Alpha Detektor mit ZnS(Ag) Film

Begonnen von DL8BCN, 18. August 2022, 14:37

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Curium

Zitat von: DL8BCN am 30. August 2022, 21:44Wie war das noch mit der Polarität?
Lagert sich das am Minuspol, oder am Pluspol ab?



Am Minuspol!!!!!! z.B.
http://www.grossberger.net/atomphysik/radon.html

(aber beim Bierholen aus dem Keller nachts an die HV denken.........)

DL8BCN

Hallo Curium, danke für deine Info!
Das mit dem Bier holen ist ein guter Tip.
Zum Glück ist mein Getränkekeller in einem anderen Raum :D

DL8BCN

Muss der Kupferdraht eigentlich ohne Isolierung sein, oder geht auch Kupferlackdraht?
Vermutlich sollte er blank sein, oder?


Curium

Blank ist sicher besser, Kupferlackdraht könnte funktionieren?????? Wichtig ist die Feldstärke!

DL8BCN

Ich bekomme am Montag so ein kleines chinesisches HV Modul, was 3 bis 11kV liefern soll. Je nach Eingangsspannung.
Bei 12 V soll es primär 1A ziehen.
Das sagt aber nichts über die Stromstärke auf der HV Seite.
Stromstärke wird gering sein.
Ist auch besser wegen der Sicherheit.
Dann teste ich mit einem ca. 5m langen Cu- Blankdraht.
In Luft soll eine Funkenstrecke von 10mm möglich sein.
Alle Angaben betrachte ich im Moment noch mit Skepsis.
Manchmal sind 10 chinesische kV nur 1kV🙈
Schönes Wochenende!
https://amzn.eu/d/7ayXA5n

DL8BCN

Man muss schauen, ob es einen Kurzschluss gibt, wenn man HV+ auf den Eingang - (Masse) legt. Ich brauche ja den negativen Draht in der Luft. Ansonsten müsste ich den HV+ irgendwie auf Gebäudemasse/ Erde legen. Ich kann mir auch vorstellen, daß eine Paralleldrahtleitung mit + und - nebeneinander in einigem Abstand funktioniert. Es gibt einiges zu testen😊

Curium

Ja, ich habe auch 2 paralle Drähte benützt, weil das mit der Masse ein Problem sein kann, aber Vorsicht, so eine Stromversorgung mit 12watt kann schon ziemlich tödlich sein!!!!(12mA bei 1000V- Effektivität der Umwandlung)

DG0MG

Evtl. auch mal hier schauen: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=3265

Tödlich ist diese HV garantiert nicht, die ist so dünne, dass man zwar mit dem Finger kleine Funken ziehen kann, aber nichts merkt.

Die chinesischen Module von ebay etc. sind meist ziemlich kräftig und knallen beim Überschlag sehr laut, weil sie große Kondensatoren enthalten. Aber da ja in der Auktion auch was von 3,7 Volt steht, würde ich in der Eingangsspannung erstmal ganz niedrig anfangen und zur Eigensicherheit und der der Mitbewohner eine Reihe von Strombegrenzungswiderständen vor die Drähte schalten. Ein paar Mal 1 MOhm sind ein guter Wert.
Kann allerdings sein, das funktioniert trotzdem nicht, denn es steht etwas da von "Impulse Generator", vielleicht arbeitet das Modul also eher wie ein Weidezaun: Bringt nur kurze HV-Impulse in einigen 100 ms Abstand. Das eignet sich dann natürlich für den angestrebten Zweck nicht so sehr.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Henri

Laut Prof. Philipsborn soll die Geschichte mit dem geladenen Draht nicht sonderlich gut und nicht sehr reproduzierbar funktionieren. Bei Demonstrationen im Schulunterricht hat man als Lehrer wohl oft Pech, das es nicht so klappt, wie man es gerne hätte. Deshalb hat er sich die Philion-Platte ausgedacht, die mit statischer Elektrizität funktioniert (und aus Polystyrol ist, genau wie Styropor). Man erreicht mit minimalstem "apparativen" Aufwand sehr hohe Spannungen auf einer sehr großen Oberfläche, und das auch noch völlig gefahrlos.

Das mit dem Draht habe ich nie selber probiert, aber das mit dem Styropor. Ich habe hier bei mir nur zwischen 10 und 100 Bq/m³ Radon und war extrem beeindruckt, wie das Zählrohr schon nach wenigen Minuten geknattert hat. Jedenfalls funktioniert das hocheffizient.

Kannst natürlich auch das mit dem Draht machen, aber es geht auch einfacher...

Den Draht mit einem alkoholgetränkten Lappen abwischen. Die Alphas stecken dann natürlich schon im Gewebe des Lappens und ein Teil bleibt stecken... und vor dem Messen gut trocknen, denn durch den Alkohol kommen sie schwer durch.


PS: Unfälle mit Hochspannung treten auch auf, weil man sich durch den Stromschlag erschrickt und durch die unkontrollierte Bewegung verletzt... dafür braucht es keine tödlichen Stromstärken.

Spalter

Hallo,

heute habe ich noch mal einen Versuch gemacht der zeigt, dass es sehr wichtig ist, Glasfaserfilter auf der richtigen Seite zu messen.

In einem gut belüfteten Kellerraum mit ca. 100 Bq/m³ Radon-222 habe ich einen Kubikmeter Luft durch einen Glasfaserfilter MN 85/90 gesaugt. Das Volumen habe ich mit Quantometer gemessen und der Handstabsauger brauchte ca. 6,5 Minuten für den freien Querschnitt von 4,2 cm.

7 Minuten danach (3 Minuten Messzeit)
Oberseite Filter  KRA-1:  5,0 Imp/min/cm²  =  ca. 460 Imp/min   gleichzeitig
Unterseite Filter S.E. Inspector  3min 1098 Imp  = ca. 320 Imp/min netto 

nach 4 Minuten
Unterseite Filter KRA-1: ca. 0,5 Imp/min/cm²  =  ca. 46 Imp/min   gleichzeitig
Oberseite Filter S.E. Inspector  3 min 1549 Imp  = ca. 470 Imp/min netto 

Wie auch bei anderen Versuchen zuvor mit Luft und auch Wasserproben, zeigt die Messung mit dem russischen Alpha- Szintillator KRA-1 ein Verhältnis Oberseite zu Unterseite von ca. 10:1, wobei beim G-M-Pancake vom Inspector wie erwartet der Unterschied weit schwächer ausfällt.

Eine Messreihe würde auch die Summe der Halbwertzeiten der Rn-222-Töchter von ca. 50 Minuten zeigen, was ich diesmal wegen der relativ geringen Zählraten nicht gemacht habe. Wenn man die Halbwertzeit berücksichtigt, würde das Verhältnis des KRA-1 etwas geringer und das vom Inspector etwas höher ausfallen, da ja zwischen den beiden Messungen 4 Minuten lagen.

Es zeigt sich, dass der Glasfaserfilter die Radonfolgeprodukte sehr effektiv filtert, da auf der Seite des Staubsaugers wesentlich geringere Alpha-Raten messbar sind.

Mit einem reinen Alpha-Messgerät kann man sehr gut messen ob sich das strahlende Material wirklich an der Oberfläche befindet, was mit einem G-M-Pancake mit Abschirmung mit z.B. Papier nicht immer eindeutig ist.
Ich habe z.B. entdeckt, dass die schönen Tassen und Teller von Bauscher Weiden für Arthur Schiller & Son. New York 1931, eben nicht eine rote und schwarze Uranglasur haben, sondern bei den roten Bereichen die schwarze Uranglasur von einer nicht uranhaltigen zweiten Glasur überzogen ist, die eben keine Alphastrahlung durchlässt bzw. selbst erzeugt. Mit dem Inspector ist der Unterschied bei den hohen Beta-Zählraten so gering, dass ich mir nicht sicher bin, ob die durch die Papier-Schirmung geringeren Zählraten nur durch die fehlenden Alphas oder auch durch niederenergetischen Betas verursacht werden, die eben auch sehr stark geschirmt werden.

Viele Grüße,
Spalter

DL8BCN

Hallo und vielen Dank für die rege Beteiligung an diesem Thema😎
Ich werde den Draht dann vorsichtig komplett aufwickeln und dann messen.
Nicht abwischen.
Das mit der Philion Platte funktioniert bestimmt gut in trockener Luft.
Aber gerade im Keller ist es immer etwas feuchter und könnte daher nicht klappen.
Bisher habe ich nur mit Staubsaugertest super Erfolge erzielt.
Den Staubsauger habe ich ca. 30 Minuten laufen lassen.
Das sind dann auch schon einige Kubikmeter Luft, die da angesaugt werden!
Ich werde berichten, was das Experiment mit dem Hochspannungsdraht erbracht hat.


DL8BCN

Moin, es geht hier inzwischen ja nicht mehr nur noch um den Alpha Detektor, aber er wird ja wieder zum Einsatz kommen, für mein Hochspannungsexperiment.
Heute bekomme ich den HV-Generator, wobei es fraglich ist, ob er geeignet ist.
Zuerst werde ich messen, ob der Masseeingang (-) mit dem HV (-) Ausgang verbunden ist.
Wenn es keine galvanische Trennung gibt, kann ich den HV(+) Ausgang nicht direkt auf Masse schalten.
Fraglich ist auch, ob es funktioniert den HV(+) Ausgang auf Gebäudeerde/Potentialausgleich zu schalten.
Ich könnte mir vorstellen, daß die Spannung dann auch zusammenbricht.
Ich werde berichten.
Es ist halt blöd, daß man eine negative HV benötigt.
Und keine Angst:
Ich kenne mich mit Hochspannung aus!
Als Funkamateur habe ich diverse Röhrenverstärker gebaut.
Teilweise mit 4kV und 1A.
Gruß, Rainer

Henri

Zitat von: DL8BCN am 05. September 2022, 08:11Teilweise mit 4kV und 1A.

:o


Ich habe mal an einem mit 1 kV aufgeladenen 100nF Kondensator eins gewischt bekommen. 1000 Mal ist nichts passiert, und dann ein Mal kurz nicht aufgepasst... Auf Masse gelegtes Gehäuse in der einen Hand, nicht isolierten Schraubendreher in der anderen  >:(  Werde ich nie vergessen...  :wacko:

DL3HRT

ZitatIch habe mal an einem mit 1 kV aufgeladenen 100nF Kondensator eins gewischt bekommen.
Habe da auch schon meine Erfahrungen machen dürfen ;) . 10 nF ist in der Regel kein Problem, ab 22 nF erschrickt man sich und alles darüber möchte man nicht wirklich haben...

stoppi

Für eine negative Ausgangsspannung braucht man nur die Kaskade im Anschluss an den CCFL-Inverter anders verdrahten (siehe Schaltplan).

Die Teile dafür (10 nF/3 kV Kondensatoren, UF4007 Dioden) bekommt man auf ebay&co nachgeschmissen...

Den Fusspunkt der Kaskade kannst du dann schön erden.  ;)