Berthold Kontaminationsmonitor LB1210b

Begonnen von DG0MG, 19. Juli 2023, 22:03

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NoLi

Zitat von: DL8BCN am 25. Juli 2023, 14:32So ein Ratemeter müsste man ja auch mit einem Rechteckgenerator kalibrieren können.
100 Hz entsprechen doch 100 ips.
Oder was spricht dagegen?
...
Im Prinzip nichts, solange der Vorverstärker nicht überlastet wird (Signalspannung, Impulsanzahl).

Zitat von: DL8BCN am 25. Juli 2023, 14:32...
An einem Teller mit Uranglasur blieb der Wert komischerweise im x1 Messbereich bei ca. 90 ips wie festgenagelt stehen, auch wenn ich ganz dicht an die Glasur rangegangen bin!
Ich hätte erwartet, das ich da ein "Max-Out" bekomme und in den x10 Bereich umschalten muss.
...
Das kommt auf die Menge der Uranglasur an. Kann man bei dem Teller die akustischen Einzelimpulse noch gut auseinander halten, oder rauscht es schon kräftig?

Norbert


DL8BCN

Da oben kam dann ja schon der Alarm. Ich muss die Alarmschwelle heute Nachmittag noch mal hochdrehen und dann testen, damit ich den Sound der Impulse noch hören kann.


DG0MG

Zitat von: DL8BCN am 25. Juli 2023, 14:32blieb der Wert komischerweise im x1 Messbereich bei ca. 90 ips wie festgenagelt stehen

geht denn der Zeiger überhaupt (mechanisch) über diese Stelle drüberweg? z.B. beim Test der Batterien?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DL8BCN

Beim Batterietest geht der Testbereich ja selbst mit ganz neuen Batterien nicht bis zum Vollausschlag.
Ich schaue mir das heute Nachmittag noch mal an.
Der Zeiger scheint aber nicht mechanisch blockiert zu sein.
Das teste ich jedenfalls auch noch.
Danke an euch für das Feedback!! ;D 

DL8BCN

Also der Zeiger ist nicht blockiert.
Beim Batterietest geht es fast auf Endanschlag.
Leider gibt es neue Probleme: Obwohl das Zählrohr nun fest eingesetzt ist, schwankt die Zählrate manchmal beträchtlich.
Es können nun also keine kratzenden Kontakte vom ZR mehr sein!
Normalerweise pendelt der Nullwert rund um 10 Impulse pro Sekunde.Ich denke das ist in Ordnung.
Dann plötzlich kommt eine Lawine an Impulsen und der Messwert geht auf 30-40 ips.
Manchmal bleibt der Wert sehr hoch in diesem Bereich und manchmal normalisiert sich alles wieder auf 10 ips.
Ich befürchte das ist ein ,,Durchschlagen" des Zählrohrs, weil das Xenon–Gas am Ende ist🙈
Spannung ist 1850V. Also leicht unter dem Sollwert von 1900V.
Mehr Probleme auf einmal an einem Gerät kann es gar nicht mehr geben :girl_devil:
Außerdem stimmt was nicht mit der Messbereichsumschaltung, bzw. generell mit der Kalibrierung.
Im Bereich x1 zeigt es am Uranglasteller ca. 50 cps.
Im Bereich x10 zeigt es an derselben Quelle 400 cps.
Das Teil ist wohl wirklich ein Fall für den Elektroschrott!
Ich hoffe der Verkäufer meldet sich wirklich noch einmal, daß wir eine gute Lösung finden.
Im Grunde kann es nur zurückgehen und Geld zurück!
So ein Ärger!




NoLi

Zitat von: DL8BCN am 25. Juli 2023, 18:47Also der Zeiger ist nicht blockiert.
Beim Batterietest geht es fast auf Endanschlag.
Leider gibt es neue Probleme: Obwohl das Zählrohr nun fest eingesetzt ist, schwankt die Zählrate manchmal beträchtlich.
Es können nun also keine kratzenden Kontakte vom ZR mehr sein!
Normalerweise pendelt der Nullwert rund um 10 Impulse pro Sekunde.Ich denke das ist in Ordnung.
Dann plötzlich kommt eine Lawine an Impulsen und der Messwert geht auf 30-40 ips.
Manchmal bleibt der Wert sehr hoch in diesem Bereich und manchmal normalisiert sich alles wieder auf 10 ips.
...
Solche Effekte entstehen auch durch mangelhafte Masseverbindungen des Zählrohres, z.B. durch Oxidation. Ich nehme an, die Masse wird durch Kupferzunge(n) hergestellt (so ist es zumindest beim Contamat FHT 111 M).

Norbert

DL8BCN

Tatsächlich sind es vergoldete Kontakte, die sogar mit Federdruck belastet sind.
Ich hatte die auch schon mal abgewischt.
Die sehen super aus.
Ich warte nun erstmal ab, was sich noch ergibt.
Liebe Grüße, Rainer

Henri

Zitat von: DL8BCN am 25. Juli 2023, 18:47Das Teil ist wohl wirklich ein Fall für den Elektroschrott!

Wie hast Du denn bezahlt? Mit PayPal? Dann könntest Du den Käuferschutz bemühen, der holt sich das Geld dann schon zurück. Nur rumbasteln solltest Du an dem Gerät nicht, dann kann der Verkäufer sagen, Du hättest es kaputt gemacht...

Tja, das ist so alte Technik, da kann alles mögliche mit sein. Defekte Elkos, korrodierte Feintrimmer,... Das kann viel Arbeit werden, aber dadurch lernst Du das Gerät natürlich auch sehr gut kennen.

Das Gerät ist ja mal hart heruntergefallen. Vielleicht hat der Aufprall das Innere der Zählrohrkammer beschädigt. Es wäre gut, das Zählrohr mal an einem intakten Gerät zu testen. Wenn es in Ordnung ist, hast Du zumindest einen gewissen Gegenwert für Deinen Kaufpreis (falls der Verkäufer das Gerät nicht zurücknimmt). Falls nicht, wäre das ein Totalschaden.

Geräte mit defektem Zählrohr bekommt man ja immer wieder günstig.

Viele Grüße!

Henri

DL8BCN

Hallo Henri, ich warte nun erstmal mit weiteren Reparaturversuchen, bis ich weitere Infos vom Verkäufer habe.
Das gute an der alten Technik ist, das alles analog ist und die komplette Doku mit Schaltplan vorhanden ist.
Ich habe auch gute Meßtechnik, Oszi in analog und digital etc.
Wegen dem Zählrohr würde ich dann ggf. hier im Forum noch mal anfragen, ob jemand der auch so ein Gerät hat es für mich testen kann. Wenn das ZR wirklich auch eins mitbekommen hat, wäre es natürlich besonders ärgerlich.
Etwas hinderlich ist die hohe Zählrohrspannung von fast 2kV.
Sonst könnte man das ZR auch gut mit einem anderen Geigerzähler testen.
Aktuell ist es so: Wenn das Gerät z.B. über Nacht aus war und neu eingeschaltet wird, dann zeigt er zuerst ungewöhnlich hohe Messwerte an. Das kann im Bereich 30-40 ips sein. Nach kurzer Zeit beruhigt sich das knattern und pendelt dann zwischen 6 und 10 ips was ja normal zu sein scheint.
Kann mir das jemand bestätigen daß das ein normales Verhalten des LB1210B ist?
In der Originaldoku steht folgendes:
Durch das Einschalten entsteht kurzzeitig eine unregelmäßige Impulsfolge, die bei eingeschalteter Einzelimpulsanzeige ein krächzendes Geräusch hervorruft und den Zeiger ausschlagen läßt. Je nach Stellung der Alarmschwelle spricht diese an und es ertönt das akustische Alarmsignal. Nach einigen Sekunden hat der Zeiger seine Normalstellung wieder erreicht und das Gerät ist meßbereit. Es zeigt bei normaler Umgebungsstrahlung eine Nulleffektsrate von ca. 6-8 cps an.

Bei mir war es aber so, daß nach "Beruhigung" der Anzeige nach kurzer Zeit noch einmal ein ungewöhnlicher Anstieg der Messrate erfolgte. Das muss ich nun noch mal beobachten.

Henri

Zitat von: DL8BCN am 26. Juli 2023, 08:00Etwas hinderlich ist die hohe Zählrohrspannung von fast 2kV.
Sonst könnte man das ZR auch gut mit einem anderen Geigerzähler testen.

Hallo Rainer,

das ist ja ein Proportional-Zählrohr. Es arbeitet nicht nach dem Geiger-Müller-Prinzip, sondern erzeugt viel kleinere Impulse. Entsprechend störanfälliger ist der Verstärker.

Ja, die Reparierbarkeit des Geräts ist vorbildlich, aber ob man die Bauteile (Halbleiter) noch bekommt?  :unknw: Viel Außergewöhnliches ist im Stromlaufplan des Geräts allerdings auf den ersten Blick nicht zu entdecken, ich drück Dir die Daumen!  :good3:

DL8BCN

Interessant ist, daß das LB1210B auch eine Abschätzung der Dosisleistung erlaubt:
In der Doku steht, das 0,1 mR/h an der Stirnseite einen Impulsanstieg um 40 cps zusätzlich zur Nullrate erzeugt und 70 cps von der Fensterseite.
0,1 mR/h müssten nach meinen Recherchen 1µSv/h bedeuten.
Für mich fraglich ist, ob dieser Wert nuklidabhängig ist.

DL8BCN

#56
So, ich kann mich mit dem Verkäufer nicht weiter einigen, da er sich nicht mehr meldet.
Leider war ich leichtsinnig und habe ihm das Geld überwiesen.
Kein Paypal!
Der bekommt nun eine negative Bewertung.
Hilft mir allerdings auch nicht weiter.
Allerdings konnte ich den Berthold ziemlich gut reparieren.
Mechanisch ist er wieder ok.
Ich muss nun nur noch eine Halterung für den Griff bauen.
Das hat unser Admin ja gezeigt, wie es geht.
Elektrisch läuft nun auch alles, bis auf ein Problem:
Die Umschaltung x10 geht nicht.
Da zeigt er fast identische Werte an, wie im x1 Bereich.
Da scheint jemand an den Potis gedreht zu haben🤮
Anbei ein Bild des reparierten Gerätes.
Wie man sieht scheint es von 1995 zu sein.
Oder zumindest wurde es 1995 zuletzt getestet.

NoLi

Hallo Rainer.

Super, die mechanische Reparatur sieht sauber aus!
Ich denke, das Elektronische kann man auch hin bekommen. Funktioniert der x10 Umschalter mechanisch/elektrisch/kontaktmäßig? Wenn ja, kann man den Abgleich bestimmt hinbekommen (Trimmer, evtl. Bauteil); groß kann der Ausfall und damit Aufwand aber nicht sein.

Zum radiologischen Abgleich: 30 Gramm Pottasche (Ostmann), Tütchen nebeneinander gelegt, sollten je nach Detektorart (Xenon oder Propan/Butan) betamäßig ca. 20 ips - 30 ips netto erzeugen.

Dein Gerät war 02/1995 das letzte mal gewartet/überprüft worden (Belgien/Niederlande). Seit der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurde diese Produktserie durch den LB-122 abgelöst.

Norbert

Henri

Das sieht ja richtig klasse aus, Deine Reparatur!  :yahoo:

Ein bißchen Lehrgeld hast Du vielleicht bezahlt, aber am Ende hast Du nun doch ein tolles funktionsfähiges Gerät.

Nur aus Interesse: was musstest Du an der Elektronik machen? Sind die von Dir beschriebenen Phänomene nun verschwunden?

Viele Grüße!

Henri

DL8BCN

Hallo Henri, ich habe die Kontakte der Drucktaster gereinigt mit Tunerspray.
Dann die Potis einmal bewegt, damit der Schleifer wieder Kontakt hat.
Zählrohrkontakte noch mal gereinigt.
Komische Effekte mit Geistersignalen sind erstmal weg.
Auch das Überschwingen nach dem Einschalten ist weg :yahoo:
Zählrate an einem Teller mit Uranglasur geht nun auch höher, bis ca. 200 cps.
Ich baue nun noch den Handgriff, allerdings alles aus Aluminium. Eisen ist mir zu schwer. Das Gerät ist ja schon von Haus aus kein Leichtgewicht!
Dann habe ich nur noch das Thema mit dem Faktor 10 Bereich.
Das blöde ist, daß man nicht von Außen an das Trimmpoti für den Bereich kommt.
Und fraglich ist, ob es wirklich nur verstellt ist, oder noch ein anderer Fehler der Übeltäter ist.
Zur Erinnerung : Wenn man den x10 Taster drückt, zeigt das Instrument fast identischen Ausschlag an, wie im Bereich x1.
Kann es sein, daß das Gerät wirklich Baujahr 1995 ist? Ich dachte, die Teile sind wesentlich älter.
Das Thema mit dem Alarm werde ich erstmal nicht weiter verfolgen. Es ist nun so, daß der Alarm anstehen bleibt, so lange der Grenzwert überschritten ist und wieder verstummt, wenn der Grenzwert unterschritten ist. Die automatische Abschaltung nach 4-5 Sekunden funktioniert nicht. Da kann ich gut mit leben.Ich hatte ja den Jumper umgesetzt, weil der Alarm gar nicht mehr ausging, nur nach Abschalten der Kiste...