Museum ist nach radioaktivem Fund geschlossen

[Tothem]

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Die Strahlenschutzbehörde schließt Maritimans beliebtes Museums-U-Boot Nordkaparen in Göteborg, nachdem an Bord des Außenboots radioaktive Substanzen gefunden wurden.
- Wir haben das U-Boot geschlossen, sobald wir die Informationen erhalten haben, sagt Ulrika Karlsson, CEO von Maritiman.
Schwedischer Artikel; https://www.svt.se/nyheter/lokalt/vast/upplevelsemuseum-i-goteborg-stangs-efter-radioaktivt-fynd

Es geht also darum, Stücke von Leuchtband an Bord des U-Bootes zu finden...

Wahrscheinlich im gleichen Stil wie radiumbemalte Uhren... 

[Janni]

Ich glaub durch dieses Video sind sie drauf aufmerksam geworden. 

[DL8BCN]

Der Radiacode steht auf "Röntgen" ist etwas ungewöhnlich für mich.
Auf jeden Fall gibt es da wohl einige "heiße" Quellen.
Wie wir neulich gelernt haben zeigt der RC101 aber wohl ca. 30% zu viel an, weil er Beta-Empfindlich ist.
Müsste man mal mit einem energiekompensierten Messgerät ran.
Aber ich kann verstehen, daß die Öffentlichkeit nicht mehr auf das Boot soll.

[DL3HRT]

Wie wir neulich gelernt haben zeigt der RC101 aber wohl ca. 30% zu viel an, weil er Beta-Empfindlich ist.

Nicht weil er betaempfindlich ist, sondern weil er auf Caesium-137 kalibriert ist. Und die 30% zu viel kann man auch nicht verallgemeinern, sondern sie beziehen sich auf die Dosisleistung von mit Uran belasteten Proben, welche Radium und dessen Tochternuklide enthalten.

[Henri]

Endlich hat mal jemand die Obergrenze des RadiaCode ausgetestet!

In

https://youtu.be/52OcQ9qhgFk?t=359

sind es knapp 350 µSv/h. Das andere Gerät (RadiaScan-701) zeigt ja über 10 mSv/h an.

Im Datenblatt des RadiaCode stand doch was von 1 mSv/h? 

Kann natürlich sein, dass es an der Betastrahlung liegt, für die der RadiaScan ja viel empfindlicher ist. Mir ist immer noch nicht klar, wie viel davon nun beim RadiaCode durchs Gehäuse geht...

[Henri]

Müsste man mal mit einem energiekompensierten Messgerät ran.
Aber ich kann verstehen, daß die Öffentlichkeit nicht mehr auf das Boot soll.

U-Boote sind ja "nicht so gut" belüftet in der Regel. Ich möchte nicht wissen, was da für Radon-Konzentrationen herrschten. Vor allem, als es noch in Betrieb war... 

[DG0MG]

Das andere Gerät zeigt ja über 10 mSv/h an.

Der Videoautor zeigt nicht die Rückseite des RadiaScan 701A, damit man sehen könnte, wie der Filterdeckel steht. Ich denke, der steht entweder auf Beta+Gamma oder ist ganz abgenommen. Eine Anzeige von >10 mSv/h kann mMn nur so erreicht werden.

Die ~350 µSv/h im Kontakt, die der RadiaCode anzeigt, halte ich schon für realistisch. Mit einem energiekompensierten Messgerät sinds dann vllt. 250 µSv/h.

[DL8BCN]

@DL3HRT: Zusätzlich zur Tatsache der Kalibrierung auf Cs-137:
Spielt die Betaempfindlichkeit des RC-101 denn gar keine Rolle bei den Messungen?
Man sollte doch z.B. eine 15mm dicke Plexiglasplatte zwischen die Strahlenquelle und das Messgerät bringen, um eine Verfälschung durch Betastrahlung zu vermeiden.
Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

[DL3HRT]

Naja, normalerweise misst man nicht unbedingt mit aufgelegtem Gerät. Was die Betaempfindlichkeit betrifft, so ist die nicht extrem ausgeprägt. Es braucht schon eine gewisse Aktivität.

Direkt auf einem Stück Pechblende gibt es natürlich kräftige Auswirkungen.

[miles_teg]

Das andere Gerät zeigt ja über 10 mSv/h an.

Der Videoautor zeigt nicht die Rückseite des RadiaScan 701A, damit man sehen könnte, wie der Filterdeckel steht. Ich denke, der steht entweder auf Beta+Gamma oder ist ganz abgenommen. Eine Anzeige von >10 mSv/h kann mMn nur so erreicht werden.

Davon ist auszugehen, denn die Bereiche die übermalt wurden (7:04) sind deutlich weniger aktiv.
Aber alles in allem sind die Dosisleistungen schon ein Knaller... :-D

[Henri]

Schwedischer Artikel; https://www.svt.se/nyheter/lokalt/vast/upplevelsemuseum-i-goteborg-stangs-efter-radioaktivt-fynd

Übersetzt:

Erlebnismuseum in Göteborg schließt nach radioaktivem Fund
Aktualisiert 29. September 2022  Veröffentlicht 29. September 2022

Die Strahlenschutzbehörde schließt Maritimans beliebtes Museums-U-Boot Nordkaparen in Göteborg, nachdem an Bord des Außenboots radioaktive Substanzen gefunden wurden.
- Wir haben das U-Boot geschlossen, sobald wir die Informationen erhalten haben, sagt Ulrika Karlsson, CEO von Maritiman.

Hören Sie, wie Anna Murawjöff, Inspektorin bei der Strahlenschutzbehörde, im obigen Clip über die Schwere des Fundes spricht.

Während einer Inspektion am 25. August dieses Jahres machte die Strahlenschutzbehörde die Entdeckung von Radioaktivität auf dem U-Boot, in dem Maritima Museumsbetrieb durchführt. Das Museumsboot dürfe keine Besucher oder Mitarbeiter mehr empfangen, heißt es in dem Beschluss.
"Gefahr für die Öffentlichkeit"

Der Grund dafür ist, dass die Strahlenschutzbehörde festgestellt hat, dass sowohl auf dem Zerstörer Småland als auch auf dem U-Boot Nordkaparen ionisierende Strahlung vorhanden ist, die zu einer Gefährdung der Bevölkerung führen könnte.

,,Der Aufenthalt in einer solchen Strahlungsumgebung, wie sie auf dem U-Boot Nordkaparen beobachtet wurde, kann ein Expositionsrisiko für die Öffentlichkeit und das Personal mit sich bringen", heißt es in dem Verbot der Strahlenschutzbehörde.
Leuchtende Klebebandstücke

Die CEO von Maritiman, Ulrika Karlsson, will nicht an einem aufgezeichneten Interview teilnehmen, sagt aber gegenüber SVT Nyheter Väst:

- Es handelt sich um Klebestreifen mit einer leuchtenden Farbe, die verwendet wurden, damit sich das Personal in der Dunkelheit, in der sich die Strahlung befindet, orientieren kann.

Im Moment musste Maritiman keine Maßnahmen in Bezug auf das Personal ergreifen, und laut Ulrika Karlsson gibt es keine Bedenken.
Reinigung erforderlich

Die Behörde möchte nun, dass das Museum alle radioaktiven Stoffe auf dem U-Boot HMS Nordkaparen identifiziert und kartiert, radioaktive Stoffe auf dem U-Boot reinigt und sicherstellt, dass die Reinigung wirksam war. Die Maßnahmen sind der Behörde bis spätestens 31.12.2023 anzuzeigen und das Verbot gilt, bis die Behörde zu den Maßnahmen Stellung genommen hat.

Wenn man mal auf die Seite des Museums https://www.maritiman.se/en/fleet  geht, steht dort zwar beim U-Boot "Please note: Unfortunately the submarine is temporary closed." , der Zerstörer "Småland" scheint aber weiterhin geöffnet zu sein.

Von Strahlung als Grund für die Schließung ist auf der Webseite keine Rede, und so extrem ernst scheint man das auch nicht zu nehmen, wenn der Zerstörer zugänglich bleibt.

Also, für nur 150 schwedische Kronen und eine Fahrkarte nach Göteborg könnt ihr euch auf radioaktive Schnitzeljagt begeben   

[Henri]

Übrigens, dem Macher des Youtube-Kanals, "Radium Quetzal", haben die Behörden wohl vor kurzem seine selbstgebauten Röntgenapparaturen rausgetragen!       


Und anscheinend kommen ihm auch Videos abhanden, er hat sich bereits einen "Backup-Kanal" eingerichtet:

https://www.youtube.com/@radiumquetzalextra3451/featured

Dass man das auf keinen Fall nachmachen sollte, was er sich da zusammenexperimentiert, hatten wir ja schon mal besprochen... Es reicht, wenn einer seine Gesundheit für die Wissenschaft opfert. 

[DG0MG]

haben die Behörden wohl vor kurzem seine selbstgebauten Röntgenapparaturen rausgetragen

Gibts dafür eine Quelle?
Also eine textliche Quelle, keine Strahlungsquelle. 

[NoLi]

...
Dass man das auf keinen Fall nachmachen sollte, was er sich da zusammenexperimentiert, hatten wir ja schon mal besprochen... Es reicht, wenn einer seine Gesundheit für die Wissenschaft opfert. 

Wissenschaft???
Ich würde dies also ausgeprägte Dummheit bezeichnen!
Denn so unbeleckt scheint er mit dieser Thematik nicht zu sein.

Norbert

[DG0MG]

Ich glaub durch dieses Video sind sie drauf aufmerksam geworden. 

Ja, das scheint tatsächlich so zu sein:

https://www.gp.se/kultur/kultur/sebastians-film-avsl%C3%B6jade-maritimans-h%C3%B6ga-str%C3%A5ldoser-1.82624852

"Sebastians Film enthüllte die hohe Strahlendosis der Maritiman
Physikstudent Sebastian Persson brachte sein Geigermeter mit nach Göteborg. An Bord des Museums-U-Bootes Nordkaparen von Maritiman erreichte der Zähler den Tiefpunkt. Ich habe noch nie so hohe Dosen gesehen, sagt Sebastian Person."

@Tothem Kannst Du den vollständigen Artikel auftreiben?
Das ist schon interessant: Laut dem ersten Link hat die Strahlenschutzbehörde bei einer "Routinekontrolle" (so würde das wahrscheinlich in DL formuliert) die Radiumstrahler entdeckt. Von einem Video als Auslöser dafür ist erstmal keine Rede.

Denn so unbeleckt scheint er mit dieser Thematik nicht zu sein.

Stimmt: Physikstudent. Ich wünsche ihm ein langes Physikerleben.