Berliner Künstler holt das verseuchte Bikini-Atoll in die Hauptstadt .

Begonnen von NoLi, 23. August 2022, 14:58

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NoLi

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"  04.01.2019, 07:47 Uhr
Diese Kunst ist total verstrahlt
Berliner Künstler holt das verseuchte Bikini-Atoll in die Hauptstadt
Verstrahlte Kokosnüsse ließ Charrière mit Blei übergießen
Verstrahlte Kokosnüsse ließ Charrière mit Blei übergießen Foto: Julian Charrière, VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Kunst aus dem verstrahlten Paradies: Für seine Installation ,,As We Used to Float", die in der Berlinischen Galerie zu sehen ist, hat der Berliner Künstler Julian Charrière (*1987) rund vier Wochen lang auf dem berüchtigten Bikini-Atoll gefilmt, getaucht und Kokosnüsse gesammelt.
Verstrahlte Installationen in der Berlinischen Galerie

Das Atoll erlangte in den 1940er- und 50er-Jahren als gewaltiges Testgelände für die US-Atomwaffen traurige Berühmtheit. Charrières Installationskunst ist entsprechend verstrahlt, wirklich! Der Künstler hüllte u.a. 67 radioaktiv verseuchte Kokosnüsse in Blei. Bei einer Fotografie des paradiesischen Bikini-Strandes führte er mithilfe radioaktiven Sandes eine Doppelbelichtung herbei.
Die Lichtpunkte des Strandfotos entstanden per Doppelbelichtung durch radioaktiven Sand
Die Lichtpunkte des Strandfotos entstanden per Doppelbelichtung durch radioaktiven Sand (Foto: Julian Charrière, VG Bild-Kunst, Bonn 2018) Foto: Julian Charrière, VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Für eine rund 24-minütige Videoinstallationen tauchte Charrière teilweise über 60 Meter tief, filmte dort die Wracks der Kriegsschiffe, die die Amerikaner während ihrer Bombentests im Atoll versenkten. Eine Leistung, für die der Künstler rund zwölf Tage lang trainierte.
Per Geigerzähler zum Atoll

Zu dem Kunstwerk gehören außerdem eine stilisierte Taucherglocke und eine Art Mobile aus rund 750 Litern Ozeanwasser.
Julian Charrière besuchte das Bikini-Atoll
Julian Charrière besuchte das Bikini-Atoll (Foto: Julian Charrière, VG Bild-Kunst, Bonn 2018) Foto: Julian Charrière, VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Rund 60 Jahre nach dem Ende der letzten Atomtests gilt zumindest ein begrenzter Aufenthalt auf dem nach wie vor unbewohnten Atoll übrigens als weitestgehend ungefährlich: ,,Den Geigerzähler hatte man nicht dabei, um sich zu schützen, sondern um es zu finden", so Charrière.

Bis 8.4., Alte Jakobstraße 124–128, Kreuzberg, Mi.–Mo. 10–18 Uhr, 10/7 Euro  "


Norbert

Henri

Zitat von: NoLi am 23. August 2022, 14:58,,Den Geigerzähler hatte man nicht dabei, um sich zu schützen, sondern um es zu finden", so Charrière.

Hier noch ein kleiner Trailer auf youtube:


Und? Wer erkennt am Knack-Geräusch, welchen Geigerzähler er dabei hatte?  ;D