SBT10A mit GA500

Begonnen von lymangood, 21. Juli 2022, 20:16

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lymangood

Servus,

kürzlich habe ich hier einen interessanten Beitrag über das russische SBT10A gelesen.
Mir kam die Frage auf, ob man es stabil bei 400 V Betriebsspannung mit dem GA500 betreiben kann?
Gemäß Anleitung von theremino zum GA500 wird empfohlen, einen 5.6 MΩ-Widerstand vorzuschalten?

Kann mir zufällig jemand erklären,
warum eine Reduktion dieses Vorwiderstands mit einer Reduktion der Totzeit einhergeht?

Hat einer vielleicht schonmal den SBT10A mit dem theremino-Kit (GA500 + Master) verknüpft
und dahingehend Erfahrungen, welchen Widerstand man am besten wählen sollte und
ob ich die zehn Pins einfach zusammenlöten kann, wenn ich kein Sockel zum Kontaktieren habe und dort dann den Widerstand vorschalten kann?
In einem Beitrag online, wurde das SBT10A ohne Vorwiderstand angesteuert,
siehe: https://sccc.org.au/wp-content/uploads/2013/01/Theremino-Geiger-kit-details-SBT-10.jpg

Besten Dank.

Gruß

Henri

Hallo,

und herzlich willkommen hier!

Der Theremino Geiger Adapter funktioniert super mit dem SBT10A. Dieses besteht jedoch aus 10 einzelnen Zählrohrkammern, also braucht jede Kammer einen eigenen Anodenwiderstand. Sonst entlädt sich die Kapazität aller Drähte durch die Kammer, in der die Entladung stattfindet - das reduziert die Lebensdauer drastisch. Alle Pins zusammenschalten ist also keine gute Idee - dies erst hinter den 10 Einzelwiderständen machen.

Laut Datenblatt empfielt sich pro Kammer 5,6M, wobei der GA ja schon einen Widerstand an Bord hat. Den dann überbrücken. Sonst kommt es zu besagtem Totzeitanstieg.

Viele Grüße!

Henri


PS: Höherer Anodenwiderstand - kleinerer Entladungsstrom - höhere Lebensdauer, aber ab einem bestimmten Punkt auch ein Anstieg der Totzeit. Mit den 5,6M hat der Hersteller das Optimum bereits festgelegt.

Henri

PS: Das SBT10A für ein paar Tage in einen dichten Behälter legen, in den man auch ein Schnapsglas voll Aceton stellt. Danach lässt sich das voluminöse Plastikgehäuse einfach abziehen, es ist nur verklebt. Falls nötig, bekommt man Basteleien dadurch um einiges kompakter.

lymangood

Wunderbar; zunächst vielen Dank für den sehr hilfreichen Beitrag.

Das mit dem Aceton ist ein super Tipp, evtl. bekomme ich die zehn Widerstände dann ja noch mit rein.

Noch eine kurze Frage:
Die Verbindung vom GA500 zum Master erfolgt ja über Klinkenstecker (siehe Anhang);
gibt es dafür eine Bezugsquelle oder muss man sich den selbst bauen?

Danke nochmals!

DG0MG

Zitat von: lymangood am 21. Juli 2022, 20:16In einem Beitrag online, wurde das SBT10A ohne Vorwiderstand angesteuert,

Nochmal deutlicher:
Das ist NICHT ohne Vorwiderstand angesteuert, der sitzt in SMD-Bauform bereits mit auf der GA500-Platine. Siehe https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,367.0.html. Alle Anoden einfach parallel schalten, funktioniert wohl, die Russen haben das in einigen kommerziellen Geräten selbst so gemacht. Ich schließe mich aber Henris Ausführungen an: Jede Anode einen eigenen Widerstand und deshalb den auf dem GA500 überbrücken.

Zitat von: lymangood am 21. Juli 2022, 20:52Die Verbindung vom GA500 zum Master erfolgt ja über Klinkenstecker (siehe Anhang);
gibt es dafür eine Bezugsquelle oder muss man sich den selbst bauen?

Es gibt bei amazon mehrere Artikel, die sind aber alle nicht verfügbar.

https://www.amazon.de/-/en/dp/B07HJ25QM5
https://www.amazon.de/dp/B07HJ2L15V

Aber einen 3,5mm-Klinkenstecker an ein 3poliges Kabel mit Dupont-Steckern zu löten, kann ja auch kein größeres Problem sein.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

lymangood

Vielen Dank für die Hinweise, Anregungen und Tipps; dem werde ich folgen!

lymangood

Servus,

als Interessierter dieses Themas bin ich sehr begeistert dieses Forum gefunden zu haben.
Es schien also mir nur folgerichtig,
mal einen Geigerzähler selbst zu basteln mit dem genialen russ. SBT10A-Zählrohr.

Dem bin ich gefolgt; im Übrigen: vielen Dank nochmals für die hilfreichen Hinweise
in dem Thread, den ich diesbezüglich aufgemacht habe.

Jenen Tipps folgend habe ich das SBT10A mit dem Theremino GA 500 (Geiger Adapter) zusammengeführt,
den eingebauten SMD-Widerstand R1 mit 5,6 MOhm überbrückt und jedem Rohr einen einzelnen Vorwiderstand von 5,6 MOhm zugefügt (siehe Bilder im Anhang).

Zum schnellen Testen des Zählrohres habe ich die einzelnen Kammern zunächst mit Lüsterklemmen
verschaltet, jegliche Verbindungen getestet und sichergestellt, dass die Verkabelung funktioniert.

Den so präparierten Geiger Adapter habe ich an die Theremino Master-Platine (Master DIL V5) angeschlossen
und die Software "Theremino Geiger" und "Theremino HAL" gestartet (der Anleitung des Herstellers folgend, was die Einstellungen d. Software betrifft).
Der Pin 1, auf welchem nun das Signal anliegen sollte, lieferte bedauerlicherweise kein Signal;
es konnte also nichts in der Software angezeigt werden.

Dem Anhang füge ich die Bilder der einzelnen Bestandteile hinzu;
falls jemand da mal kurz drüberzuschauen könnte und mir ggf. einen Hinweis oder Anregung geben kann, dem wäre ich Dir enorm dankbar.

Übrigens: Etwas verwunderlich erschien mir, dass bei der Messung mit einem Multimeter lediglich 1.2 V zwischen dem "GEIGER+" und "GND" anliegen, analog liegen auch nur wenige Volt (<< 5 V) zwischen dem "TEST1"-Kontakt und "GND" an, wo eigentlich die Hochspannung zu messen sein sollte.

Über eine kurze Rückmeldung freue ich mich sehr.

Beste Grüße
Lymangood

Peter-1

Hallo,
du kannst mit einem normalen Multimeter niemals die Hochspannung messen. Warum ?
Diese Instrumente sind viel zu niederohmig und so bricht die Hochspannung sofort zusammen. Das Meßgerät sollte wenigstens einen Innenwiderstand von 100 Mohm haben, besser mehr !
Das HAL hat doch eine Blinkanzeige. Wie blinkt die ?
Ohne Verbindung bei mir 2-mal kurz dann kleine Pause.
Mit Verbindung 1-mal mit regelmäßiger Wiederholung.

Gruß  Peter

lymangood

Alles klar, danke Peter, das ist bereits gut zu wissen.

Die LED blinkt
mit Verbindung mit hoher Frequenz und gleichmäßig und
ohne Verbindung 2-mal, kurze Pause und dies mit geringerer Frequenz, wie von Dir beschrieben.

In Ergänzung zu obigen Bilder vielleicht hier mal ein Bild von der HAL-Software mit meiner Ausgabe;
Pin 1 habe ich - gemäß Handbuch zur Software - als "Fast_counter" definiert, allerdings ist der Value stets konstant und zeigt keine Veränderung:

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DG0MG

Zitat von: lymangood am 12. August 2022, 11:12Etwas verwunderlich erschien mir, dass bei der Messung mit einem Multimeter lediglich 1.2 V zwischen dem "GEIGER+" und "GND" anliegen, analog liegen auch nur wenige Volt (<< 5 V) zwischen dem "TEST1"-Kontakt und "GND" an, wo eigentlich die Hochspannung zu messen sein sollte.

Da würde ich als erstes nach dem Kabel Dupont-Stecker<--->Klinkenstecker vom Theremino-Master zum GA500 schauen, ob dort nichts vertauscht ist.

Hier sieht man, wie das verdrahtet sein muss:

https://www.theremino.com/wp-content/uploads/2012/02/GeigerAdapter_Datasheet_ENG.pdf

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Und dann muss natürlich der Dupont-Stecker auch richtigherum auf dem Master stecken.

Wenn alles richtig ist, sollten über Pin 7 (GND) und Pin 14 (Vdd) des Schaltkreises 40106 die 5 Volt Betriebsspannung, die vom Master kommen, zu messen sein.


"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

lymangood

Es ist doch kaum zu glauben,
ich verzweifle nahezu und suche das Problem in der Elektronik,
während tatsächlich der Stecker falsch verlötet war: GND <=> SIG.
DG0MG, vielen Dank, das war der entscheidende Hinweis, nun funktioniert alles einwandfrei;
es ist mir eine Ehre!


Danke an alle Beteiligten für die Hilfe!


Beste Grüße
Lymangood

Peter-1

Ich benutze noch eine ältere SW.
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Gruß  Peter

lymangood

Zitat von: Peter-1 am 12. August 2022, 11:59Ich benutze noch eine ältere SW.
Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
Mit der neuen Version V8.7 funktioniert es nun ebenfalls.
Vielen Dank für die Hinweise. :)

Raddet

Zitat von: Peter-1 am 12. August 2022, 11:23Das Meßgerät sollte wenigstens einen Innenwiderstand von 100 Mohm haben

Wenn Sie ein Oszilloskop haben, können Sie in einigen Fällen damit Messungen durchführen. Durch die Sonde 1:100. Dieser Tastkopf hat eine Eingangsimpedanz von 100 MΩ. Aber manchmal ist auch dieser Widerstand zu gering...

Zitat von: Peter-1 am 12. August 2022, 11:23besser mehr !

Ja.

DG0MG

Zitat von: lymangood am 12. August 2022, 11:58während tatsächlich der Stecker falsch verlötet war:  nun funktioniert alles einwandfrei;

Okay, prima. Dann kannst Du ja jetzt messen und nicht vergessen, uns von Deinen Messungen zu berichten :)
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!