Vasen mit Radioaktiver Glasur

Begonnen von homer73, 30. März 2022, 18:55

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homer73

Hallo zusammen. Wer meinen letzten Post zufällig gelesen hat, der weiß, dass ich gewisse Ängste betreffend Radioaktivität habe. Durch die nette Aufklärung kann ich das etwas besser einordnen, doch ein Punkt beschäftigt mich gerade wieder: neben Uranglas gibt es auch alte Vasen, die radioaktiv sein können. Da wir erst letztens von meiner Mum zwei alte Vasen geschenkt bekommen haben, hab ich diese mal mit meinem GQ 320 Plus getestet und konnte keinen Unterschied zur Hintergrundstrahlung feststellen. Nun hat meine Mum noch einige Vasen im Schrank und ich möchte die mal bei Gelegenheit checken. Hab allerdings etwas Angst, dass ich mich da rein steigere, falls sich eine davon als radioaktiv erweisen sollte. Wie würdet ihr damit umgehen? Die Strahlung tolerieren, da es ja ein Gebrauchsgegenstand ist? Nicht mehr benutzen? Können da auch andere Gegenstände im Schrank davon kontaminiert sein, oder ist die Strahlung dafür zu gering? Mich würde Eure Einschätzung interessieren. Berücksichtigt dabei bitte, dass ich mich leider schnell in solche Themen rein steigere. Danke im Voraus.
Gruß, Dirk

NoLi

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß... :yes3:

Aber ernsthaft: sollte die Suche mit dem GC-320 einen positiven Befund ergeben, dann erst mal Ruhe bewahren, denn solche Uran-Glasuren wurden in Deutschland seit 1820 bis in die 1970er Jahre serienmäßig in großen Mengen verarbeitet.
Eine Kontaminationsgefahr ("Verstrahlungsgefahr") ist NICHT gegeben, weil die Glasurpigmente (u.a. auch das Uran) fest in der Matrix eingebrannt sind und sich selbst bei Spülvorgängen nicht ablösen!
Dann kommt es auf die messbare Reichweite der Strahlung an...ich schätze, Du wirst nach 0,5 Meter bis 1 Meter Abstand nichts mehr messen, weil die da noch vorhandene Strahlungsintensität im natürlichen vorhandenen kosmischen und terrestrischen Strahlungsuntergrund "untergeht", überdeckt wird.
Glasscheiben, z.B. von Vitrinen, oder auch Holz von Schranktüren schirmen diese Strahlung 100%ig ab.
Wenn solch ein Objekt nicht mehr erwünscht ist, kann man es entweder über die Mülltonne entsorgen, oder hier im Forum zur "Entsorgung" anbieten... ;D

Norbert

homer73

Hallo Norbert. Ok, Danke :) ... bisher noch nichts gemessen. Falls ich was finde, melde ich mich zur "Entsorgung" ;)
Gruß,
Dirk

homer73

Hallo Norbert.

Eine Frage hätte ich noch zu dem Vasen-Theme (ich hoffe, das nervt noch nicht 😉).... Hab bei meiner Mum auf einem Schrank einige Vase, Krüge, etc. mit verschiedenen Glasuren gefunden. Unterschiedlich alt, unterschiedliche Farben. Zumindest mal nichts mit auffällig leuchtenden bzw. knalligen Farben. Da ich weder meine Mum verunsichern, noch mich wieder reinsteigern will. Du hattest ja geschrieben, dass so Glasuren bereits auf kurze Entfernungen deutlich an Strahlung verlieren. D.h. die Hauptstrahlung hat so n Gegenstand direkt auf der Oberfläche und n Meter entfernt ist das kaum ein Unterschied zur Hintergrundstrahlung zu messen. Auch wenn kein Glas oder Holz dazwischen ist. So war das doch, oder? Wie gesagt. Wenn ich da mit dem Geigerzähler auftauche und alle Exemplare Messe, ist das für niemanden gut. Wenn die also da stehen und man die nicht grad nachts mit unter die Bettdecke nimmt, ist auch das harmlos, korrekt?
Gruß,
Dirk

NoLi

Hallo Dirk,
das kommt auf den Urangehalt der Glasur an. Bei geringer Menge ist in einem Meter Abstand keine Erhöhung zur natürlichen Background-Strahlung mehr nachzuweisen. Letzendlich bringt aber nur eine Messung aller Keramiken mit geeignetem Strahlungsmessgerät im unmittelbarem Nahbereich Klarheit, alles andere wäre Wahrsagerei.

Gruß
Norbert

homer73

Ok. Danke. Aber die Strahlungsintensität lässt generell nach mit der Entfernung. Das ist doch auf jeden Fall so, oder?

NoLi


NuclearPhoenix

Zitat von: homer73 am 19. April 2022, 12:14
Ok. Danke. Aber die Strahlungsintensität lässt generell nach mit der Entfernung. Das ist doch auf jeden Fall so, oder?

Die Intensität nimmt quadratisch mit der Distanz ab. Das heißt wenn du einen Meter von der Quelle entfernt bist, hast du nur mehr 0,0001% der Intensität von einem Millimeter Entfernung ;)

Cs137

Mach Dich nicht verrückt Dirk ;-)
Deine Ängste sind gefährlicher für Dich als die Uranvasen.

Die Statistik kann helfen...

Es sind wenigstens 100 mSV äusserliche Ganzkörperexposition in kurzer Fraktionierung nötig um überhaupt eine haltbare und signifikante Erhöhung des Krebsrisikos um 1 Prozent zu erreichen.
1 Personen von 100 die diese Dosis erhalten haben sterben am strahleninduziertem Krebs.
Rauchst Du nur nur ein paar Zigaretten am Tag wäre dein persönliches Risiko an Krebs zu versterben bereits höher.
Setzt man die Verhältnisse entsprechen 10 000 Zigaretten etwa der Dosis von  100 mSV .
Das schafft ein fleißiges Räuchermännchen in einem Jahr.
Ich meine hier insgesamt die krebserregende Wirkung von den Mulmraketen. Nicht die radioaktiven Bestandteile im Dunst.
Nun sag mir....  wieviele Raucher werden alt und sterben eines natürlichen Todes ?
Jede Menge ....
Hinzu kommen noch viele Faktoren im Leben die ebenfalls an deiner Gesundheit nagen ...

Auch kenne ich viele Personen die beruflich Strahlenexponiert sind.....
Die Protokolle stimmen natürlich immer.
Aber tatsächlich ist der Umgang mit radioaktiven Isotopen....Beschleunigern oder Störstrahlern in der Realität oft sehr entspannt.Trotzdem wüsste ich  keinen einzigen der über Jahre hinweg tatsächlich mal strahleninduziert krank geworden wäre.
Trotz täglich eff.Dosen von 10 oder 20 uGy.

Mit natürlicher Radioaktivität ist es schon schwierig sich die Gesundheit zu verderben.
Die Aussage gilt allerdings nur wenn  die bösen Männlein nicht in den Körper geraten um es sich dort über länger bequem zu machen.

Der moderne Mensch von heute erleidet natürlich sehr oft eine Krebserkrankung. 
Das hat aber bei weitem andere Gründe.





homer73

Sorry für die späte Antwort.

Vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben... wie immer sehr interessant und hilfreich.

@NuclearPhoenix ist das mit der Entfernung echt so einfach zu rechnen?... dann ist ja nach einem Meter wirklich kaum noch was übrig.

@Cs137 ich arbeite dran  ;)  ... ja das stimmt, Statistik hilft hier wirklich.

Grüße an alle,
Dirk

NuclearPhoenix

Zitat von: homer73 am 01. Mai 2022, 19:41@NuclearPhoenix ist das mit der Entfernung echt so einfach zu rechnen?... dann ist ja nach einem Meter wirklich kaum noch was übrig.

Nein, ganz so einfach ist es natürlich nicht. Bei solchen Aussagen geht man immer von Punktquellen aus, die in alle Richtungen gleich viel "strahlen". https://de.wikipedia.org/wiki/Abstandsgesetz

Aber so grob wird das schon hinkommen ;)