Low-Tech Alpha Beta Gamma Radiations Detektor

Begonnen von SCOTTY, 09. Oktober 2022, 18:09

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Kermit

Zitat von: Raddet am 10. Oktober 2022, 21:58zumindest essen

das ist eine ausgesprochen gute Idee, die Verpackungen liefern dann sicherlich ausreichend Material für das KFM  :)


Henri

Zitat von: Raddet am 10. Oktober 2022, 21:58Nun, um etwas zu reiben, muss das Versuchsobjekt zumindest essen. Regelmäßig. Also eine klare Abhängigkeit von der Stromquelle (dem nächsten Lebensmittelgeschäft) bleibt noch.

Sie können das Energieerhaltungsgesetz nicht täuschen.

Ja, Du hast recht. Und die Haare dürfen einem natürlich noch nicht ausgefallen sein...  ;D

Kermit

Zitat von: SCOTTY am 10. Oktober 2022, 13:14https://www.zhb-flensburg.de/fileadmin/content/spezial-einrichtungen/zhb/dokumente/dissertationen/korff/dissertation-korff.pdf

Die Dissertation von Herrn Korff ist sehr umfangreich und zeigt m.E. auch die Komplexität des ganzen Projektes "Bau eines GM-Zählrohres", da er ja den Anspruch hatte, das Geiger-Müller-Zählrohr im Original nachzubauen.

Das Video dokumentiert das Vorhaben recht anschaulich.

https://www.youtube.com/watch?v=UZzVB1TIle0


SCOTTY

Zitat von: Henri am 10. Oktober 2022, 21:29Dann habe ich was für Dich!  :yahoo:
Darüber hab ich echt schon überlegt, wirklich. :D
Aber das ist nicht zuverlässig, wenn man was isst, wo sich gerade noch nichts tut nach paar Sekunden,
dann hat man schon ein Problem, und dann noch zum Beispiel,
Wasser, Regen, Abnutzung, Verschmutzung, ... .

Kermit

Zitat von: SCOTTY am 10. Oktober 2022, 14:57Der ideale Ansatz für mich wäre, die Strahlung mit meinen Sinnen wahrnehmen zu können.

Das funktioniert auch, leider aber erst bei ziemlich hohen Dosen im Gy-Bereich!

- Es wurde beschrieben, das Röntgenstrahlung als bläuliches Leuchten wahrgenommen wird.

- Krebspatienten aus der Strahlentherapie berichten, das sie die Strahlung "sehen" können, wenn das Auge im Strahlengang der Therapie ist. Die Patienten sehen kurze Lichtblitze, die wahrscheinlich als Szintilationseffekt im Glaskörper des Auges entstehen.

Aber ich denke, in dem Dosisbereich hat man dann ganz andere Sorgen...

Kermit



Henri

Zitat von: SCOTTY am 10. Oktober 2022, 22:23Darüber hab ich echt schon überlegt, wirklich. :D
Aber das ist nicht zuverlässig, wenn man was isst, wo sich gerade noch nichts tut nach paar Sekunden,
dann hat man schon ein Problem, und dann noch zum Beispiel,
Wasser, Regen, Abnutzung, Verschmutzung, ... .

Nun, Du willst mit einer Badewanne auf den Mars fliegen?

Was denkst Du, warum es Labore voller teurer komplexer Technik und Chemie gibt, um radioaktive Kontaminationen in Lebensmitteln nachzuweisen? Für das, was Du haben möchtest, wirst Du kaum brauchbare Alternativen finden zu dem, was wir Dir zusammengetragen haben. Ist leider nun mal so. Aber im Katastrophenfall (auf den Du ja abzielst) ist das besser als nichts.

Wir haben zu dem Thema "Messgeräte für die Apokalypse" hier schon unendlich viel geschrieben. Stöbere mal ein bißchen und lies Dir die Threads durch. Messen ist nur ein Aspekt von vielen, um dann nicht zum Zombie zu werden.

Besitzt Du schon einen Geigerzähler und hast ein wenig damit rumgemessen? Bastelst Du gerne Elektronik (für Deine erste Idee wolltest Du ja einen Hochspannungsgenerator bauen)? Falls nicht, würde ich Dir empfehlen, einfach mal einen ganz billigen Geigerzähler zu erstehen (idealerweise als Bausatz) und damit rumzuspielen. Die Ideen kommen dann von ganz alleine.

Viele Grüße!

Henri

SCOTTY

Zitat von: Henri am 11. Oktober 2022, 00:55Nun, Du willst mit einer Badewanne auf den Mars fliegen?
Scotty (Montgomery Scott) könnte, mit einer leicht modifizierten Badewanne, sogar nach Alpha Centauri fliege. ;D

Zitat von: Henri am 11. Oktober 2022, 00:55Was denkst Du, warum es Labore voller teurer komplexer Technik und Chemie gibt, um radioaktive Kontaminationen in Lebensmitteln nachzuweisen?
Naja, vom Prinzip her würde zum Beispiel eine Nebelkammer ja jedes Teilchen sichtbar machen
(Um noch sicherer zu gehen, müsste man wohl Nahrung noch zerkleinern.)
Nur bisher hab ich es noch nicht geschafft welche sichtbar zu machen.

Zitat von: Henri am 11. Oktober 2022, 00:55was wir Dir zusammengetragen haben. Ist leider nun mal so. Aber im Katastrophenfall (auf den Du ja abzielst) ist das besser als nichts.
Ja, danke. :)
Die merke ich mir für den Notfall, genau nach sowas hab ich gesucht.
Ich teste neben der Expansionsnebelkammer, gerade auch das mit dem Styropor/Plastik Teilchen in Behälter.
Vielleicht ist an der Empfindlichkeit noch was zu machen.
Kleinere Teilchen, und kleinere Kapazität zum Beispiel.

Zitat von: Henri am 11. Oktober 2022, 00:55Besitzt Du schon einen Geigerzähler und hast ein wenig damit rumgemessen?
Ich habe ein 'VOLTCRAFT GAMMA CHECK', ist für offiziell nur für Gamma.
Wenn man den Gehäusedeckel abnimmt, reagiert er, denke ich,
auch auf Beta und vielleicht noch vereinzelt durch das dünne Glas, auf Alpha.
Aber das ist High-Tech, nichts für mich.
Ich hasse ihn, das Ticken ist extrem leise,
am meisten Strom verbraucht wohl das die Displaybeleuchtung, die man nicht deaktivieren kann
er entlädt den Akku im ausgeschalteten zustand,
wenn man aber den Akku aus steckt, muss man ihn jedes Mal neu einstellen,
... .
(Ich versuche es zu verkaufen.)

Zitat von: Henri am 11. Oktober 2022, 00:55Bastelst Du gerne Elektronik (für Deine erste Idee wolltest Du ja einen Hochspannungsgenerator bauen)?
'Expansionsnebelkammer' oder vielleicht auch 'Styropor/Plastik Teilchen in Behälter',
scheinen mir, eine bessere Lösung zu sein, für mich.
Aber ich muss da erst noch herumprobieren.

NoLi

Zitat von: SCOTTY am 11. Oktober 2022, 09:37...
Aber ich muss da erst noch herumprobieren.
Bevor Du ein Projekt startest, empfehle ich diese Lektüre als Grundlage:

https://www.wolkersdorfer.info/publication/pdf/stmugv_app000009.pdf

Norbert

SCOTTY

Zitat von: Henri am 10. Oktober 2022, 13:43Übrigens, es gibt auch eine Vorstellungs-Seite ;)
Ich hab nicht vor hier 'einzuziehen', Geigerzähler sind nicht mein Leben.
Ich suche nur eine Low-Tech Methode, um sich vor Strahlung in Umgebung und Nahrung schützen zu können,
für den fall, dass wieder mal was passiert.
Ich will eigentlich nur ein bisschen Ideen und Erfahrungen austauschen,
und wenn ich eine Methode hab, will ich mich mit dem Thema nicht ständig weiter beschäftigen.
Ein Chatraum wär mir ja lieber, aber habe keinen gefunden.
Ihr seid ja nette Menschen, aber wenn ich wem richtig kennenlernen möchte,
dann in echt, und nicht über beschränkte Kommunikation wie Text.

SCOTTY

Das mit den der statischen Aufladung, die sich bei Strahlung enthält (Styroporkügelchen in Glas röchen),
reagiert mit Uranglas, nach zirka 30 Sekunden, überhaupt nicht.
Wenn zum Beispiel ein Pilz so strahlt wie das Uranglas, würde man das nicht erkennen.

Mit der Expansionsnebelkammer Methode hab ich keinen einzigen Kondensstreifen gesehen.
Die besten Ergebnisse (ohne Kondensstreifen):
Ein Plastikfläschchen 150ml mit großer Öffnung.
Im Deckel ein Loch, ein rausgeschnittenes Autoventil eines Fahrradschlauchs rein
(mit 2 Stahlbeilagscheiben und einer Gummidichtungsscheibe).

Ein Spritzer Spiritus rein.
Auf zirka 1Bar bis 3Bar aufpumpen und paar Sekunden abkühlen lassen (bei zirka 4Bar fliegt die Flasche vom Deckel).
Die Flasche sehr schnell öffnen, (Knallt) und die Flasche ist voller Nebel, je nach druck und Öffnungsschnelligkeit.
Der Nebel ist nach 2 Minuten immer noch sichtbar.

Ich hab das Uranglas während des Öffnens daneben und auch direkt bei der Flaschenöffnung gehabt, viele versuche und Variationen, aber keinen Kondensstreifen gesehen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es funktionieren müsste, solang Nebel sichtbar ist,
oder nur zirka 1 Sekunde nach dem Druckabfall.

Ich habe es auch wie in dem Video versucht:
'Simpelste Nebelkammer der Welt,The world's easiest Cloud Chamber'
Mit der 1,5Liter Cola Flasche, mit einem spitzer Spiritus drin,
sieht es ähnlich aus wie im Video, aber keine Kondensstreifen.

Ich glaube, besser ist es, wenn ich jetzt mal einen günstigen alten Geigerzähler besorge.

Henri

Zitat von: SCOTTY am 12. Oktober 2022, 12:41Ich hab nicht vor hier 'einzuziehen', Geigerzähler sind nicht mein Leben.

Na ja, die Idee dahinter war, dass man Dich nach einer Kurzvorstellung besser dort abholen kann, wo Du bist. Bei gleicher gestellter Frage ist es ein Unterschied, ob man einem E-Technik Ingenieur im Ruhestand oder einem 14-jährigen Schüler antwortet.

"Sich mal kurz mit dem Thema beschäftigen", muss ich leider sagen, ist bei dieser in seiner Komplexität gern deutlich unterschätzten Materie nicht zielführend. Dafür gibt es zu viele Gruben, in die man hineinfallen kann. Die ersten beiden empfehlenswerten Schritte in das Finden Deiner "Methode" ist zunächst das sorgsame Durcharbeiten des von Norbert verlinkten Büchleins und im Anschluss, ausgestattet mit dem notwendigen Basiswissen, der Kauf eines für Dich passenden Geräts und das Sammeln von "Messpraxis" im gegenseitigen Austausch. Um Dich so weit auszukennen, dass es Dir wirklich weiterhilft und nicht nur wechselweise beunruhigt oder in falscher Sicherheit wiegt, wirst Du Dich noch ein paar Jahre mit dem Thema beschäftigen müssen - nicht rund um die Uhr natürlich, aber immer mal wieder zwischendurch. Wahrscheinlich ist auch dieser Ort eine gute Stelle dafür. Also lohnt sich vielleicht doch der Gedanke an einen "Einzug"   ;)

Viele Grüße!

Henri


Henri

Zitat von: SCOTTY am 12. Oktober 2022, 14:34Das mit den der statischen Aufladung, die sich bei Strahlung enthält (Styroporkügelchen in Glas röchen),
reagiert mit Uranglas, nach zirka 30 Sekunden, überhaupt nicht.
Wenn zum Beispiel ein Pilz so strahlt wie das Uranglas, würde man das nicht erkennen.

Nein. Sonst bräuchte man nur Röhrchen mit Styroporkügelchen, keinen mehrere 10.000,- teuren Gammaspektrometrie-Messplatz, gekühlt mit flüssigem Stickstoff, und einer 5cm starken Bleiburg.

Hier findest Du detaillierte Messanleitungen, wie solche Aufgabenstellungen angegangen werden müssen.

Da es Dir u.a. ja auch um Alphastrahler in Lebensmitteln geht, die bestimmt man z.B. folgendermaßen:

Verfahren zur alphaspektrometrischen sequentiellen Bestimmung von Plutonium, Uran, Americium, Curium und Thorium in Lebensmitteln (PDF, 1,4 MB)

Und da man ja immer auf Kosteneinsparung aus ist, kannst Du versichert sein: wenn es einen einfacheren Weg gäbe, würde man ihn gehen.


Weil man im "Katastrophenfall" aber grundsätzlich einiges darüber weiß, was in welcher Menge freigesetzt wurde, und wie es sich in der Umwelt bewegt, kann man in der Praxis und als "Privatanwender" etwas "abkürzen". Dafür braucht man dann aber detailliertes Wissen, weil man den Einzelfall berücksichtigen muss.
Einstieg hierzu: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,232.msg1433.html#msg1433

Viele Grüße!

Henri

SCOTTY

Leider halten ja angeblich die Zählerrohre nicht auf Dauer.
Weil nichts komplett dicht ist.

Weil im Betrieb das Löschgas verbraucht wird:
https://forum.db3om.de/ftopic7733.html
ZitatVor kurzem, hatte ich eine Diskussion mit einem Freund, über die Lebensdauer von Geiger-Müller-Zählrohren. Diese ist ja technisch auf etwa 10^9 Ionisationen angegeben.
Wir haben dann grob errechnet, daß ein Zählrohr schon bei normaler Hintergrundstrahlung 0,3 mS 20-40 Ionisationen/Minute eine nur geschätzte Lebensdauer von 6 Jahren im Monitorbetrieb hätte.

ZitatDamit die Ionenlawine im Edelgas nicht unbegrenzt weiterwächst und eine Glimmentladung entsteht enthält das Zählrohr zusätzlich noch ein wenig Alkoholdampf der die Ionen abfängt und dabei zersetzt wird.

Nach der Lebensdauer ist der Vorrat nahezu verbraucht und das Zählrohr arbeitet immer unregelmäßiger.

Hier aber zum Beispiel steht:
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik/artikel/geiger-mueller-zaehlrohr#:~:text=Kurz%20nach%20dem%20Z%C3%BCnden%20der,L%C3%B6schgas%20in%20das%20Z%C3%A4hlrohr%20gebracht.
ZitatKurz nach dem Zünden der Gasentladung ist das Zählrohr für den Empfang weiterer radioaktiver Teilchen unempfindlich, da sich noch zu viele Ionen im Füllgas befinden. Um die Gasentladung selbsttätig zu unterbrechen, wird neben dem Füllgas noch ein Löschgas in das Zählrohr gebracht. Es ist auch möglich, die einmal in Gang gekommene Gasentladung von außen durch Einschaltung eines hohen Widerstandes zu beenden. In diesem Fall kann man auf die Beimengung eines Löschgases verzichten. Solche Zählrohre sind heute allerdings kaum noch in Gebrauch.

Wie weis man, welches für Rohre ohne Löschgas funktioniert?

Zum Beispiel diese 'CD V-700' Modelle sehen ja einfach und robust aus, aber können anscheinend Alpha nicht detektieren.

Raddet

Zitat von: SCOTTY am 12. Oktober 2022, 16:15Diese ist ja technisch auf etwa 10^9 Ionisationen angegeben.

Dieser Parameter hat den Status ,,mindestens" und nicht den Status des Endwertes. Wenn Ihr Kühlschrank beispielsweise eine einjährige Garantie hat, heißt das noch lange nicht, dass er genau in einem Jahr garantiert ausfällt.

In der Praxis halten GM-Röhren viel länger als die von Ihnen angegebenen 6 Jahre.