Physiker Galen Winsor

Begonnen von Floppyk, 13. April 2025, 15:10

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Floppyk

Unglaubliche Geschichte. Wie der Physiker Galen Winsor mit nuklearem Material umgeht und Sicherheitsregeln und insbesondere Gefahren und Regeln ignoriert und kleinredet, ist schon interessant. Insbesondere ist seine Werbung um die Ungefährlichkeit von Plutonium erschreckend. Es verwundert, dass Winsor 15 Jahre in einer Plutoniumaufbereitungsanlage gearbeitet hatte und dabei reine Plutoniumstücke rechts und links in den Taschen seines Laborkittels trug, damit diese zusammen keine kritische Masse bildeten. Er wurde doch tatsächlich erstaunliche 80 Jahre alt. Da kam mir gleich der Gedanke, es ist kein Wunder, warum es viele nukleare Unfälle in den USA gegeben hat.
Der Mann ist bekannt geworden, weil er öffentlich Uran bei einem seiner Vorträge aß (!!), wie er sich auch gerühmt hatte, in Abklingbecken zu baden und bei Dunkelheit den blauen Schimmer der Brennelemente unter ihm genoss.
Hier ein Videofundstück aus dem Netz. Leider schlechte Bildqualität, aber mit deutscher Übersetzung.
https://www.kms-cloud.de/index.php/s/wSfKN45bDBMc25f

https://nuklearia.de/2023/02/27/der-gefaehrlichste-stoff-der-welt/

NoLi

Zitat von: Floppyk am 13. April 2025, 15:10...
https://nuklearia.de/2023/02/27/der-gefaehrlichste-stoff-der-welt/
Hmm, wie seriös ist diese Quelle, wenn der Autor so einen Quatsch schreibt und dies nicht korrigiert wird:
Zitat:
"Es ist die Dosisleistung, die tötet, nicht die Dosis."
 >:(

Norbert

NoLi

Übrigens: auch Otto Hahn begann als 25-jähriger Arbeiten mit radioaktivem Material (Radium) und wurde 89 Jahre alt, auch ohne die heute üblichen Sicherheitsmaßnahmen.
In seiner Biographie schildert er, wie er in einem Glasröhrchen 300 mg Radiumsalz in der Aktentasche transportierte, um es Kollegen zu zeigen, und um dem deutschen Kaiser mal das Selbstleuchten dieses Röhrchens zu demonstrieren. Später befasste er sich mit Uran und dessen Spaltung und hatte immer etliche kg Uran unter einem Labortisch als Vorrat liegen. Sowie einige Radium-Beryllium-Neutronenquellen auf dem Labortisch ("abgeschirmt" mit Paraffin!) mit Radiumgehalten von jeweils einigen 10 mg. Öfter hatte er schorfige Finger, und ein paar Fingernägel wollten nicht mehr so richtig wachsen, was er u.a. auf das Herumrühren von Radium- und Uranlösungen zurückführte.

Norbert

DL3HRT

ZitatHmm, wie seriös ist diese Quelle, wenn der Autor so einen Quatsch schreibt und dies nicht korrigiert wird:
Zitat:
"Es ist die Dosisleistung, die tötet, nicht die Dosis."

Man darf das Zitat nicht aus dem Zusammenhang reißen. Er drückt sich natürlich außerst ungeschickt aus. Was er meint ist, dass es nicht auf die Dosis alleine ankommt sondern darauf, innerhalb welcher Zeit man diese Dosis erhält. Und insofern können Strahler mit sehr hoher Dosisleistung gefährlicher sein. 1 Sv innerhalb von 10 Minuten und 1 Sv innerhalb von 10 Jahren machen sicherlich einen großen Unterschied aus.

Dennoch hätte man das besser formulieren müssen.

NoLi

:good3:  In diesem Kontext: ja.

Norbert