Radiumquelle Crinitzberg

Begonnen von DG0MG, 09. September 2018, 11:27

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DG0MG

In der "Waldsiedlung" der Gemeinde Crinitzberg (bei Kirchberg in Sachsen) gibt es eine Mineralquelle, die leicht radonhaltig ist und zu Heilzwecken diente.


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Nachdem ich von DG0MG am 21.08.2018 eine Flasche mit Wasser von der Radiumquelle Crinitzberg bekommen hatte, habe ich diese am 22.08. im Gammaspektrometer (63x63mm NaI(Tl)-Kristall, 3" Photomultiplier, Theremino Pmt-Adapter und Theremino Software) vermessen. Es folgten drei weitere Messungen im Abstand von einigen Tagen.

Der Leitwert des Wasser betrug 910µS/cm. Das Wasser war in einer PET-Flasche abgefüllt und so verschlossen, dass nichts ausgasen konnte.

Wie nicht anders zu erwarten ist im Wasser selbst kein Radium-226 nachzuweisen. Dieses müsste sich bei einer Energie von 186keV als "Spitze" zeigen.
Die Aktivität geht auf das Radon-222 im Quellwasser zurück welches über Polonium-218 in seine Tochternuklide Blei-214 und Bismut-214 zerfällt, die im Gammaspektrum sichtbar sind.

Die hohe Spitze bei ca. 78keV geht auf Röntgenfluoreszenzstrahlung in der Wandung der Bleiburg zurück und zum Teil auch auf das beim Zerfall entstehende Blei-210.

Man kann in den Spektren der verschiedenen Messungen sehr gut sehen, wie die Aktivität allmählich immer geringer wird. Das liegt in der Halbwertszeit des Radon-222 begründet, welche 3.8 Tage beträgt.

Fazit: Auch diese "Radiumquelle" sollte treffender als "Radonquelle" bezeichnet werden.


Link zum Theremino-Projekt: https://www.theremino.com/de/downloads/radioactivity


DG0MG

Am letzten Mittwoch war ich nach knapp zwei Jahren mal wieder dort, um erneut Wasser zu zapfen. Mit etwas gutem Willen kann man an der Ausflussöffnung auch eine ganz leichte Erhöhung der Gamma-DL messen.
Das entnommene Wasser habe ich wieder ~3,5 Tage vor ein SI-8B-Zählrohr gestellt und in Ruhe gelassen, um einen Vergleich zur Radiumquelle Hartmannsdorf zu haben, bei der ich auf diese Weise gar nichts nachweisen konnte.
Man sieht im Diagramm deutlich einen Abfallen der minütlichen Messwerte, was für einen gewissen Gehalt an Radon spricht. Im Laufe der Messung ist ~1 Halbwertszeit von Rn-222 vergangen, die Messwerte würden sich nach mehreren weiteren HWZ der Nullrate der Messanordnung von ~150 ipm annähern.
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