Kristallgrotte im Erlebnisbergwerk Merkers

Begonnen von Axton, 23. April 2022, 12:38

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Axton

Erstmal etwas zum Bergwerk:
Das Bergwerk liegt in Merkers im Wartburgkreis, Thüringen. Abgebaut wurde hauptsächlich Kalisalz, aber auch Speise- und Auftausalz. Der Abbau wurde 1895 begonnen und im Jahr 1993 beendet. Denn der neue Eigentümer (Kali und Salz GmbH, heute K+S AG) hat diese Mine zu Gunsten einer anderen geschlossen.
Ebenfalls interessant zu wissen ist, dass das Bergwerk gegen Ende des zweiten Weltkrieg als Lagerstätte für Gold, Kunst und Bargeld der Nazis waren. Ebenfalls besuchten die US-Generäle Bradley, Patton und Eisenhower das Bergwerk.

Heutzutage werden verschiedenste Events im Bergwerk angeboten, wie zum Beispiel eine geführte Tour.
Diese ist sowohl aus bergbaulicher Sicht als auch für Geigerzähler interessant.
Aus bergbaulicher Sicht:
Die Führung dauert 2,5 bis 3 Stunden (und es werden 21 km zurückgelegt). Mit LKW werden mehrere Stationen (unteranderem die Lagerstätte der Nazis und die Kristallgrotte) angefahren. Der Weg zu den Stationen ist nicht nur durch Dunkelheit gekennzeichnet sondern auch durch die Straßenverhältnisse (am ehesten mit Waldwegen vergleichbar). An den verschiedenen Statioen erhält man einen Einblick in die Geschichte des Bergbaus, Nutzung als Lager durch die Nazis und von den anderen Events, welche dort stattfinden (z.B.: Marathon, Konzerte).

Der letzte Stopp der Tour (und gleichzeitig der tiefste (Teufe 807m)) ist dann auch für den Geigerzähler interessant.
Denn in der Kristallgrotte stieg der Messwert auf 0,4 bis 0,7 uSv/h. Zuvor lag der Wer immer bei um die 0,1 uSv/h (gemessen mit Soeks Prime).
Warum dieser Ausschlag kam, kann ich mir nicht erklären. Davor lag der Wert immer bei ca. 0,1 uSv/h bzw. hat nur mal kurz etwas darüber gelegen (aber nicht über 0,2). Ebenfalls blieb der Messwert die komplette Zeit in diesem Bereich und viel erst wieder, nachdem die Kristallgrotte verlassen wurde.

Woran könnte das gelegen haben? Radon und Tochternuklide?
Aber würde dann nicht in den anderen Teilen des Bergwerkes ebenfalls höhere Werte sein? Oder war alles doch nur statistisch? Dagegen würde ja sprechen, dass diese Wertebereich relativ stabil über die ganze Zeit war.

Habt ihr ne Erklärung?

NoLi

Zitat von: Axton am 23. April 2022, 12:38...
Der letzte Stopp der Tour (und gleichzeitig der tiefste (Teufe 807m)) ist dann auch für den Geigerzähler interessant.
Denn in der Kristallgrotte stieg der Messwert auf 0,4 bis 0,7 uSv/h. Zuvor lag der Wer immer bei um die 0,1 uSv/h (gemessen mit Soeks Prime).
...
Wann ist "zuvor"?
"Zuvor" in der Kristallgrotte (Messwerte bei anderen Besuchen der Grotte) oder "zuvor" in den anderen Bergwerksbereichen bei DIESEM Besuch?

Norbert

Axton

In anderen Teilen des Bergwerkes. Dieser Ausschlag war nur in der Grotte zu messen und sonst in keinem anderem Teil im Bergwerk.
Das war auch bisher der erste Besuch des Bergwerks generell.

Sorry, dass ich das nicht so eindeutig/explizit geschrieben hab.

NoLi

Vermutlich ist in der Kristallgrotte Sylvinit (hauptsächlich aus KCl bestehend) dominant. Dieses Salz hat einen hohen Kaliumanteil (K-40: Beta- und Gammastrahler); das zeigt der SOEKS Prime natürlich deutlich an.
In den anderen begangenen Bereichen des Bergwerks werden Natriumchlorid (Speisesalz) und Magnesiumchlorid (Auftausalz) vorrangig vorhanden sein.

Norbert

DG0MG

Das ist natürlich bemerkenswert, denn Merkers würde man ja auf Anhieb gar nicht mit erhöhter Radioaktivität assoziieren.

Sozusagen: Wir messen nicht mehr mit 30 Gramm "Müllers Pottasche", sondern mit mehreren zehntausend Tonnen Kalisalz. Oder so.  ;D

Hast Du dort unten auch fotografiert?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!