Radioaktivität natürlicher Sedimente je nach Ursprung

Begonnen von Jan, 27. Oktober 2022, 21:19

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Jan

Einen schönen guten Abend mit einer Frage an Euch,

Sand und Kies, welcher aus Sedimenten eines Flusses aus dem Erzgebirge entstanden ist, und von irgend einer Eiszeit stammt (hier im speziellen der Weichsel-Kaltzeit), hat dieses Sediment die gleiche Höhe an Radioaktivität wie das Ursprungsgestein? Oder hat es an Radioaktivität aufgrund des Alters und der Erosion abgenommen?
Ich weiß gleich gar nicht was für ein Grundgestein im Erzgebirge hauptsächlich vorkommt, aber durch die vielen Erzgänge da ist ja mit einer höheren Radioaktivität zu rechnen.

Hier bei mir in der Gegend ist viel Granodiorit. Wenn dieser verwittert zerfällt er ja ebenfalls zu Sand. Ist dieser dann auch weniger radioaktiv als das ursprüngliche feste Gestein?

Henri

Primordiale Radionuklide heißen so, weil ihre Halbwertszeit so lang ist, dass sie seit ihrer Entstehung mit dem Urknall oder was auch immer noch nicht völlig zerfallen sind. Es gibt wohl so einige Zerfallsreihen, die mittlerweile "ausgestorben" sind, aber die Uran- und Thoriumreihe gibt es noch und das K-40 natürlich auch. Kohlenstoff-14 wird ständig atmosphärisch neu gebildet, mit organischem Material in Sedimente eingelagert und zerfällt dann.

Viele Grüße!

Henri

NoLi

Zitat von: Jan am 27. Oktober 2022, 21:19Einen schönen guten Abend mit einer Frage an Euch,

Sand und Kies, welcher aus Sedimenten eines Flusses aus dem Erzgebirge entstanden ist, und von irgend einer Eiszeit stammt (hier im speziellen der Weichsel-Kaltzeit), hat dieses Sediment die gleiche Höhe an Radioaktivität wie das Ursprungsgestein? Oder hat es an Radioaktivität aufgrund des Alters und der Erosion abgenommen?
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Flußsedimente in Fließwasser-Beruhigungszonen enthalten meistens eine Anreicherung von schwereren Sanden ("Schwermineralsande"). Dabei kann auch eine Konzentrationserhöhung von Uran und Thorium auftreten.

http://www.opengeiger.de/GeigerCaching/LEspiguette.pdf

Norbert

Jan

Für Abbaugebiete für Kies und Sand in Deutschland dürfte das ja aber theoretisch gesehen nicht zutreffen, da das ja überwacht wird. Das nehme ich zumindest an!

Für Spielsand gibt es Zertifikate. Radioaktive Nuklide sind dort jedoch nicht mit erfasst.

NoLi

Zitat von: Jan am 27. Oktober 2022, 23:56Für Abbaugebiete für Kies und Sand in Deutschland dürfte das ja aber theoretisch gesehen nicht zutreffen, da das ja überwacht wird. Das nehme ich zumindest an!

Für Spielsand gibt es Zertifikate. Radioaktive Nuklide sind dort jedoch nicht mit erfasst.
Na ja, Kies und Sand werden nicht direkt aus den Flüssen gebaggert, sondern hauptsächlich aus jahrtausende alten Kiesgruben.

Norbert

Jan

Die Kiesgruben in der Nähe von Flüssen sind ja aber meist aus dem alten Flusslauf entstanden. Also besteht der Kies/Sand ja aus dem Gestein aus dem der Fluss herkommt.

Aber eine Anreicherung von Ablagerungen aus dem Fluss dürfte nicht enthalten sein...