, dass der mittlere Gehalt an Fe von Probe zu Probe nicht sehr stark schwankt, genau so wie Si, Al, Ca und andere gesteinsbildende Elemente auch. Vielleicht findet sich ja mal einer, der das angeht?  :D

Bis dahin müssen die Messergebnisse reichen, und die bescheinigen deutlich unterschiedliche Fe-Gehalte...

etalon

Zitat von: wrdmstr inc. am 08. September 2022, 21:12jetzt hab ich den 8kev peak auch  :yahoo: 
und das ist FE-60?

Du scheinst recht viel Eu-152 in der Probe zu haben. Ich hab mal noch ein paar Peaks in deinem Spektrum ergänzt (sorry für die Sauklaue...  :D  :D ).

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Was mich etwas wundert ist, dass du nen recht hohen Comptonuntergrund hast. Ist dein Trinitit recht dick?

wrdmstr inc.

ca 10mm dick..müsste ich mal mehrere tage laufen lassen