Berthold Kontaminationsmonitor LB1210d

Begonnen von Zugpferd, 11. Januar 2023, 22:21

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Zugpferd

Hier die digitale Variante des LB1210b, das LB1210d

Die Abmaße und die Messkammer sind gleich wie beim LB1210b, die Knöpfe sind nun dunkel grau hinterlegt mit netten Umklappscheiben die rot werden und somit visuell besser erkennen lassen welcher Knopf gedrückt ist. Ähnlich wie beim Ein/Aus Schalter des LB12010b schon.


Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
Vom Bild nicht verwirren lassen, oben links und rechts sind weitere LB1210b, das Gerät stehat also auf vier Geräten.

Wirklich anders ist die Anzeige die nun nicht analog sondern Digital aufgebaut ist.
Zusätzlich werden bei diesem Gerät einzelne Nuklide vorgegeben deren Korrekturfaktor eingespeichert sind.
J125, Tc99m, J131, Cs137, C14, Co57, Sr90, P32 und ein frei wählbares Nuklid. Zusätzlich kann auch auf IMP/s geschaltet werden.

Warnschwelle einstellbar, Kalibrierfaktor für das freie Nuklid jeweils über Schraubendreher.

Das Gerät zeigt in Bq/cm² an! oder optisch durch die rote LED rechts Imp/s
 

Zugpferd

Messkammer abgenommen. Batteriefach, Hier auch der DIN Stecker erkennbar

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Henri

Zitat von: Zugpferd am 11. Januar 2023, 22:21Vom Bild nicht verwirren lassen, oben links und rechts sind weitere LB1210b, das Gerät stehat also auf vier Geräten.

Wer hat, der hat!  :D

Übrigens, herzlichen Glückwunsch noch mal zum "wiederbelebten" Großflächen-Zählrohr! Hätte nicht gedacht, dass das so gut funktioniert...  :)

Zugpferd

Haben war ja besser als brauchen hab ich immer gehört...

Arne Hamburg

Hallo Ihr,

ich habe mich neu hier angemeldet um Informationen zu Geigerzählern allgemein und speziell zum LB1210d zu bekommen oder auszutauschen. Ich hatte das Glück vor ein paar Tagen einen LB1210d auf dem Elektroschrott eine Hamburger Uni zu finden.
Erfreulicherweise scheint er gut zu funktionieren. Ich habe die Beiträge zum LB1210 B gelesen und mir auch die Bedienungsanleitung angeschaut. Besitzt jemand auch eine Anleitung für den LB1210d?

Angehängt habe ich 3 Bilder. Messung der Hintergrund Aktivität zeigt 1.8 / sec.
Messung auf älteren Fliesen zeigt 8.9 und ein Bild mit der Messkammer.

Den Test mit dem Hirschhornsalz habe ich noch nicht gemacht.
Ich wüsste gern wie man die Warnschwelle verändern kann. Das Gerät piept bei ca. 4 Bq und das erscheint mir recht niedrig.
Welche Strahlungsarten kann ich mit dem BZ 100 XEP messen?

Ihr merkt schon das ich noch Anfänger bin, möchte mich aber noch fortbilden.

Ich besitze noch ein Russischen ANRI-01-02 SOSNA, mit russischer Bedienungsanleitung. Den hatte ich ca. 1995 auf einem Flohmarkt gekauft und er hat auch einige Jahre funktioniert. Nun zählt nicht mehr.

Arne aus Hamburg, Dipl. Ing. Umwelttechnik, jedoch seit langer Zeit als IT-Admin tätig.

NoLi

#5
Hallo Arne und willkommen!

Zitat von: Arne Hamburg am 18. September 2023, 11:23...
Ich hatte das Glück vor ein paar Tagen einen LB1210d auf dem Elektroschrott eine Hamburger Uni zu finden.
...
Schande über Schande für die Uni, Glückwünsch für Dich! ;D
Das kenne ich aus Erfahrung. Ein "defektes" Gerät muß als Schrott abgeschrieben werden, um eine neue modernere ERSATZbeschaffung durchführen zu können (ein NEUgerät einfach so kaufen wird auf Grund der Haushaltslagen i.d.R. nicht genehmigt). Damit dieses "defekte" Gerät auch physikalisch vernichtet wird, MUSS es in den Schrott gegeben werden (bei der Bundeswehr werden ausgemusterte Geräte durch mechanische Behandlung, z.B. Einschlagen der Frontplatten mit einem Hammer, entgültig zerstört, sofern sie nicht über VEBEG oder ZOLL-Auktionen versteigert werden).
Grund dafür war bzw. ist das vermehrte Anbieten von im öffentlichen Dienst ausgemusterten, vermeindlich defekten Geräten auf Internetplattformen durch Honks.

Zitat von: Arne Hamburg am 18. September 2023, 11:23...
Angehängt habe ich 3 Bilder. Messung der Hintergrund Aktivität zeigt 1.8 / sec.
Messung auf älteren Fliesen zeigt 8.9 und ein Bild mit der Messkammer.
...
Der Hintergrundanzeige von 1,8/sec (= 1,8 Imp pro Sek. = ips) ist zu wenig, da ist höchstwahrscheinlich die Nullratenkompensation (das ist auf der Bedienplatte das Trimmpoti "ZERO" rechts unten) teilweise aufgedreht ist.
Dieses solltest Du auf quasi Null herunter drehen, dann müsste das Gerät im Modus s^-1 (ips) so um die 10/sec (ips) und bei den Fliesen so um die 20/sec (ips) anzeigen.

Zitat von: Arne Hamburg am 18. September 2023, 11:23...
Den Test mit dem Hirschhornsalz habe ich noch nicht gemacht.
...
Nicht Hirschhornsalz, sondern POTTASCHE verwenden! Hirschhornsalz funktioniert nicht, weil kein Kalium drin.

Zitat von: Arne Hamburg am 18. September 2023, 11:23...
Ich wüsste gern wie man die Warnschwelle verändern kann. Das Gerät piept bei ca. 4 Bq und das erscheint mir recht niedrig.
...
Auf der Bedienplatte mit dem ersten Trimmpoti (rechts unten) von oben. :wacko:  :)

Zitat von: Arne Hamburg am 18. September 2023, 11:23...
Welche Strahlungsarten kann ich mit dem BZ 100 XEP messen?
...
BZ 100 XEP = Berthold Zählrohr; 100 cm² effektive Messfläche; Xenon Proportionaldetektor
Beta-Strahlung ab etwa 100 keV und Gamma-Strahlung. Keine Alpha-Strahlung (Detektorfensterfolie zu dick).

Ich hoffe, dies hilft Dir erstmal etwas weiter. Leider habe ich auch keine Bedienungsanleitung für dieses Gerät... :(

Norbert


Arne Hamburg

Hallo Norbert, Hallo Ihr,

jetzt war ich nochmal bei dem E-Schrott und ich hab doch tatsächlich die Abdeckung mit dem 90Sr Prüfstrahler gefunden. Ist schon krass das auch dieses Teil, mit R-Symbol gekennzeichnet, einfach so weggeschmissen wurde.

Na ja. Hab es aufgesetzt und nur mit s^-1 Taste gemessen. Das Display geht bis 19.8 imp/s hoch und springt dann plötzlich auf 190. Dann geht es auf bis 90 runter und springt dann wieder in den Anfangsmodus. Zeitweilig war auch links nur eine 1 zu sehen.

Da die Messkammer, wenn ich das richtig sehe (Foto) 1977 hergestellt wurde ??
ist wohl auch das 90Sr von 1977. Kann 1977 sein?

Passt das Ergebniss dann nicht? 90Sr Halbwertszeit ca. 30 Jahre
Auf dem Prüfstrahler steht 50 Bq +/- 10 Bq
30 Jahre (2007) müssten dann 25 Bq sein, dann noch 16 Jahre --> ca. 20

Wenn ich nur die 90Sr(32P) Taste drücke geht die Anzeige max. auf 0.50

Horbert schrieb:
Dieses solltest Du auf quasi Null herunter drehen, dann müsste das Gerät im Modus s^-1 (ips) so um die 10/sec (ips) ..

In welchem Modus soll ich versuchen das ZERO Poti auf Null zu drehen?
Weil du schreibst es sollte dann ? 10/sec anzeigen.

Hab dran gedreht und es zeigt jetzt mit der τ Taste
(die ich als Mittelwert über eine Zeitspanne vermute)
-1.4 Bq an. Hab jetzt Angst weiter rumzudrehen.

Arne Hamburg

A klar Bq/cm² bei gedrücktem 90Sr zeigt um 0.50 da die Fläche des Prüfstrahlers ja sehr klein ist. Ich lerne noch, hoffentlich langweile ich nicht.

DG0MG

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Zitat von: Arne Hamburg am 20. September 2023, 17:42...
Da die Messkammer, wenn ich das richtig sehe (Foto) 1977 hergestellt wurde ??
ist wohl auch das 90Sr von 1977. Kann 1977 sein?
...
Ja, kann 1977 sein, andere Angaben sprechen vom Jahr 1978.

Zitat von: Arne Hamburg am 20. September 2023, 17:42...
Passt das Ergebniss dann nicht? 90Sr Halbwertszeit ca. 30 Jahre
Auf dem Prüfstrahler steht 50 Bq +/- 10 Bq
30 Jahre (2007) müssten dann 25 Bq sein, dann noch 16 Jahre --> ca. 20
...
Die Halbwertszeit von Sr-90 beträgt 28,5 Jahre. Der Prüfstrahler hatte nominal 1977 eine Aktivität von ca. 100 Bq Sr-90 (plus 100 Bq Y-90 = 200 Bq gesamt; die heutige Aktivität nach 46 Jahren beträgt somit ca. 32 Bq Sr-90 (plus 32 Bq Y-90 = 64 Bq gesamt).
Bitte nicht Bq (= Zerfälle/Sek) mit s^-1 (= Impulse/Sek) verwechseln!! Das zwei ganz verschiedene Dinge.

Die Angabe des Prüfstrahlers bezieht sich auf 50 s^1 +/- 10 s^-1 (nicht Bq!), also auf eine Anzeige mit dem Prüfstrahler zwischen 40 Imp/Sek bis 60 Imp/Sek, aber im Jahr 1977! Die heutige Anzeige, halbwertszeitkorrigiert, sollte 16 s^-1 +/- 10 s^-1 , also zwischen 6 Imp/Sek und 26 Imp/Sek, betragen. Und diese Kontrolle mit dem Prüfstrahler gilt nur im Modus s^-1, also Impulse/Sek!

Zitat von: Arne Hamburg am 20. September 2023, 17:42...
Horbert schrieb:
Dieses solltest Du auf quasi Null herunter drehen, dann müsste das Gerät im Modus s^-1 (ips) so um die 10/sec (ips) ..

In welchem Modus soll ich versuchen das ZERO Poti auf Null zu drehen?
Weil du schreibst es sollte dann ? 10/sec anzeigen.
...
Im Modus s^-1 (= ips, Impulse/Sek).
"Null" des Potis heißt in diesem Fall nicht die numerische Anzeige im Display soll "Null" betragen, sondern bedeutet das Poti "ganz runter" zu drehen, quasi die mit diesem Poti einstellbare Kompensation der Nullrate raus zu nehmen. Also nach rechts oder links drehen, bis spür- und hörbar der Anschlag erreicht ist.

Norbert

Henri

Zitat von: Arne Hamburg am 20. September 2023, 17:51A klar Bq/cm² bei gedrücktem 90Sr zeigt um 0.50 da die Fläche des Prüfstrahlers ja sehr klein ist. Ich lerne noch, hoffentlich langweile ich nicht.

Ja, das Gerät setzt voraus, die eintreffenden Zählimpulse würden sich gleichmäßig über das gesamte Zählrohrfenster verteilen. Selbst wenn sie von einer Punktquelle stammen. Wenn der Strahler also 50 Bq hat, und das Zählrohrfenster eine Fläche von 100 cm², wären das 0,5 Bq/cm². Wie groß die Fläche des Strahlers ist, ist hierbei egal, solange sie kleiner ist als das Zählrohrfenster.

Und mit den Isotopen-Wahltasten sagt man dem Mikroprozessor lediglich, welchen Kalibrierfaktor er verwenden soll. Denn erstens gibt die Einheit Bq ja nicht an, wie viele Betateilchen in Richtung Detektor fliegen, sondern wie viele von dem Nuklid freigesetzt werden (und davon fliegt dann höchstens die Hälfte in Richtung Detektor). Und zweitens löst nicht jedes Betateilchen, das auf den Detektor trifft, dort einen Zählimpuls aus.

Einen schicken Fund hast Du da gemacht. Auch wenn das Gerät anscheinend irgend eine Macke zu haben scheint. Aber vielleicht bekommst Du das ja repariert.

Viele Grüße!

Henri

NoLi

Zitat von: Arne Hamburg am 20. September 2023, 17:42...
Da die Messkammer, wenn ich das richtig sehe (Foto) 1977 hergestellt wurde ??
ist wohl auch das 90Sr von 1977. Kann 1977 sein?
...
Das Gerät stammt höchstwahrscheinlich aus dem Jahr 1986. Dies ist auf dem Elektronikteil (und auf der Xenon-Sonde?) erkennbar bzw erahnbar. Im Jahr 1977 gab es diese digitale Ausführung noch nicht, nur eine mit Analoganzeige.
Bei der Prüfstrahlerkappe müsste man die Innenseite sehen, um auf den Herstellungszeitraum zu schließen (es gab da zwei Versionen)...kannst Du mal ein Bild davon hochladen? Dann könnte man auch die weiter oben von mir gemachte Aktivitätsberechnung mit den Sollwertangaben korrigieren.

Norbert

DL8BCN

Moin, ich habe ja die analoge Version des Berthold.
Bei meinem Sr-90 Prüfstrahler zählt der Berthold heute aktuell noch 30 bis 35 Impulse/s.
Mit Filzstift hatte jemand damals den Sollwert von 55 Impulsen pro Sekunde aufgeschrieben auf dem Prüfstrahler.

Arne Hamburg

Hallo Norgert und Ihr,

hier das Bild von der Kappe.

Grüße
Arne

NoLi

Danke, Arne.
Der Prüfstrahler stammt aus dem Jahr 1984, dem Erscheinungszeitraum des LB-1210 D. Viel Produktionszeitraum blieb diesem Gerätetyp nicht beschieden, denn es wurde bereits im Jahr 1988 vom LB-122 abgelöst.

Zum Prüfstrahler:
Gemäß Herstellerangaben betrug die Sr-90 Anfangsaktivität dieses Strahlertyps 111 Bq (mit Y-90 zusammen 222 Bq). Die heutige Sr-90 Aktivität liegt somit bei 43 Bq (gesamt mit Y-90 = 86 Bq). Der Impulsanzeigen-Sollwert liegt bei 19 +/- 10 s^-1.

Norbert