Mehlinger Heide: Uranmunition?

Begonnen von DG0MG, 29. März 2023, 18:24

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

DG0MG

Die Mehlinger Heide ist ein früherer Truppenübungsplatz (u.a. der US-Truppen) bei Mehlingen, Rheinland Pfalz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mehlinger_Heide

Durch Zufall bin ich gerade auf einige Fotos aus 2008 gestoßen, als dort Aktivisten Uranmunition vermutet haben - nähere Hintergrundinformationen habe ich nicht.

https://www.flickr.com/photos/29554579@N03/with/2762798922/

Die Fotos mit einem FAG IM7001 lassen eine erhöhten Strahlungslevel glaubhaft erscheinen. Das  Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz hat offenbar daraufhin auch gemessen und den Schriftstücken zufolge kein Uran festgestellt. Der erhöhte Level wird mit Zuschlagstoffen im Baumaterial erklärt.

Vielleicht wohnt ja jemand in der Nähe und recherchiert oder schaut dort mal selbst, falls diese Mauerfragmente noch stehen.

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Henri

Hmmm... sie schließen die Glassonde an und stellen dann das Display auf Dosisleistung statt auf Impulsrate.  :-\
Na ja, die Mauer ist aus Bimsstein - da kann man schon mal was messen. Aber wer weiß.


Es gibt ja auch so ein handgetragenes Raketensystem MILAN, bei dem der Flugkörper zur Steuerung starke Infrarotstrahlung generiert, und die wird durch 2 Gramm verbrennendes Thoriummetall erzeugt. Könnte auch sein, dass mit so etwas geübt wurde?

Jedenfalls finde ich es "mutig", dass die sich abseits der Wege zwischen all den Blindgängern bewegen.
"Aus Gründen des Naturschutzes, und wegen der immer noch bestehenden Gefahr durch Munitionsreste ist das Betreten des Geländes nur auf zwei gekennzeichneten Hauptwegen erlaubt."

Erinnert mich ein bißchen an Menzenschwand: wenn die Sanierung zu teuer ist, macht man ein Naturschutzgebiet draus und untersagt das Betreten. Womit es dann eigentlich auch egal ist, ob dort Uranmunition liegt.


PS:
Das MILAN wurde 1977 in Kooperation mit den Franzosen entwickelt, und bis 1992 haben die Franzosen den Truppenübungsplatz Mehlinger Heide auch genutzt bzw. es war zum großen Teil ihrer. Da könnte man also schon auf die Idee kommen, dass da zumindest Thorium zu finden sein könnte.

NoLi

Leider sind die "Uran-Messungen" der beiden Protagonisten dieser Seite nichts wert, weil sie sich zwar Profi-Equipment zugelegt, aber keine rechte Ahnung von Strahlungsmesstechnik und Radioaktivität haben. Nur mal eben einschalten, dranhalten und ablesen ist nun mal nicht!

Daher sind die Messungen des Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz vollkommen glaubhaft.

Aber dann noch die Stellungsnahme des Landesamtes in Zweifel ziehen und mit eigenen roten Kommentaren versehen, weil deren Ergebnisse nicht in die eigenen persönlichen Erwartungen passen... :-\

Norbert

Flipflop

Leider sind die "Uran-Messungen" der beiden Protagonisten dieser Seite nichts wert,..........


Hallo Norbert, Uran ist doch ein Alphastrahler, da wird es vermutlich schwierig mit einer Beta/Gammasonde. Ich entnehme Wikipedia dass U. Munition beim auftreffen bis zu 70% verdampft und 5000 Grad heiss werden kann. Da müsste sich ein Niederschlag bilden der sich festbrennt. Und U.Munition kann bis 2 Meter tief in den Boden eindringen. Sardinien wird auch immer wieder genannt als Truppenübungsplatz für U. Munition. Und es gibt immer wieder Leute die auf der Suche sind nach Uran.

Vermutlich haben da jetzt ein paar Leute nicht so Freude dass ihr Fotoarchiv zugänglich ist. Bionerd23/Radioactivity

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Uranmunition


NoLi

Zitat von: Flipflop am 31. März 2023, 08:32...
Hallo Norbert, Uran ist doch ein Alphastrahler, da wird es vermutlich schwierig mit einer Beta/Gammasonde.
...
Stimmt, U-238 ist ein Alpha-Strahler, aber es bildet sich nach der chemischen Abtrennung sehr schnell Th-234 (mittelenergetischer Beta-Strahler) und Pa-234 (hochenergetischer Beta-Strahler, in ~ 1 % der Zerfälle auch Gamma-Strahlung mit 1001 keV) nach. Diese beiden Tochterprodukte hätten beim Vorhandensein von U-238 deutlich meßbar sein müssen.

Norbert

DL3HRT

Zitat von: Flipflop am 31. März 2023, 08:32Leider sind die "Uran-Messungen" der beiden Protagonisten dieser Seite nichts wert,..........

Hallo Norbert, Uran ist doch ein Alphastrahler, da wird es vermutlich schwierig mit einer Beta/Gammasonde.

Es bilden sich genug Zerfallsprodukte, die sowohl Beta- als auch Gammastrahler sind. Insofern ist das kein Problem. Radium-226 und seine Tochternuklide gibt es natürlich (nahezu) nicht.

DL3HRT

Ups, da haben Norbert und ich wohl zeitgleich geschrieben.  :D

NoLi

Zitat von: DL3HRT am 31. März 2023, 10:20Ups, da haben Norbert und iich wohl zeitgleich geschrieben.  :D
Tja, wer den schnelleren Finger hat... ;)

Hier Messungen an Schrott mit Urankontamination im Irak (ab 5:00 min):
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/videos/irak-uranmunition-das-strahlende-vermaechtnis-100.html


Hier z.B. ab 6:30 min:

Norbert

Flipflop

Hallo nochmals, Ja, wenn ich so überlege, Uranglas ist gut messbar, Beta/Gamma.

Die Leute die da auf dem Truppenübungsplatz messen, wenn da U.munition eingesetzt worden wäre, vor allem wenn vor kurzem, würden ja ein erhebliches Gesundheitsrisiko eingehen.

Im Film wird auch gesagt, dass Uran sei abgereichert und enthält U236 =nachweisbar, und vermutlich noch andere Isotope =stamme vermutlich zum Teil aus der Wiederaufbereitung alter Brennstäbe. (Macht vermutlich keinen Unterschied) =Nicht Teil der Problematik.

Habe hier noch was gefunden zur U.munition.

https://uol.de/physik/forschung/ehemalige/uwa/rad/du