UV-Strahlung

Begonnen von opengeiger.de, 01. April 2023, 18:10

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NoLi

Zitat von: opengeiger.de am 09. April 2023, 07:34Nachdem ich nun doch etwas mehr Vertrauen in meine Messtechnik entwickelt habe, habe ich den Selbsttest doch einmal gewagt. :pleasantry:  Dazu habe ich mein kleines Bestrahlungsgerätchen mit der Luminus XST3535 UV-C Led mit 275nm in etwa 5cm Abstand über der Innenseite meines winterblassen Unterarms positioniert.   

Ich sag ja: wie weiland Pierre Curie :)

Zitat:
" Nebenwirkungen

Der deutsche Mediziner Otto Walkhoff fand an seinem Körper empfindliche Verbrennungen an der Stelle, wo er ein Röhrchen mit Radium in der Tasche getragen hatte.

Pierre Curie machte einen Selbstversuch: mit einem Pflaster klebte er sich ein Radiumpräparat für zehn Stunden an den Unterarm. Es entstand eine üble Entzündung, die zwei Monate zum Abheilen brauchte. Eine graue Narbe blieb zurück. Sein Bericht darüber hätte auch von einem Arzt verfasst sein können: Die Haut hat sich auf einer Oberfläche von sechs Quadratzentimetern gerötet, das Aussehen ist dem einer Verbrennung ähnlich, doch ist die Haut nicht oder kaum schmerzhaft. Nach einigen Tagen begann die Rötung stärker zu werden, ohne sich auszubreiten; am zwanzigsten Tag bildeten sich zuerst Krusten, dann eine Wunde, die man mit Verbänden behandelte; am zweiundvierzigsten Tag hat die Haut begonnen, von den Rändern ausgehend, gegen die Mitte zu verheilen, und zweiundfünfzig Tage nach der Bestrahlung bleibt noch eine Fläche von einem Quadratzentimeter als Wunde zurück, die einen ins Graue spielenden Ton annimmt, der darauf schließen läßt, daß eine tiefere Verwundung vorliegt. "


Quelle: Entdeckung des Radiums  https://www.chemie.de/lexikon/Entdeckung_des_Radiums.html

Norbert

DL8BCN

Zum Glück habe ich einen südländischen Hauttyp😂
Ich werde teilweise schon von der norddeutschen Februarsonne gebräunt, ohne wirklich jemals einen Sonnenbrand zu bekommen🌞
Es ist wie immer im Leben:
Allein die Dosis macht das Gift!
Etwas Sonne und vielleicht auch etwas radioaktive Strahlung kann auch gesundheitsförderlich sein!
Ein schönes sonniges Osterfest!

DL8BCN

Für meine Vitrine mit UV-Mineralien wollte ich auch schon mal auf LED Lichtquelle umstellen.Dafür benötige ich langwelliges und kurzwelliges UV Licht.
Der Preis für die kurzwelligen LED's war mir aber immer zu teuer.Die langwelligen sind bezahlbar und sind ja auch in Taschenlampen verbaut.Der Wirkungsgrad speziell der kurzwelligen LED's ist aber ja eher schlecht.Die Entwicklung geht ja auch in dem Bereich schnell weiter.
Am Ende bin ich bei Entladungslampen geblieben.
Für den kurzwelligen Bereich nutze ich UV-C Lampen mit zusätzlichem ZWB5 Filter ( China-Nachbau).Das ZWB5 Filter sperrt sichtbares Licht zum größten Teil aus. Original Schott Filter sind schlecht zu bekommen und wesentlich teurer.
Die Vitrine ist mit Bleiglas verglast.UV kommt sicherlich zum Teil noch durch. Ich habe daher eine UV Schutzbrille neben dem Schrank liegen. Und nutze sie manchmal auch🙈

Raddet

Zitat von: DL8BCN am 09. April 2023, 13:15Die Vitrine ist mit Bleiglas verglast.

Soweit ich weiß, ist sogar normales Glas UV-undurchlässig.

Und im Allgemeinen - im Allgemeinen zu leben ist schrecklich. Eine lokale Anekdote aus der Zeit der Einschüchterung der Bevölkerung durch AIDS:

-- Doktor, wie kann ich vermeiden, mich mit AIDS anzustecken?
-- Kondom überziehen, mit Verband umwickeln, dann zweites Kondom überziehen, wieder mit Verband umwickeln, dann drittes Kondom überziehen, und - kein Geschlechtsverkehr!

opengeiger.de

Zitat von: DL8BCN am 09. April 2023, 12:11Zum Glück habe ich einen südländischen Hauttyp😂
Ich werde teilweise schon von der norddeutschen Februarsonne gebräunt, ohne wirklich jemals einen Sonnenbrand zu bekommen🌞

Die Frage wäre nun, wenn Du nun mit dem passenden Hauttyp weniger Probleme mit niederenergetischer ionisierender Strahlung hast, wie sieht das dann mit höherenergetischer Strahlung aus? Also quasi die Frage, bekommst Du dann auch im Falle eines Falles weniger schnell eine Hautrötung bei einer Strahlentherapie? Oder noch weitergedacht: Kann man sich durch sanftes aber ständiges Training der Haut vor den Folgen radioaktiver Strahlung schützen, so wie vor einem Sonnenbrand?

Ich habe mal wo gelesen, dass einer festgestellt hat, wenn man Labormäuse ,,fraktal" bestrahlt (also mehrfach kurz mit hoher Bestrahlungsleistung), dass sie dann die ansonsten letale Dosis locker wegstecken. Das spräche dafür. Dann wär das doch ne tolle Business-Idee mit nem ausrangierten Ganzkörper CT so eine Art ,,Solarium" für Prepper anzubieten, oder nicht?  Prepper bezahlen gut!!!  :yahoo:

opengeiger.de

Ja, in der Tat, die Halbleiter Leute machen guten Fortschritt mit den UVC LEDs und da winkt ja auch ein toller Markt mit den ganzen Desinfektionsanwendungen (Covid-20 kommt bestimmt). Die UVC-Halbleiter sind auch spektral sehr rein, das heißt es ist ein sehr gutes ,,Schwarzlicht". Da kann man z.B. billig Geldprüfungsgeräte bauen. Ich habe mal einen ,,Fuffi" damit bestrahlt, der leuchtet ganz interessant zurück. Und die Event-Beleuchter könnten tolle ,,Schwarzlicht-Effekte" erzeugen (siehe Foto von einer Schrift mit einem Stabilo Boss Textmarker auf schwarzem Karton). Man müsste nur schnell genug die Lobby aufbauen, damit der Strahlenschutz nicht ganz böse reinkrätscht und das Geschäft vermasselt. :-\ 

Also jetzt gerade ist es so, ein Schüler kann sich ganz munter die High Power UVC LEDs völlig frei kaufen und damit seine private ,,Schwarzlicht-Party" feiern. Und wenn die Mädels, die ganz gerne Fleisch zeigen ein wenig den Sonnenbrand bekommen, dann ist das ja auch ganz lehrreich. Man könnte auch in der mit Corona bekannt gewordenen Apres-Ski Kneipe ,,Kitzloch" in Ischgl einfach etliche UVC-Desinfektionslampen aufstellen, damit sowas wie im März 2020 nicht nochmal passiert, die UV-Strahlung sind die Skifahrer ja gewöhnt. Dann wären die Saufgelage in Zukunft vom Pandemiegeschehen ganz unabhängig und der ,,Rubel" rollt wieder kontinuierlich. Oder sollte hier der Strahlenschutz für Ordnung sorgen und solche Quellen, die ein Vielfaches der ionisierenden und höchst erythemwirksamen UV-Strahlung abgeben im Vergleich zum Sonnenlicht, gesetzlich regulieren? Könnte schwierig werden, solange die FDP in der Koalition ist. Vielleicht wären die 130 auf der Autobahn auch wichtiger? Aber wenn man die Inzidenz von Basalzellkarzinom (BCC), Plattenepithelkarzinom (Spinozelluläres Karzinom, SCC) und Malignes Melanom (MM) zusammenzählt, dann ist der Hautkrebs in Deutschland die häufigste Krebsart. Und im Strahlenschutz zählt bekanntlich das Detriment. Also was tun Herr Lauterbach? :o

Flipflop

Ich hatte mal zu viel Uv erwischt, fühlt sich an wie es beschrieben wird, = Sand in den Augen.
Sehr angenehm wenn man eigentlich Schlafen möchte. :crazy:

Aber scheinbar tut sich was am unteren Ende vom Uv Licht.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Extrem_ultraviolette_Strahlung

opengeiger.de

Ja, das siehst Du genau richtig, ohne EUV wären die 7 und 5nm Nodes bei TSCM und Samsung nicht möglich. Dann wär auch das 5G Netz und autonome Fahren vermutlich nicht machbar. Naja und KI vermutlich auch nicht.  :unknw:

Curium

Hallo Bernd,
was wohl am Auge passieren noch passieren kann ist nicht nur die die Photokeratitis (Schneeblindheit, z.B. beim Schweissen, oberflächlicher Sonnenbrand der Hornhaut, heilt meistens folgenlos ab) sondern auch eine Schädigung der Makula, die sogenannte Maculadegeneration, die irreversibel ist. Die hochenergetische UV Strahlung hat da wohl einen Einfluss darauf, und nicht nur die kurzwellige, sondern schon der Blauanteil.
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/LED-Lampen-foerdern-Makuladegeneration,led266.html

DL8BCN

Moin, wir sind hier zwar ziemlich ,,off-topic" unterwegs, aber zu den Augenschäden kann man noch hinzufügen, das auch Mikrowellenstrahlung eine dauerhafte Linsentrübung verursachen kann.
Also nicht den Türschalter der Mikrowelle überbrücken, anschalten und nachsehen, ob das Licht im inneren an ist :o  >:(

opengeiger.de

Zitat von: Curium am 10. April 2023, 10:29Hallo Bernd,
was wohl am Auge passieren noch passieren kann ist nicht nur die die Photokeratitis (Schneeblindheit, z.B. beim Schweissen, oberflächlicher Sonnenbrand der Hornhaut, heilt meistens folgenlos ab) sondern auch eine Schädigung der Makula, die sogenannte Maculadegeneration, die irreversibel ist. Die hochenergetische UV Strahlung hat da wohl einen Einfluss darauf, und nicht nur die kurzwellige, sondern schon der Blauanteil.
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/LED-Lampen-foerdern-Makuladegeneration,led266.html

Hallo hallo Curium,
Gut, dass Du das Auge hochbringst. Im Strahlenschutz vor ionisierender Strahlung spielt das ja auch eine ganz spezielle Rolle. Ich bin jetzt noch nicht ganz so tief drin was das Auge bei Ionisierungsenergien Energien unter 12eV anbelangt (Deep UV und UV) aber ich habe so viel verstanden, dass man zwischen dem Kinderauge und dem Erwachsenenauge unterscheiden muss. Die Absorption in der Linse hat für diese Energien im Kindesalter wohl ein "Fenster" im Spektrum. Diese Energien (oder Wellenlängen) erreichen dann die Retina. Im Alter schließt sich dieses spektrale Fenster und die Energie wird in der Linse absobiert. Bei UV-C (bis 280nm) kommt die Strahlung nicht besonders weit (einige um) bis sie vollständig absorbiert ist, bei UV-A (315-400nm) wird der größte Teil noch in der Linse absorbiert und nur ein kleiner Teil erreicht noch die Retina. Was ich jetzt von den pathogenen Wirkungen her verstanden hab ist, dass man wohl die Kataraktbildung (Linsentrübung oder grauer Star im Volksmund) am meisten fürchtet. UV-A ist da wohl der stärkste Beiträger, da die ganze Linse durchstrahlt wird und auch von der Gesamtenergie im Sonnenlicht deutlich mehr ist als UV-B. UV-C gibt es im Sonnenlicht fast keines, aber das künstliche UV-C kommt wohl zu wenig weit. Aber ich werde mir die Wirkungsspektren noch im Detail noch zu Gemüte führen. Aber auch für höher energetische Strahlung wurde das Auge immer gesondert behandelt. Wenn ichs richtig verstehe, steht da auch immer die Trübung im Vordergrund. Schädigungen am Augenhintergrund gibts natürlich bei energiereicherer Strahlung auch immer, aber vermutlich nicht so schnell. Aber ich werd da definitiv noch reinschauen.

Die Diskussion um den Blauanteil kenn ich. Aber ich weiß nicht was ich von halten soll. Die Optikerin wollte mich bei meiner letzten Brille für ein Blaufilter im Brillenglas mit einem chicen Experiment begeistern. Sie hat mir eine blaue LED durch ein Glas mit und ohne Filter gezeigt. Ja, das hat physikalisch funktioniert, aber blau ist definitiv keine ionisierende Strahlung mehr, wenn das Probleme macht dann aus ganz anderen Gründen. Also hab ich erstmal abgelehnt, hätt auch paar hundert Euro mehr gekostet. Jetzt stell ich halt erstmal nen Blaufilter in der Konfiguration fürs Display am Rechner und Handy ein, das ist  deutlich günstiger. Und bei den LED-Lampen muss man auch nicht unbedingt kaltweiss kaufen.   8)

opengeiger.de

Zitat von: Curium am 10. April 2023, 10:29Hallo Bernd,
was wohl am Auge passieren noch passieren kann ist nicht nur die die Photokeratitis (Schneeblindheit, z.B. beim Schweissen, oberflächlicher Sonnenbrand der Hornhaut, heilt meistens folgenlos ab) sondern auch eine Schädigung der Makula, die sogenannte Maculadegeneration, die irreversibel ist. Die hochenergetische UV Strahlung hat da wohl einen Einfluss darauf, und nicht nur die kurzwellige, sondern schon der Blauanteil.
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/LED-Lampen-foerdern-Makuladegeneration,led266.html

Ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, jeder von uns trägt zwei Dosimeter mit sich, welche die Strahlung über Lebenszeit akkumulieren. Das Dumme bei diesen zwei Dosimetern ist, dass die Anzeige eine erhebliche Latenzzeit hat, und zwar dosisabhängig und dann ist die Anzeige auch noch personenabhängig. Das Hauptproblem dieser Dosimeter ist aber, dass man sie nicht zurücksetzen kann. Mit den beiden Dosimetern sind die beiden Augenlinsen gemeint, die jeder von uns mit sich rumträgt. Und der fehlende Reset führt dazu, dass wenn man schließlich genug Dosis akkumuliert hat, dann bekommt man das ,,Game Over" was das Sehen mit den eigenen Augenlinsen anbelangt. Dann hilft nur noch eine ,,Star-OP", also das Ersetzen der eigenen Linsen durch eine Kunstlinse mit allen ihren Nachteilen.

Jetzt hat man es aber schon ein wenig in der Hand, welche Strahlung man mit seinen Augenlinsen-Dosimetern so akkumuliert. Ganz grundsätzlich geht es um die ionisierende Strahlung, die von den ursprünglich kristallklaren Linsenepithelzellen absorbiert wird, und die reicht eben von UVB mit etwa 4eV Energie bis hin zur Photonen- und Teilchen-Strahlung mit etlichen MeV. Wenn man z.B. eine radioaktive Strahlung mit mehreren Gray abbekommt, zeigen die beiden Dosimeter das Ergebnis ,,Game Over" relativ schnell an. Das war z.B. bei den Atombombenopfern in Japan so. Akkumuliert man aber radioaktive Strahlung im Millisievert-Bereich, dann kann es einige Jahre dauern bis der Augenarzt erklärt, dass man sich besser von seinen natürlichen Linsen trennen sollte. Und hatte man nie etwas mit künstlicher Radioaktivität zu tun, kann es einen dann in höherem Alter doch noch erwischen, meistens weil man genug UVB-Strahlung mit seinen Dosimeter-Linsen akkumuliert hat.

Der Wirkungsmechanismus der Strahlung für die Linsentrübung (die Katarakt) ist aber so grob immer derselbe. Zunächst nimmt die Teilungsaktivität im kristallklaren Linsenepithel ab, dann kommt es zu einer überschießenden Teilungsaktivität mit vielen abnormen Zellen, dabei nimmt das Volumen von Linsenepithelzellen und der Linsenfasern zu. Danach löst sich die organisierte Struktur der Zellen auf und es beginnen sich immer mehr Fasern zu bilden. Diese akkumulieren sich dann in untypischer Weise und reduzieren die Transparenz, so dass die normalerweise klare Linse nun von außen gräulich-gelb eingetrübt erscheint. Wenn das durch übernatürlich viel ionisierende Strahlung getriggert wurde, nennt man das eine Strahlen-Katarakt. Wenn es im hohen Alter nur durch die vielen natürlichen UV-B-Tagesdosen getriggert wurde, dann nennt man das eine altersbedingte Katarakt oder sagt auch ,,Grauer Star" dazu. Was man aber auch erwähnen muss ist, dass die Kataraktbildung sowohl genetisch bedingt begünstigt sein kann als auch durch die Lebensgewohnheiten und Vorerkrankungen (Alkohol, Medikamente, Nikotin, Diabetes, Vitiligo, etc.). Daher, so richtig verlässlich ist das Augenlinsen-Dosimeter dann doch nicht. Man sagt aber, dass statistisch bei über 50% der Menschen mit mehr als 75 Jahren ganz ohne künstliche, ionisierende Strahlung eine Linsentrübung auftritt.

Nun hat ja die EU mit der neuen Strahlenschutzgesetzgebung die Augenlinsendosis auf 20mSv/a im Mittel herabgesetzt (beruflich exponierte) mit der zusätzlichen Beschränkung < 50mSv pro einzelnem Jahr über 5 Jahre. Die ICRP nimmt neuerdings 0,5Gy als untere Grenze für eine Kataraktbildung an und man geht davon aus, dass die Latenzzeit für die Kataraktbildung umso länger ist, je geringer die Dosis ist. Das interessante ist aber, sobald wir unterhalb des Röntgenspektrums sind (>100nm), greift das Strahlenschutzgesetz nicht mehr, weil das Sievert für UV-B ja bisher nicht definiert ist. Andererseits aber wird UV-B Strahlung praktisch vollständig in der Linse absorbiert, während von der Röntgenstrahlung in der Linse nicht allzu viel absorbiert wird. UV-B kann also deutlich effizienter sein. Für den Strahlenschutz gibt es aber nur die EU-Richtlinie 2006/25/EG, die regelt, dass am Arbeitsplatz die UV-Tagesdosis von 30J/m2 nicht überschritten werden darf. Dann gibt es nur noch die UV-Schutz-Verordnung – UVSV, die besagt, dass (§3):
Wer ein UV-Bestrahlungsgerät betreibt, hat sicherzustellen, dass:

1.    im Wellenlängenbereich von 250 bis 400 Nanometern der Wert der erythemwirksamen Bestrahlungsstärke von 0,3 Watt pro Quadratmeter nicht überschritten wird,
2. im Wellenlängenbereich von 200 bis 280 Nanometern der Wert der gesamten Bestrahlungsstärke von 3 x 10-3 Watt pro Quadratmeter nicht überschritten wird.

Ersteres deckt also die einen Sonnenbrand erzeugende Strahlung ab (potenziell Hautkrebs) und das zweite den UV-C-Bereich, ohne aber Wirkungen zu nennen.

Interessant an der UVSV ist aber §2 die Begriffsbestimmung:
1.   ,,UV-Bestrahlungsgeräte" sind Anlagen, die zur Bestrahlung der Haut UV-Strahlung aussenden können, einschließlich deren Steuerung;
2.   ,,UV-Strahlung" ist nichtionisierende Strahlung mit Wellenlängen von 100 bis 400 Nanometern;
Das heißt es geht bei der UVSV um die Solarien, nicht um die UV-C Desinfektionsgeräte. Und erstaunlich ist, dass UV-Strahlung für den Gesetzgeber als nichtionisierend gilt.

Unter der Rubrik ,,Desinfektion mit UV-C-Strahlung" findet man beim BfS aber immerhin noch den gut gemeinten Hinweis:
,,Bei der Desinfektion mithilfe von UV-C-Strahlung geht es nicht um eine Abtötung von Bakterien oder Viren auf oder in Lebewesen. Das BfS warnt davor, UV-C-Entkeimungsgeräte am Körper einzusetzen. Für die Augen und die Haut stellt dies ein Risiko dar."

Während also radioaktive Strahlung ab 0,5Gy relativ sicher eine Kataraktbildung erzeugt und wir deswegen einen strammen Grenzwert brauchen, darf man also immer noch ohne Probleme eine UV-Lampe aus einem beliebig großen Array von 275nm High-Power UV-LEDs bauen, um z.B. Räume mit bösen Viren zu entkeimen. Mit so einer Lampe ist es meiner Meinung nach dann ein leichtes, die Kataraktbildung relativ spontan zu triggern. Dazu mache ich jetzt aber besser keinen Selbstversuch.  :suicide2:  Gruselbilder, wie das nachher rauskommen kann, gibt es im Internet genug!  :o

So viel also nach meiner spezifischen Recherche zum Thema ,,Augenlinse".

Das Blau-Licht Thema ist dagegen ein anderes, da geht es vor allem um die Makula-Degeneration, die durch übermäßigen Blauanteil im Licht längerfristig eintreten kann. Das hat aber nicht mit ionisierender Strahlung zu tun. Wer sich dazu informieren will, der kann sich hier etliche Veröffentlichungen dazu reinziehen:
https://www.pointsdevue.com/sites/default/files/UV-BlueLight-E-book-edition-2-web.pdf


Flipflop

Hier noch etwas vom Bundesamt für Strahlenschutz. Gut gemacht, gefällt mir, nichts neues aber gut. Es wird empfohlen die Mittagszeit zu meiden, zb. 11-14 Uhr. Interessant ist das ein Arzt im Zusammenhang mit der Vitamin D Produktion es genau anders sieht. Natürlich nicht übertreiben, aber 5-30 Minuten an die Sonne über die Mittagszeit. Was stimmt jetzt? :unknw:

https://m.youtube.com/watch?v=3G8f4FN7qyM

Nicht Gesund.

https://m.youtube.com/watch?v=LtRZJsqFqBw

Zeiss zum Thema Uv Licht.

https://m.youtube.com/watch?v=qoLlCsZe66U

DG0MG

Zitat von: opengeiger.de am 05. April 2023, 11:01Ich habe nun mal mit der Osram Oslon UV3636 (siehe Messaufbau letzter Beitrag), die laut Datenblatt bei 350mA Betriebsstrom etwa 50mW Strahlungsleistung abgibt

Was hat die für eine Flussspannung?
bigclivedotcom zeigt hier so einen USB-Desinfektions-Dongle, in dem sogar ein Step-Up-Wandler drin ist, weil die Flusspannung der UV-C-LED wohl über 5 Volt liegt. Allerdings wird man hier keinen Sonnenbrand kriegen: Nur 17 mA Strom durch die LED  :o

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

opengeiger.de

Schon witzig, was die Leute da so alles auf youTube posten. Aber ein paar Wahrheiten hat es drin. Es ist richtig, dass UV-C LEDs eine höhere Schwell- und Durchflussspannung haben. Das liegt aber nicht primär an der Wellenlänge, sondern am Halbleitermaterial. Die UV-C LEDs werden mit Al-Ga-N Halbleitern gemacht und diese Zusammensetzung bedingt die höhere Schwellspannung und damit hat man auch eine höhere Durchflussspannung. Wenn man jetzt so eine LED vom USB weg betreiben will, klar, dann braucht man einen Boost Konverter (DC/DC) von den USB 5V auf etwas mehr als 6V. Allerdings müsste man den DC/DC eher als Konstantstromquelle auslegen und nicht als Konstantspannungsquelle, denn gute High-Power LEDs muss man bekanntlich mit einem konstanten Strom betreiben, ob nun sichtbares Licht in einem Fahrradscheinwerfer oder UV in einer Desinfektionslampe. Das liegt daran, dass die Schwellspannung der Bauteile nach der Herstellung ziemlich variiert, und bei dem exponentiellen Zusammenhang, den man bei so einer LED zwischen Strom und Spannung hat, kann eine wenig kleinere Schwellspannung die LED schon thermisch zerstören, wenn der Strom dann durch die Decke geht. Bei diesem Beispiel aber denke ich wird der Kostenaspekt im Vordergrund stehen, da könnte der DC/DC dann auch 7Volt machen und man macht halt einen Vorwiderstand vor die LED, dann ist das auch ok.
 
Ich hänge das Oslon UV3636 Datenblatt auch mal an: Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen. . Der Nennstrom dieser LED ist 350mA und da ist dann die Durchflussspannung etwas größer als 5V. Allerdings muss man die LED bei der Leistung auch gut kühlen. Das Exemplar, das ich gekauft habe, erreicht bei 250mA etwa 5.9V, höher bin ich nicht gegangen, weil ich nicht recht wusste, aus welchem Bin mein Exemplar stammte. Denn wenn man ne ,,gute" LED bekommt, dann kann man bei 350mA laut Datenblatt durchaus 100mW Strahlungsleistung erreichen, das ist schon so richtig gefährlich. Man muss sich dazu klarmachen, dass man bei 50 MIKROwatt/cm2 Bestrahlungsstärke und 300nm Wellenlänge schon nach 8 Minuten einen Sonnenbrand hat. Und wenn man die 100mW Strahlungsleistung für ein paar Minuten in die Augen bekommt, dann möchte ich nicht wissen, was man danach noch sieht. Von daher ist's vielleicht ganz gut, dass der UV Dongle nur auf 17mA Strahlstrom ausgelegt ist.  :dance:

Aber wir können ja mal grob abschätzen, was die Dongle LED für eine Strahlungsleistung abgibt, wenn man die für einen solchen Halbleiter typische Effizienz unterstellt. Also die Oslon UV3636 wird ja in ihrer normalen Version mit 42mW Strahlungsleistung angegeben und braucht dazu 350mA bei 6V das sind also 2.1W. Damit ist die Effizienz optisch/elektrisch 2%, das ist typisch für so AlGaN-LEDs. Wenn der Dongle nun mit 17mA und 6V arbeitet, dann hätten wir 0.1W elektrisch also bei 2% Effizienz 2mW optisch. Von daher wird die Dongle LED eine 2mW UV-C LED sein. Die Aussage, damit kann man nichts desinfizieren ist aber sehr gewagt. Leute, die sich mit Radioaktivität auskennen wissen, dass es hier mehr um die Energie pro Photon geht (wir reden über die Quantenenergie) und die ist nun mal 4.5eV bei 275nm und das reicht, um die DNA massiv zu schädigen. Und wenn man nun genug Photonen rauspustet, dann kommt das Immunsystem eines höheren Organismus mit Reparieren auch nicht mehr hinterher. Das wissen wir. Nun ist die Frage was macht so ein armes kleines Covid-19 Virus, das nur durch eine superdünne Lipidschicht eingehüllt ist und vielleicht noch von einem Aerosoltröpfchen mit wenigen Mikrometer Durchmesser umhüllt ist, wenn ein Photonenstrom mit 4.5eV auf es einprazzelt? Also ich würde sagen, die Überlebenschancen stehen nicht gut. Und das weiß man auch schon länger. Es war schon frühzeitig bekannt, dass das Covid19-Infektionsgeschehen stark durch den UV-Intensitätsunterschied im Sonnenlicht zwischen Winter und Sommer moduliert ist. Pro Oberflächeneinheit wird die Desinfektionswirkung einer kleinen UV-C LED also auch schon reichen um einen Covid-19 Virus auf der PC-Tastatur unschädlich zu machen. Nur muss man eben die Frage stellen, ob es ausreichend ist, wenn ich meine PC-Tastatur desinfiziere und mir ansonsten keine Gedanken mache. Von daher gesehen ist der UV-C-Dongle natürlich schon Ramschware, die aber insbesondere für ungeschützte Kinderaugen schon enorm gefährlich sein kann.  :o

Ich persönlich denke aber, wenn man mit Desinfektion weiterkommen möchte, dann müsste man das ganze Aerosol der Raumluft desinfizieren, bevor jemand Gesundes die Viruslast der Aerosoltröpfchen, die mit der Konvektionsströmung relativ lange schweben können, einatmet, die ein Superspreader ausgeatmet hat. Das ist dann nicht mehr so ganz einfach mit so einer kleinen LED. Aber das führt dann eben auf das Design der professionellen Entkeimungsgeräte, welche die Luft in großen Volumina in eine Kammer saugen, da wird noch mit HEPA-Filtern mechanisch gefiltert und dann bruzzeln da etliche LEDs oder Entladungsröhren lichtgeschützt nach außen vor sich hin, bevor die Luft wieder rausgepustet wird. Auf diesen Markt, so glaube ich, zielen die Firmen wie Osram mit ihren High Power UV-C LEDs ab, vor allem, weil sie kein giftiges Quecksilber brauchen wie die Entladungsröhren. Und sowas könnte dann auch in einem Meeting Raum oder so helfen, wenn die nächste Covid-Welle kommt.  :yahoo:

Jetzt könnten wir ja hier in diesem Forum überlegen, was bräuchte man in Form eines radioaktiven Strahlers um das Gleiche zu erreichen? Das Wasser im Abklingbecken der morgen abgeschalteten Kernkraftwerke ist bestimmt ziemlich keimfrei. Aber hilft nun so ein Stückchen Pechblende auch gegen Covid-19 Viren, wenn ich es einfach so auf den Tisch lege? :scratch_one-s_head: