63-Jähriger stößt bei Entrümpelung auf radioaktiv strahlende Steine.

Begonnen von NoLi, 28. April 2022, 12:39

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NoLi

https://www.allgaeuer-zeitung.de/bayern/63-jaehriger-stoesst-bei-entruempelung-auf-radioaktiv-strahlende-steine_arid-413800

"63-Jähriger stößt bei Entrümpelung auf radioaktiv strahlende Steine

Ichenhausen
63-Jähriger stößt bei Entrümpelung auf radioaktiv strahlende Steine
Bei der Entrümpelung einer Firma ist ein Mann auf radioaktiv strahlende Mineralien gestoßen. Er wurde leicht kontaminiert (Symbolbild).

Bei der Entrümpelung einer Firma ist ein Mann auf radioaktiv strahlende Mineralien gestoßen. Er wurde leicht kontaminiert (Symbolbild).

Bild: Jens Büttner
Bei der Entrümpelung einer Firma ist ein Mann auf radioaktiv strahlende Mineralien gestoßen. Er wurde leicht kontaminiert.
28.04.2022 | Stand: 08:21 Uhr

Ungewöhnlicher Einsatz für die Feuerwehr in Ichenhausen im Landkreis Günzburg: Ein 63-jähriger Mann hatte einen Gewerbebetrieb im Bereich Aalen entrümpelt. Dabei packte er auch einen Karton ein ohne zu wissen, was sich darin befindet und transportierte ihn nach Ichenhausen.

In Ichenhausen öffneten der 63-Jährige und ein 41-Jähriger den Karton - und stießen darin auf einen Behälter, der auf einen strahlenden Inhalt hinwies, sowie auf mehrere Gesteinsbrocken.

Da der 41-Jährige Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist, informierte er sofort die Integrierte Leitstelle Donau-Iller, die einen Einsatz auslöste. Parallel dazu lud er den Karton auf den Anhänger eines Gespanns und brachte die Fahrzeuge auf freies Feld südöstlich der Gemeinde.

Erste Messungen der alarmierten Freiwilligen Feuerwehr Ichenhausen sowie des ebenfalls alarmierten Gefahrguttrupps des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West ergaben, dass das Gestein lediglich schwache Strahlung abgab, so die Polizei. Die Strahlung sei nur in einem Umkreis von wenigen Metern oder im direkten Kontakt mit dem Gestein möglicherweise gesundheitsgefährdend gewesen. "Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt", so das Präsidium.
Ichenhausen: Mann leicht kontaminiert

Die Freiwillige Feuerwehr führte bei beiden Männern ebenfalls eine Strahlenmessung durch. Diese ergab, dass der 41-Jährige leicht kontaminiert war. Er wurde daher vorsorglich dekontaminiert.

Der Anhänger und der Karton mit dem Gestein wurden noch im Laufe des Abends transportsicher verpackt und unter Polizeibegleitung zum zuständigen Bayerischen Landesamt für Umwelt in Augsburg gebracht.

Beamte des Polizeipräsidiums Aalen nahmen die Ermittlungen zur genauen Herkunft und Lagerung des Gesteins in dem Gewerbebetrieb auf.  "

"Bildergalerie: So lief der Großeinsatz wegen radioaktiver Steine in Ichenhausen ab":  https://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/Bildergalerie-So-lief-der-Grosseinsatz-wegen-radioaktiver-Steine-in-Ichenhausen-ab-id62495341-amp.html

Hmmm, das, was als "RADIOACTIVE-I" gekennzeichnet ist, ist enthält ja gar keine Steine, sondern ist ein (militärischer?) Elektro-Verteilerkasten, wahrscheinlich mit Ionisationsüberspannungsableiter... :unknw:  :umnik2:
Die Steine sind auf den Bildern doch in einem Pappkarton in Jousi-Dosen.


Norbert



DG0MG

Nun, wenn in einem unbekannten, zusammengewürfelten Konvolut ("Firmenauflösung") ein Trefoil auftaucht, ist es wirklich besser, jemand mit einem Messgerät zu holen. Dass die beiden den Anhänger auch noch aus der Bebauung rausgefahren haben, zeugt von Verantwortungsbewusstsein. Alles richtig gemacht!

Hoh, der Feuerwehrarzt hat einen Thermo RadEye PRD (keinen SPRD!): https://www.augsburger-allgemeine.de/img/guenzburg/crop62495571/4556428950-cv16_9-w1200/Strahlung-Gestein-Karton-Ichenhausen-27042022-23.jpg

Was ist das für ein dem Identifinder ähnliches Gerät? https://www.augsburger-allgemeine.de/img/guenzburg/crop62495701/4646428323-cv16_9-w1200/Strahlung-Gestein-Karton-Ichenhausen-27042022-12.jpg
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi

Hmmm, das, was als "RADIOACTIVE-I" gekennzeichnet ist, ist enthält ja gar keine Steine, sondern ist ein (militärischer?) Elektro-Verteilerkasten, wahrscheinlich mit Ionisationsüberspannungsableiter... :unknw:  :umnik2:
Die Steine sind auf den Bildern doch in einem Pappkarton in Jousi-Dosen.


Norbert

DG0MG

Ja, ich hätte das als militärisches Fernmeldezeug angesehen.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!



Henri

Ich finde ja den großen roten Container spannend, in den sie den Hänger versenkt haben  ;D

Der ist zum Löschen für E-Autos gedacht? Mit einem sehr dicken Wasseranschluss an der Seite?
Kann man sich das jetzt so vorstellen, dass das brennende Auto in den Container geschoben und dann komplett geflutet wird, oder wie??  :unknw:


Und dann haben sie den ganzen Hänger noch in Wrap-Folie gewickelt. Gute Bilder auf jeden Fall, die besten für so einen Einsatz seit langem!

NoLi

Zitat von: Henri am 28. April 2022, 16:22Ich finde ja den großen roten Container spannend, in den sie den Hänger versenkt haben  ;D

Der ist zum Löschen für E-Autos gedacht? Mit einem sehr dicken Wasseranschluss an der Seite?
Kann man sich das jetzt so vorstellen, dass das brennende Auto in den Container geschoben und dann komplett geflutet wird, oder wie??  :unknw:
...
Ja, der Container ist zum Versenken von brennenden E-Autos gedacht, weil die größte Gefahr vom Lithium der Batterien ausgeht und brennendes Lithium mit Wasserstrahl/ Sprühstrahl nicht gelöscht werden kann.
Also wird das ganze Fahrzeug im gefluteten Container untergetaucht.

Norbert

DG0MG

https://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/ichenhausen-radioaktives-gestein-landet-im-landkreis-guenzburg-41-jaehriger-kontaminiert-id62495076.html

"Das radioaktive Gestein aus Aalen stammt von einem Sammler

Zu dem Großeinsatz kam auch der Leiter des regionalen Strahlenschutzzentrums Neuherberg, Dr. Werner Kirchinger. Bundesweit gibt es sieben solcher Strahlenschutzzentren. Dieser Experte wurde vom Bayerischen Landeskriminalamt angefordert, um zu prüfen, ob der Betroffene noch kontaminiert ist und ob medizinische Maßnahmen ergriffen werden müssen. Er konnte Radium 226 messen. Die Stärke der gemessenen Strahlung war allerdings nur gering. "Wer im Bayerischen Wald oder in der Oberpfalz spazieren geht, hat solches Gestein unter den Füßen", erklärt Dr. Kirchinger. Das Gestein stammte von einem Sammler, welcher geologische Steine gesammelt hatte.
"
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

https://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/ichenhausen-er-entdeckte-radioaktives-gestein-wie-es-ist-strahlen-abzubekommen-id62498126.html

"Robert Hammerschmidt aus Ichenhausen findet nach einer Entrümpelungsaktion eine Kiste mit rosa gesprenkelten Steinen – es kommt heraus, dass sie mit Uran belastet sind."

Der Rest ist leider hinter einer Paywall. Hat jemand ein Abo der "Augsburger Allgemeinen"?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0MG

Da gibts ein Foto von den Steinen:

https://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/ichenhausen-aalen-radium-war-nicht-nur-in-steinen-sondern-auch-in-alten-bundeswehrgeraeten-id62506546.html

Auf dem Zettel kann man entziffern: Flußspat, Kupferkies, Uranglimmer ..

Tatsächlich ist jetzt auch von weiteren Strahlern (Radium) aus Bundeswehrgeräten die Rede. Das könnten die Überspannungsableiter aus den grünen Fermeldeanschlusskästen mit RADIOACTIVE-I-Schild sein. Mal sehen, ob das noch irgendwo bestätigt wird.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NoLi


NoLi

Zitat von: DG0MG am 29. April 2022, 18:49...
Auf dem Zettel kann man entziffern: Flußspat, Kupferkies, Uranglimmer ..
...
Das sieht nach dem Mittleren Schwarzwald (Großraum Hausach, Wittichen, Alpirsbach, Schenkenzell) aus.

Norbert

etalon

Das ist Material aus Menzenschwand. Ist meine ich auch auf dem Zettel ganz unten zu lesen...

Grüße Markus

NoLi

Auch gut möglich, da dort "hydrothermale Baryt-Hämatit-Quarz-Gänge mit Uranerzen im variszischen Bärhaldegranit". (Quelle: Mineralienatlas - Fossilienatlas)
Und Uranglimmer ist auch im Krunkelbachtal vorhanden.

Norbert