Beryllium-7 aus Regenwasser

Begonnen von Prospektor, 09. Oktober 2022, 18:37

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Henri

Zitat von: DL8BCN am 10. Oktober 2022, 22:09Ok Henri, ich hatte es aber so verstanden, daß unser Kollege Prospektor das genauso gemacht hat.

Ja genau, aber wenn ich mir das Foto vom Beutel anschaue, den Prospektor verwendet hat (Maßstab fehlt ja), sieht das doch deutlich grobkörniger aus als das, was Du Dir rausgesucht hattest. In dem Paper war ihnen halt alles oben über die Regenrinne gelaufen statt durch das Rohr, bei Prospektor hat das ja anscheinend ganz gut funktioniert  :)


DL8BCN

Super, dann kann man das Experiment ja mal wiederholen.
In dem Regenfallrohr hängt bei mir auch schon ein Supermagnet, der Mikrometeoriten aus dem Regenwasser fischt. ;D Dann noch den Beutel mit dem Harz da rein und fertig👍
Und auch noch mal von mir: Glückwunsch ,, Prospektor" für den gelungenen super interessanten Versuch🙌

DL8BCN

Interessant wäre noch, wie lange man den Beutel im Regenrohr lässt und ob man diese Beutel ebenfalls mit Kochsalz regenerieren könnte.
Was die Verweildauer im Regenrohr angeht, kommt es natürlich darauf an, wie oft es regnet. Es sollte aber wegen der kurzen Halbwertszeit von ca. 53 Tagen des Be-7 sicherlich nicht zu lange dort bleiben.
Was auch noch interessant ist:
Das Be-7 wird ja durch kosmische Strahlung generiert.Die Messwerte müssten daher vermutlich in der Zeit des Sonnenfleckenmaximums am höchsten sein.
Die Sonnenaktivität nimmt ja gerade zu und es ist ein guter Zeitpunkt jetzt mal so einen Versuch zu machen.

Prospektor

Zitat von: DL8BCN am 11. Oktober 2022, 16:39Interessant wäre noch, wie lange man den Beutel im Regenrohr lässt und ob man diese Beutel ebenfalls mit Kochsalz regenerieren könnte.
Was die Verweildauer im Regenrohr angeht, kommt es natürlich darauf an, wie oft es regnet. Es sollte aber wegen der kurzen Halbwertszeit von ca. 53 Tagen des Be-7 sicherlich nicht zu lange dort bleiben.
Was auch noch interessant ist:
Das Be-7 wird ja durch kosmische Strahlung generiert.Die Messwerte müssten daher vermutlich in der Zeit des Sonnenfleckenmaximums am höchsten sein.
Die Sonnenaktivität nimmt ja gerade zu und es ist ein guter Zeitpunkt jetzt mal so einen Versuch zu machen.

Es empfiehlt sich, eine möglichst regenreiche Periode abzupassen. Die 40 L/m² in 14 Tagen wie bei meinem Experiment gibt es flächig übers Jahr schon immer wieder.

Ob die Regeneration mit NaCl funktioniert, weiß ich nicht. Wenn man aber das Regenwasser möglichst ohne große Umwege verwendet, dass sollte die Kapazität des Harzes nicht ganz so schnell erschöpft sein. Die Menge an Kationen ist allgemein ja nicht sonderlich hoch.

Die Menge an gebildetem Be-7 verläuft übrigens invers zum Sonnenfleckenzyklus.

DL8BCN

Ok, danke für die Info.
Ich habe mir heute 2 Stück dieser Harzbeutel bestellt.
Einen für die Kaffeemaschine oder zum Tee kochen und einen für die Dachrinne :D
Ist ja irgendwie zunächst unplausibel, das mit dem Sonnenfleckenzyklus.
Ich war immer der Meinung, daß mehr Sonnenstürme und Flares auch eine höhere Teilchenstrahlung auf die Erde verursachen und damit verhältnismäßig mehr Be-7 produziert wird.Aber vielleicht ist es komplizierter bei der Bildung von Be-7.

etalon

Ich denke nicht, dass in erster Linie die Menge des Regenwassers relevant ist, sondern die Zeit, in der es vorher nicht geregnet hat. Das Be-7 wird kontinuierlich in der Hochathmosphäre gebildet. Irgend wann ist es dann im Gleichgewicht zu seinem Zerfall. Daher bringt es nichts, wenn es zwar viel regnet, aber vorher immer wieder geschauert hat. Dann ist ein Großteil des Be-7 schon aus der Athmosphäre ausgewaschen...

Grüße Markus

DL8BCN

Das meinte ich ja, daß es komplizierter ist, als man denkt.
Es hängt auch irgendwie mit dem globalem Luftaustausch auf der Nord- und Südhemisphäre über die Jahreszeiten zusammen.
Aber wir wollen hier ja keine Masterarbeit schreiben, sondern ich finde es einfach spannend, daß wir Amateure solche Dinge nachweisen können.
Trotz alledem versuche ich mich immer noch ein wenig weiter in so ein Thema ,,hineinzubohren"🤷🏼

NoLi

Be-7 wird in der Stratosphäre gebildet und "wandert" durch die Tropopause in die Atmosphäre. Die Tropopause ist nicht statisch, sondern ihre Höhe variiert mit dem Breitengraden und den atmosphärischen Temperaturen unter ihr (je wärmer, desto höher...ca. 8.000 m bis ca. 14.000 m). Wenn es sehr warm ist, die Tropopause also recht hoch liegt und sich darunter Gewitter bilden, reichen folglich die feuchten Gewitterwolken auch sehr hoch, und beim darauffolgenden Donnerwetter mit Washout wird verstärkt Be-7 ausgewaschen.

Norbert

DL8BCN

Schöner Ausflug in die Meteorologie!

DL8BCN

Moin!
Eben habe ich die zwei bestellten Beutel Austauscherharz bekommen.
Marke OSCAR 150.
Jetzt muss ich mal den Wetterbericht verfolgen, wann es mal wieder eine Regenzeit bei mir gibt.
Das dürfte nicht zu lange dauern😂
Dann deponiere ich einen Beutel im Regenfallrohr.
Das wird spannend, ob auch ich dann später in ein paar Wochen Be-7 finden werde.

DL8BCN

Ob dieses Harz auch Schwermetalle aus dem Trinkwasser filtert?
Wäre mal interessant, da ja in manchen Gegenden etwas Uran im Trinkwasser vorhanden ist.

DL8BCN

Hallo, ich habe jetzt den Harzbeutel in mein Regenfallrohr gehängt.
Es war einiges an Regen angekündigt, aber nun kommt wohl doch nichts :(
Ich muss nun einfach abwarten.

DL8BCN

Moin in die Runde!
Heute habe ich den Harzbeutel aus der Dachrinne geholt, etwas getrocknet und in meiner Gammaspektroskopieanlage vermessen.
Ich konnte leider kein Be-7 feststellen, obwohl da einige Liter Wasser durchgelaufen sein müssen :(
Das Harzgranulat sah leicht bläulich aus.
Der Beutel hing in einem Kupferfallrohr :-\
Kann es sein, daß der Ionentauscher Kupferionen aufgenommen hat und dadurch gesättigt wurde?
Dann wird es bei mir schwierig.
Eventuell benötigt man eine Kunstoffdachrinne?

DL8BCN

Vielleicht liest der ,,Prospektor" hier ja noch mit und kann meine Frage beantworten, ob er eine Kunststoffdachrinne hat.
Dann könnte es nämlich sein, daß Kupfer ein ,,NoGo" ist.