Johanngeorgenstadt, Wittigsthalstraße

Begonnen von DG0JN, 16. Juli 2022, 22:56

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DG0JN

In der Nähe des Schaubergwerkes auf der Johanngeorgenstädter Wittigsthalstraße loggte der Radiacode 101 heute etwas erhöhte Radioaktivität. Ich vermute, daß hier das Bergwerk die Ursache ist und nicht primär der Straßenbelag.

DG0MG

Zitat von: DG0JN am 16. Juli 2022, 22:56daß hier das Bergwerk die Ursache ist und nicht primär der Straßenbelag.

Kann auch sein, dass die Aktivität Ursache dafür ist, dass das Bergwerk dort ist :)

Naja, nicht in erster Linie, denn das (jetzige) Schaubergwerk "Glöckl" stammt ja schon aus dem mittelalterlichen Silberbergbau. Aber dort, wo im Erzgebirge Silber war, war auch Pechblende.
Das Bergwerk war das Schacht 1 der Wismut, also das erste, in dem nach dem Krieg Uranerz gefördert wurde.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Zu diesem Standort mal ein Zital aus dem Buch "Urangeheimnisse - Das Erzgebirge im Brennpunkt der Weltpolitik 1933-1960" von Rainer Karlsch/Zbynek Zeman, S. 226:

"Für 1 Kilogramm Erz wurden in Westberlin 1000 Mark geboten.
Trotz strenger Kontrollen gelangten schließlich einige Erzproben in den Besitz des amerikanischen Militärs. Erstmals dokumentiert ist ein solcher Fall von Anfang 1949. (Es ist nicht auszuschließen, dass bereits zuvor Uranerz aus der Wismut AG in die Westzonen kam.) Der aus dem Wismut-Objekt Nr. 1, Schacht 22, stammende Erzbrocken hatte ein Gewicht von ca. 2,4 Kilogramm und verfügte über einen durchschnittlichen Uranoxydgehalt von 22 Prozent. Eine weitere entwendete Erzprobe, dieses Mal aus dem Schacht 31, wurde vom amerikanischen Militärlabor im März 1949 analysiert. Dieses ca. 2,4 Kilogramm schwere Stück Pechblende besaß nur einen durchschnittlichen Uranoxydgehalt von ca. drei Prozent. Einen Monat später lag eine zweite Probe aus dem Schacht 22 vor. Das ca. 1,8 Kilogramm schwere Stück wies immerhin einen durchschnittlichen Uranoxydgehalt von elf Prozent auf. Russische Quellen weisen für 1949 aus, dass insgesamt ca. 43 Kilogramm Uranerz aus den Objekten 1, 2 und 10 und 10 entwendet wurden.
"

Der benannte Schacht 22 (Sankt-Georg-Stolln) war genau an der Wittigsthaler Straße.

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