Schramberg und Umgebung

Begonnen von Prospektor, 06. Januar 2020, 11:46

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Prospektor

Hallo zusammen!

Auch in der Region Schramberg treten an einigen Orten Uranmineralien offen zu tage. Die meisten dieser radioaktiven Anomalien wurden in den 70er Jahren im Zuge von intensiven Prospektionsarbeiten (Uranerzbergbau GmbH) untersucht, was i.d.R. das niederbringen von (Voll-)Bohrungen beinhaltete. Während die U-Vorkommen aufgrund ihrer Geringmächtigkeit und fehlender Fortsetzung in größeren Tiefen aus wirtschaftlicher Sicht nicht interessant erscheinen, so sind des dennoch gute Belegstücke für das Vorkommen intensiver natürlicher Radioaktivität. Besonders erwähnenswert sind drei Orte: die Geigeshalde, der Schlosswald und das Waldstadion.

Von den hotspots im Schlosswald und am Waldstadion gibt es hier jeweils ein Video:




NoLi

Ich denke, die ganze Region dort ist uranhöffig.

Im Schloßhotel in HORNBERG hatte ich so um die 0,3 µSv/h (Gamma-Scout), an einer Felswand unmittelbar neben dem Schloßhotel 0,5 µSv/h gemessen. Leider konnte ich nicht genauer nachschauen, weil diese Messungen so nebenbei und verdeckt im Rahmen einer dortigen Freilicht-Hochzeitsfeier erfolgten. Kommt halt komisch, wenn der Pfarrer predigt, das Volk feiert und einer der Gäste mit nem Geigerzähler rumhüpft... :whistle3:

Gruß
Norbert

Reinhold

Ich war vor ca. 6 Wochen mal am Waldsportplatz. Da ich aber nicht mehr so geländegängig bin (79 Jahre), habe ich nur den Bereich um das Freizeitgelände, der gut zu begehen ist, abgesucht. Es gab mit dem RD 1008 Werte bis 0,5 µSv/h. Im ganzen mittleren Ostschwarzwald findet man Stellen mit erhöhter Strahlung.
Allen voran natürlich Wittichen. Aber auch auch am Bärenpark, im Gebiet von Reinertsau, Kaltbrunn und Apirsbach. Die allgemeine Hintergrundstrahlung ist deutlich erhöht, aber direkte Hotspots habe ich noch keine gefunden. Wie gesagt, ich bin auch nicht mehr geländegängig.

miles_teg

Ich habe mir Schramberg vor ein paar Tagen angesehen. Am interessantesten ist aber die alte Halde in der Glasbachkurve. Auf opengeiger.de wird auf dieses Gebiet hingewiesen und das dort vor Jahren mal "aufgeräumt" wurde und man seitdem keine wirklich erhöhte Dosisleistung beobachten kann. Ich habe jedoch nach wirklich nur kurzem Suchen ein Betonstück mit Fliese gefunden, welches außerordentlich heiß war. Zwischen 30 und 50 µSv/h und der alpha/beta Anteil hat meinen Radeye B20 in den overload gebracht.
Ich habe mit dem RAYSID (der Spektren jetzt auch bis 3000 keV aufnehmen kann) ein Spektrum aufgenommen und kann nur vermuten das es sich um 226Ra handelt, auch wenn der Niedrigenergiebereich nicht sehr sauber ist.

NoLi

Zitat von: miles_teg am 23. September 2021, 21:32
Ich habe mir Schramberg vor ein paar Tagen angesehen. Am interessantesten ist aber die alte Halde in der Glasbachkurve. Auf opengeiger.de wird auf dieses Gebiet hingewiesen und das dort vor Jahren mal "aufgeräumt" wurde und man seitdem keine wirklich erhöhte Dosisleistung beobachten kann. Ich habe jedoch nach wirklich nur kurzem Suchen ein Betonstück mit Fliese gefunden, welches außerordentlich heiß war. Zwischen 30 und 50 µSv/h und der alpha/beta Anteil hat meinen Radeye B20 in den overload gebracht.
Ich habe mit dem RAYSID (der Spektren jetzt auch bis 3000 keV aufnehmen kann) ein Spektrum aufgenommen und kann nur vermuten das es sich um 226Ra handelt, auch wenn der Niedrigenergiebereich nicht sehr sauber ist.


Hast Du auch Bild(er) von der Fliese mit Betonstück? Wäre interessant zu sehen, ob die Fliese mit Uranglasur versehen ist (charakteristische Farben), oder als "hundsgemeine" Fliese mit Radium-226 aus der früheren Leuchtfarbenproduktion der dortigen Uhrenfabriken kontaminiert wurde.

Gruß
Norbert

miles_teg

Ich gehe mal die Bilder und Videos durch, aber ich habe leider nicht daran gedacht explizit Bilder vom Brocken zu machen. Für mich sah es aus, als wäre es Beton mit groben Steinen drin und dem kleinen (ca. 3 cm Kantenlänge) Teil einer (eher schwarzen) Fliese. Der Niedrigenergiebereich erinnert mich (und ich gebe als erster zu, dass meine Wissen sehr begrenzt ist) auch eher an Uran, aber könnte das nicht auch an der Abschwächung durch den Brocken selbst liegen?

miles_teg

Das ist das Beste was ich anbieten kann. Die schlackeartigen Gebilde sehe ich erst jetzt, das Oberteil sah eher wie Beton aus.
Sind den knapp 1e6 cpm für Uranglasur realistisch?
edit: der Radeye geht bei 600,000 cpm in den overload.

NoLi

Hmmm, sieht eher nach Schlacke aus... :unknw:

Gruß
Norbert

miles_teg

Zitat von: NoLi am 23. September 2021, 23:42
Hmmm, sieht eher nach Schlacke aus... :unknw:

Gruß
Norbert
Ja, ich denke die (rein) Radiumtheorie ist nicht mehr ganz so wahrscheinlich.   

DG0MG

Hast Du auch eine Spur/Karte der Gegend angefertigt?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

miles_teg

Zitat von: DG0MG am 24. September 2021, 11:32
Hast Du auch eine Spur/Karte der Gegend angefertigt?
Jein. :-D
Ich habe einen track vom RAYSID. Allerdings habe ich die Halde nicht systematisch abgelaufen (was auch schwierig ist, da das Gelände ziemlich überwachsen und abschüssig ist). Ich habe nach ca. 5-10 min die Spur des Brockens aufgenommen und mich dann nur noch im Bereich weniger Meter bewegt. Zusätzlich habe ich mit dem RAYSID die Dosisrate bestimmt und ein Spektrum aufgenommen, also beziehen sich die Punkte auf der RAYSID-Karte eher auf den Brocken. Was man aber auch sieht ist, dass aus dem Auto heraus keine erhöhte Dosisleistung detektierbar ist.

NoLi

Zitat von: miles_teg am 24. September 2021, 08:57
Zitat von: NoLi am 23. September 2021, 23:42
Hmmm, sieht eher nach Schlacke aus... :unknw:

Gruß
Norbert
Ja, ich denke die (rein) Radiumtheorie ist nicht mehr ganz so wahrscheinlich.   


Radium würde ich nicht ganz ausschließen wollen.
Früher war es in Uhrenmanufaktoren (z.B. auch in Villingen-Schwenningen) üblich, radiumkontaminierte Gegenstände von der Leuchtfarbenproduktion und-anwendung im Hof zu verbrennen und die Reste zu vergraben. Vielleicht sind dies solche Reste auf dieser ehemaligen Betriebsdeponie der Fa. J......., zumindest ist die Aktivität dieser Reste nicht unerheblich und sollte weiter verfolgt/sichergestellt werden!

Gruß
Norbert

miles_teg

Zitat von: NoLi am 24. September 2021, 18:57

Radium würde ich nicht ganz ausschließen wollen.
Früher war es in Uhrenmanufaktoren (z.B. auch in Villingen-Schwenningen) üblich, radiumkontaminierte Gegenstände von der Leuchtfarbenproduktion und-anwendung im Hof zu verbrennen und die Reste zu vergraben. Vielleicht sind dies solche Reste auf dieser ehemaligen Betriebsdeponie der Fa. J......., zumindest ist die Aktivität dieser Reste nicht unerheblich und sollte weiter verfolgt/sichergestellt werden!

Gruß
Norbert
Danke für den Hinweis mit der Verbrennung. Das würde die Schlacke natürlich erklären. Radium ist ja (m.E.) auf jeden Fall drin, auch wenn es sich um Uranhaltige Reste handeln würde. Und die Aktivität ist sicherlich signifikant, ich habe einen overload sonst nur in Chernobyl gehabt.
Was die Sicherung angeht: Unter anderen Umständen hätte ich vielleicht etwas unternommen. Aber ich bin ortsfremd und auf einem abgesperrten (wenn auch der Zaun an mehreren Stellen nicht mehr wirklich steht) Gebiet unterwegs. Noch dazu mit einschlägigem Equipment. Das wirft Fragen auf und das ja irgendwie auch zu Recht. Denn ich bin ja aus genau dem Grund dort gewesen, nämlich um zu sehen ob da noch aktive Reste vorhanden sind. Und deswegen Probleme mit den Behörden zu bekommen möchte ich eigentlich nicht herausfordern.
Ich habe bezüglich der rechtlichen Situation in diesem Fall keine Ahnung. Kann dazu jemand vielleicht eine Aussage machen?